Iabtet

Iabtet (auch Jabtet) war eine Prinzessin der altägyptischen 4. Dynastie.

Iabtet in Hieroglyphen
R15t
t

Iabtet
J3btt
Die Östliche[1]
Ersatzkopf der Iabtet aus ihrem Grab in Gizeh; Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim

Herkunft und Familie

Die genaue Einordnung Iabtets innerhalb der königlichen Familie der 4. Dynastie ist unklar. Hermann Junker vermutete aufgrund der Lage und der Architektur ihres Grabes, dass Pharao Chephren ihr Vater war.[2] Peter Jánosi sieht in ihr hingegen nur eine Titularprinzessin, für die keine Hinweise für eine direkte königliche Abstammung vorliegen.[1] Über einen Ehemann oder Kinder Iabtets ist nicht bekannt. Bei einem Kapunesut, genannt Kai, der in Inschriften im Grab der Iabtet erwähnt wird, scheint es sich nicht um einen Verwandten, sondern um einen Angestellten in ihrem Totenkult gehandelt zu haben.[3]

Titel

Iabtet trug folgende Titel: Königstochter, leibliche Königstochter, geliebte leibliche Königstochter, Besitzerin der Versorgung durch den Großen Gott.[4][2]

Grabstätte

Iabtet wurde in der Mastaba G 4650 auf dem Westfriedhof der Nekropole von Gizeh beigesetzt. In der Grabkapelle wurde eine Scheintür für Iabtet gefunden, die von Kapunesut aufgestellt worden war. In der Grabkammer wurde ein sogenannter Ersatzkopf entdeckt, der ein vergleichsweise realitätsnahes Porträt der Verstorbenen darstellt. Er befindet sich heute im Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim (Inv.-Nr. 2384).

Literatur

  • Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Tome 2 (= Bibliothèque d’Étude. Band 126/2). Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo 1999, ISBN 2-7247-0250-6, S. 402 (PDF; 16,7 MB).
  • Peter Jánosi: Giza in der 4. Dynastie. Die Baugeschichte und Belegung einer Nekropole des Alten Reiches. Band I: Die Mastabas der Kernfriedhöfe und die Felsgräber (= Untersuchungen der Zweigstelle Kairo des Österreichischen Archäologischen Instituts. Band XXIV/Österreichische Akademie der Wissenschaften. Denkschriften der Gesamtakademie. Band XXX). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3244-1, (PDF; 8,9 MB), S. 127.
  • Hermann Junker: Giza I. Die Mastabas der IV. Dynastie auf dem Westfriedhof. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien/Leipzig 1929, S. 216–227 (PDF; 26,1 MB).
  • Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. Band III: Memphis. Part 1. Abu Rawash to Abusir. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1974, S. 134–135 (PDF; 19,5 MB).
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Einzelnachweise

  1. Peter Jánosi: Giza in der 4. Dynastie. S. 127.
  2. Hermann Junker: Giza I. Die Mastabas der IV. Dynastie auf dem Westfriedhof. 1929, S. 223.
  3. Hermann Junker: Giza I. Die Mastabas der IV. Dynastie auf dem Westfriedhof. 1929, S. 219, 223.
  4. Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Tome 2. 1999, S. 402.
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