Hygrom

Als ein Hygrom (Neutrum; lateinisch Hygroma; von altgriechisch ὑγρόν hygron, deutsch Flüssigkeit, zu ὐγρος hygros, deutsch nass, feucht[2]) oder als eine Wassergeschwulst wird eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste bezeichnet. Die Ergussbildung kann beispielsweise aufgrund einer chronischen Entzündung einer Sehnenscheide (Tendovaginitis) oder eines Schleimbeutels (Bursitis, Schleimgeschwulst[3]) entstehen. Meist als Folge einer chronischen Entzündung kommt es zu einer tumorartigen Anschwellung von Schleimbeuteln und Sehnenscheiden durch eine seröse Flüssigkeit.[4] Davon ist eine Hygromatosis rheumatica abzugrenzen. Überbeine oder auch Ganglien als flüssigkeitsgefüllte Exsudationszysten mit glatten oder zottig-warzigen Innenwänden werden ebenfalls Hygrome genannt.[5] Hygrome können Fisteln ausbilden. Hygrome der harten Hirnhaut (Hygroma durae matris) können als Folge von Einblutungen nach deren Resorption entstehen. Ein Lymphangioma cavernosum wird als Hygroma cysticum bezeichnet.[6]

Klassifikation nach ICD-10
M67.4[1] Ganglion
M70.4[1] Bursitis praepatellaris
D18.1[1] Lymphangiom, jede Lokalisation
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Siehe auch

Wiktionary: Hygrom – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-WHO Version 2019, Band 3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln, 2019, S. 328.
  2. Ludwig August Kraus: Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon. 3. Auflage. Verlag der Deuerlich- und Dieterichschen Buchhandlung, Göttingen 1844, S. 492: "Jetzt meint man, … eine Wassersucht der Hautschleimbeutel vor sich zu haben".
  3. Markwart Michler, Jost Benedum: Einführung in die Medizinische Fachsprache. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg/ New York 1981, ISBN 3-540-10667-7, ISBN 0-387-10667-7, S. 252.
  4. Maxim Zetkin, Herbert Schaldach: Lexikon der Medizin. 16. Auflage. des Wörterbuches der Medizin. Verlag Ullstein Medical, Wiesbaden 1999, ISBN 3-86126-126-X, S. 899.
  5. Roche Lexikon Medizin. 5. Auflage. Urban & Fischer, München, Jena 2003, ISBN 3-437-15156-8, S. 871.
  6. Peter Altmeyer: Therapielexikon Dermatologie und Allergologie. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 2005, ISBN 3-540-23781-X, S. 534 f.

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