Hydrotoxin – Die Bombe tickt in dir

Hydrotoxin – Die Bombe tickt in dir ist ein 1992 produzierter US-amerikanischer Thriller von Christian Duguay. Er ist auch unter dem Alternativtitel „Hydrotoxin - Die lebenden Bomben“ bekannt.

Handlung

Danny O’Neill, Sprengstoffexperte beim FBI, steckt in einer schweren privaten Krise: er lebt in Trennung von Ehefrau Terry, nachdem die gemeinsame Tochter einige Zeit zuvor im Pool ihres Hauses ertrank. Parallel dazu werden zwei Senatoren durch Explosionen umgebracht, ohne dass sich Spuren eines Sprengstoffs finden. Als beim zweiten Attentat Salvatore, ein mutmaßlicher Tatbeteiligter, einen Unfall erleidet, wird dieser festgenommen. Die Hoffnung, über diesen nähere Hinweise zu erlangen, scheitert aber, da es bei Salvatores Gerichtsverhandlung zu einem weiteren Anschlag kommt: die vorsitzende Richterin detoniert wortwörtlich, nachdem sie aus einem Glas Wasser getrunken hat, und tötet den Angeklagten dabei. O’Neill, der Zeuge der Explosion war, findet mit seinem Kollegen Shane heraus, dass der Auslöser ein geruchs- sowie farbloser Sprengstoff ist, der detoniert, sobald dieser mit Magensäure in Berührung kommt. Somit kann es in jedem Getränk oder jeder Speise versteckt werden, was die Konsumenten faktisch zu lebenden Bomben und den Sprengstoff sehr gefährlich macht.

O’Neill ermittelt weiter und findet heraus, dass mehrere Senatoren unlauter ein neues Waffengesetz durchsetzen wollten und dafür illegale Geschäfte mit dem russischen Terroristen Rashid betrieben haben. Die zwei Getöteten gehörten dazu, einzig Senator Frank Traveres ist noch am Leben, was diesen in Rashids Fadenkreuz rücken lässt. Pikanterweise ist es ausgerechnet Traveres, der mit O’Neills Frau Terry aktuell ein Verhältnis hat, was Danny in eine weitere verzwickte Lage bringt: einerseits muss er ermitteln und Traveres schützen, würde seinen Nebenbuhler gleichzeitig aber gern aus dem Weg haben. Da er allerdings mit einem Anschlag auf den Senator rechnet und befürchtet, Terry an dessen Seite könne ebenfalls ein Opfer werden, beschattet Danny Traveres fortlaufend, was ihm dienstliche Schwierigkeiten einbringt.

Rashid, welcher den Anschlag auf seinen Handlanger Salvatore in Auftrag gab, um möglichst unerkannt zu bleiben, hat den flüssigen Sprengstoff mit Unterstützung eines Wissenschaftlers (den er kurz darauf ermordet) entwickeln lassen, um eine neue Welle des Terrors zu entfachen. Einzig Traveres, der Rashid u. a. noch zehn Millionen Dollar schuldet, steht dem noch im Weg. Zu diesem Zweck infiltriert Rashids rechte Hand Al-red eine Veranstaltung des Senators, um dort eine Bombe zu zünden. Der anwesende O’Neill kann die allerdings verhindern, so dass nur Al-red (der den Explosivstoff versehentlich geschluckt hat) umkommt. Dies sorgt für ein Umdenken bei Terry, so dass diese und Danny erneut zueinander finden.

In einem allerletzten Versuch überrennt Rashid mit seinen Terroristen Traveres schwer bewachtes Anwesen, um diesen gefangen zu nehmen. Der zeitgleich um Traveres Sicherheit besorgte O’Neill infiltriert ebenfalls die Villa und schützt den eigentlichen Konkurrenten, wobei er mittels handelsüblicher Dinge aus Traveres Haushalt Sprengkörper bastelt und Rashids Leute einen nach dem anderen ausschaltet. Letztlich bleibt nur Rashid übrig, der Terry als Geisel nimmt sowie den Sprengstoff zu sich. O’Neill gelingt es aber Terry zu befreien, in Sicherheit zu bringen und mit Traveres rettend aus dem obersten Stock des Hauses zu springen, bevor dieses mit Rashid explodiert. Dabei landet Traveres auf einem angespitzten Metallzaun und stirbt ebenfalls.

Rund ein Jahr später erlebt man einen zufriedenen und glücklichen O’Neill, dem bei der Entschärfung einer Autobombe mitgeteilt wird, dass Terry nun endlich soweit sei und im Kreißsaal liege. Danny rennt zum Auto, um die Geburt seines Kindes nicht zu verpassen.

Kritiken

Ein im „Scanners“-Stil gehaltenes Action-Spektakel, das unter Abminderung genreüblicher Ekeleffekte reißerische Perfektion, aber nur mäßige Spannung bietet.“ (Filmdienst)

Von insgesamt fünf Kritiken war jedoch keine positiv gestimmt.[1]

Anmerkungen

  • Der Film wurde in Washington, D.C. gedreht, wo er auch spielt.
  • Die im Film optisch dargestellte Todesvariante explodierender menschlicher Körper weist entfernte Parallelen zum Phänomen Spontane menschliche Selbstentzündung auf.
  • Mit einem Budget von ca. neun Millionen Dollar erwies sich der Streifen als Misserfolg: in den USA eigentlich als Sommer-Blockbuster 1992 gedacht lief er gar nicht erst in den dortigen Kinos an, sondern erlebte seine Premiere im Kabelfernsehen. In Deutschland sahen nur knapp über 145.000 Kinogänger den Film.
  • Die Planungen zum Film begannen schon 1990 und sollten ursprünglich des Kino-Debüt von Fernseh-Regisseur John Nicolella werden, allerdings zerschlugen sich diese Planungen.
  • Für die in Großbritannien herausgegebene Filmfassung wurden Sequenzen herausgeschnitten, die Danny O’Neill beim Bombenbasteln in Traveres Haus zeigen.
  • Schauspielerin Lauren Holly ist in einer kleinen Rolle als Reporterin zu sehen.
  • Der Film erlebte seine deutsche Free TV - Premiere am 25. Dezember 1995.

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation entstand unter der Dialogregie von Dr. Michael Nowka nach einem Dialogdrehbuch von ebendiesem bei der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke.[2] Nowka sprach im Film selbst Michael St. Gerard als (später abtrünniger) Leibwächter Traveres.

DarstellerDeutsche StimmeRolle
Pierce Brosnan Joachim Tennstedt Danny O’Neill
Lisa Eilbacher Anita Lochner Terry O’Neill
Ron Silver Norbert Langer Sen. Frank Traveres
Ben Cross Thomas Wolff Mikhail Rashid
Tony Plana Muhiddin El-Khadra Al-red
Al Waxman Bert Franzke James Garvey
Brent Jennings Randolf Kronberg Shane Rogers
Philip Baker Hall Eric Vaessen Sen. Thyme
Norman Burton Klaus Miedel Sen. Victor
Michael St. Gerard Dr. Michael Nowka Ben
Lenka Peterson Barbara Adolph Gwen

Einzelnachweise

  1. Live Wire. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 2. März 2022 (englisch).
  2. Hydrotoxin – Die Bombe tickt in dir in der Deutschen Synchronkartei
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