I Look to You

I Look to You ist das siebte und letzte Studioalbum von Whitney Houston. Es wurde in Deutschland am 28. August 2009 von Sony Music veröffentlicht.

Hintergrund

Anfang der 2000er Jahre trat Houston weniger als Popsängerin auf, sondern war eher im Boulevard vertreten. Ihre schwierige Ehe, ihre Drogenabhängigkeit sowie ihre Reality-Show überschatteten ihre musikalische Karriere, die 2002 mit ihrem letzten Studioalbum Just Whitney … und 2003 mit ihrem Weihnachtsalbum One Wish – The Holiday Album zum Erliegen kam.[1]

Gerüchte über eine Rückkehr Whitney Houstons in die Musikwelt begannen Anfang 2007, als Clive Davis in „The Oprah Winfrey Show“ seine Beteiligung an dem Projekt bekanntgab. Im Februar 2009 hatte sie ihren ersten großen Comebackauftritt bei der Pre-Grammy-Gala von Clive Davis. Dort sang sie die Lieder I Will Always Love You, I Believe in You and Me, It’s Not Right but It’s Okay und I’m Every Woman vor geladenen Gästen wie Paul McCartney, Jamie Foxx und Barry Manilow.[2]

Im Jahr 2008 wurde bereits eine Version des Liedes Like I Never Left mit dem Rapper Akon im Internet inoffiziell veröffentlicht. Das Lied selbst ist als Referenz auf die lange Abwesenheit der Sängerin aus der Öffentlichkeit zu sehen.[3] Im Juli 2009 wurde ebenfalls eine Vorabversion von I Didn’t Know My Own Strength geleakt.[4]

Das Album wurde mit verschiedenen angesagten Produzenten der 2000er Jahre umgesetzt. Zu den Komponisten und Produzenten gehören will.i.am, Ne-Yo, John Legend, R. Kelly, Swizz Beatz, Sean Garrett, Akon, Alicia Keys, Stargate, Johntá Austin, David Foster, Harvey Mason, Jr. und Tricky Stewart.[5] Das Lied A Song for You ist eine Coverversion von Leon Russell.

Promotion und Veröffentlichungen

Am 14. Juli 2009 flog Houston nach Knightsbridge in London, England für eine offizielle Albumpräsentation. Die Veranstaltung fand im Mandarin Oriental Hotel statt.[6] Es wurden neun Lieder präsentiert, darunter Million Dollar Bill, Nothin’ But Love, I Didn’t Know My Own Strength, Like I Never Left (featuring Akon), For the Lovers, I Look to You, Worth It, Call You Tonight und das Leon-Russell-Cover A Song for You. Am 21. Juli 2009 fand eine Albumpräsentation in New York statt. Anwesend waren Fans, die einen Wettbewerb gewonnen hatten, Presse, sowie Alicia Keys, Swizz Beatz, Cissy Houston, Dionne Warwick, Martha Stewart, Gayle King, Andre Harrell, L. A. Reid und Diane Sawyer. Am 23. Juli fand eine Albumpräsentation in Los Angeles statt. Anwesend waren unter anderem Halle Berry, Jane Fonda, Stevie Wonder, Magic Johnson, Jackie Collins, Barry Manilow, Brett Ratner, Beverly Johnson, Diane Warren, Penny Marshall, Brian McKnight, David Foster und Garcelle Beauvais.[7]

Am 1. September trat Whitney Houston bei der ABC-Sendung Good Morning America auf. Ein Open-Air-Konzert wurde am 2. September im US-amerikanischen Fernsehen übertragen. Am 14. und 15. September wurde eine Doppelfolge der Oprah-Winfrey-Show mit Whitney Houston ausgestrahlt.

Musikstil

Das Album versucht an Houstons frühere Erfolge anzuknüpfen. Dazu verzichtet sie weitestgehend auf Elemente ihrer rockigen Phase und konzentriert sich auf ihre Qualitäten als Popsängerin. So pendelt das Album zwischen dem Disco-Sound neuerer Prägung und modernem Soul. Ein paar Einflüsse aus dem Dancefloor und der Gospelmusik[1] sind ebenfalls auf dem Album vertreten. Whitney Houstons Stimme hat sich im Vergleich zu früheren Werken verändert. Sie wirkt jetzt verlebter, etwas kratziger und tiefer.[1][5][8]

Veröffentlichungsdaten

Land Datum Plattenfirma Format
Deutschland 28. August 2009 Sony Music CD, Download
Vereinigtes Königreich 31. August 2009 RCA[6]
USA 19. Oktober 2009 Arista

Offizielle Singles

Am 24. Juli 2009 wurde die erste Singleauskopplung des Albums, das Titellied "I Look To You", im US-amerikanischen Radio gespielt, am 27. Juli im deutschen.[9] Das Lied war auch in mehreren Ländern als kostenloser MP3-Download erhältlich.[10] Die Doppel-Single Million Dollar Bill/I Look to You erschien am 2. Oktober als CD-Single.

Titelliste

# Titel Komponisten Produzenten Länge
1 Million Dollar Bill Alicia Keys, Kasseem Dean, Norman Harris Swizz Beatz, Alicia Keys 3:24
2 Nothin’ but Love Fernando Garibay, Franne Gold, Kasia Livingston, Nathaniel Hills Danja, Fernando Garibay 3:35
3 Call You Tonight Johntá Austin, Tor Erik Hermansen, Mikkel S. Eriksen Stargate 4:08
4 I Look to You R. Kelly Tricky, Harvey Mason, Jr., Emanuel Kiriakou 4:25
5 Like I Never Left featuring Akon Aliaune Thiam, Giorgio Tuinfort, Claude Kelly, Whitney Houston Akon, Giorgio Tuinfort 3:49
6 A Song for You Leon Russell Stargate 4:11
7 I Didn’t Know My Own Strength Diane Warren David Forster 3:40
8 Worth It Austin, Eric Hudson Eric Hudson 4:39
9 For the Lovers Hills, C. Kills, Marcella Araica Danja 4:14
10 I Got You Thiam, Tuinfort, C. Kelly, Houston Akon, Giorgio Tuinfort 4:12
11 Salute R. Kelly R. Kelly 4:10

Rezeption

Das Comebackalbum von Whitney Houston ist umstritten. Es gibt eine Reihe positiver Rezensionen, aber auch eine große Anzahl negativer Kritiken. Die meisten Reviewer gaben eine durchschnittliche Bewertung ab. Deutlich wird auch, dass das Album für viele hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Stephen Thomas Erlewine von Allmusic kritisierte am Comeback vor allem Houstons Gesang, der mit den Jahren gelitten habe und jetzt die früher charakteristischen Höhen vermissen lasse. Allerdings könne man dies auch als Stärke des Albums sehen, denn so gelänge es ihr, die emotionale Tiefe der Songs besser umzusetzen. Das Album wäre jedoch mehr als Produzentenalbum zu sehen und Houston solle eher Songs aussuchen, die zu ihrer neuen Stimme passen würden. Er vergab mit drei von 5 Sternen eine durchschnittliche Bewertung.[8] Dani Fromm von Laut.de dagegen bezeichnet das Comeback als „reg- und gefühllos“. Ihre neue Stimmqualität bezeichnet sie als „nicht gereift, sondern schlicht angeknackst“, die Musik als „über die Maßen absehbar“ und als „R’n’B-Pop-Allerlei“.[5]

Gail Mitch vom Billboard Magazine bezeichnet das Werk als nettes Comeback und einen Neustart für die Sängerin, die jedoch nicht an ihren Welthit I Will Always Love You anknüpfen könne.[11] Der US-amerikanische Rolling Stone vergab eine eher positive Rezension.[12]

Charts

Chart (2009) Peak
Position
Österreichische Albumcharts[13] 3
Deutschland[14] 1
Schweiz[15] 1
US-Billboard 200[16] 1
US-Billboard R&B/Hip-Hop Albums[17] 1
Vereinigtes Königreich[18] 3

Auszeichnungen

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
 Deutschland (BVMI)  Gold 100.000
 Frankreich (SNEP)  Gold 50.000
 Golf-Kooperationsrat (IFPI)  Gold 3.000
 Irland (IRMA)  Platin 15.000
 Italien (FIMI)  Gold 35.000
 Kanada (MC)  Platin 80.000
 Österreich (IFPI)  Gold 15.000
 Polen (ZPAV)  Platin 20.000
 Russland (NFPF)  Gold 10.000
 Schweden (IFPI)  Gold 20.000
 Schweiz (IFPI)  Gold 15.000
 Ungarn (MAHASZ)  Gold 3.000
 Vereinigte Staaten (RIAA)  Platin 1.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Gold 100.000
Insgesamt 10× Gold
4× Platin
1.476.000

Hauptartikel: Whitney Houston/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Einzelnachweise

  1. Jon Pareles: Earning Diva Cred With Storm and Stress. New York Times, 30. August 2009, abgerufen am 27. Februar 2012.
  2. Marc Malkin: Whitney Houston, We Don’t Have a Problem. E! Online, 8. Februar 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Februar 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/de.eonline.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Whitney Houston Duet With Akon Leaks Online. NBC New York, 29. Juli 2008, abgerufen am 27. Februar 2012.
  4. Lizzie Smith: Dazzling Whitney Houston makes a triumphant return to spotlight after seven years. Daily Mail, 14. Juli 2009, abgerufen am 27. Februar 2012.
  5. Dani Fromm: Reg- und gefühllos im ideenbefreiten R'n'B-Pop-Allerlei. Laut.de, abgerufen am 27. Februar 2012.
  6. Davis Hosts Whitney’s album launch party. Billboard.com, abgerufen am 27. Februar 2012.
  7. Whitney Houston’s L.A. Album Listening. Rap-Up.com, 24. Juli 2009, abgerufen am 27. Februar 2012.
  8. Stephen Thomas Erlewine: Review bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 27. Februar 2012.
  9. hr3-Playlist. hr-online, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Februar 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.hr-online.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Neuer Song umsonst im Netz. Gala.de, abgerufen am 27. Februar 2012.
  11. Gail Mitch: Review. Billboard.biz, archiviert vom Original am 21. September 2012; abgerufen am 27. Februar 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.billboard.biz
  12. Jody Rosen: Review. Rolling Stone, 31. August 2009, abgerufen am 27. Februar 2012.
  13. Austrian Albums Chart. austriancharts.at, abgerufen am 9. September 2009.
  14. German Albums Chart. mix1.de, abgerufen am 11. September 2009.
  15. Swiss Albums Chart. swisscharts.com, abgerufen am 6. September 2009.
  16. Billboard 200. billboard.com, archiviert vom Original am 22. Juli 2009; abgerufen am 10. September 2009 (englisch).
  17. Billboard R&B/Hip-Hop Albums. billboard.com, archiviert vom Original am 22. Juli 2009; abgerufen am 10. September 2009 (englisch).
  18. Suchabfrage. Abgerufen am 27. Februar 2012 (englisch).
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