Husaren-Regiment „Török“
Das Husaren-Regiment „Török“ war ein Kavallerieverband, der 1756 als Palatinal-Husaren für die kaiserlich-habsburgische Armee errichtet wurde. 1769 wurde dem Regiment die Bezeichnung Cavallerie-Regiment Nr. 36 in der Kavallerie-Rangliste zugewiesen. Das Regiment wurde 1775 aufgelöst. Zur Systematik wurden nachträglich folgende Nummerierungen eingeführt: 1756/2 (nach Tessin)[1], Husarenregiment H 10 (nach Bleckwenn)[2].
Im 17. und 18. Jahrhundert führten Regimenter nur den Namen des Regimentsinhabers.
Errichtung und Veränderungen
- 1756 wurde unter der Leitung des Palatins Graf Batthyányi aus den Jazygiern und Kumaniern Distrikten sowie den Heiducken-Städten auf eigene Kosten ein Husaren-Regiment mit einer Personalstärke von 1.000 Mann aufgestellt (600 Jazygier und Kumanier sowie 400 Heiducken) und auf Kriegsdauer in kaiserliche Verpflegung übernommen.
- 1765 Das Regiment wurde anfänglich nur als „Jazygier und Kumanier“ oder auch „Palatinal-Husaren-Regiment“ benannt, 1763 anlässlich seiner endgültigen Übernahme in kaiserlichem Dienst wurde es auf den Fuß der übrigen Husarenregimenter gesetzt (gleichgestellt). Erst 1765 erhielt es nach dem Tode des Palatins Graf Batthyányi einen Inhaber, nach dem es von nun an benannt wurde.
- 1768 wurde eine Eskadron des aufgelösten Husaren-Regiments „Emerich Esterházy“ eingegliedert
- 1769 erhielt das Regiment die Kavallerie Ranglistennummer 36
- 1775 wurde es aufgelöst, die Oberst-Division zum Husaren-Regiment Kaiser Nr. 1, die Oberstlieutenant-Division zum Husaren-Regiment Barcó Nr. 10 und die Majors-Division zum Husarenregiment Hadik Nr. 6 versetzt.
Garnisonen
Regimentsinhaber
- 1756–1765 ohne Inhaber
- 1765 Generalmajor Johann Andreas Freiherr von Török
Gefechtskalender
- 1757 Auf den Kriegsschauplatz in Böhmen verlegt, nahm das Regiment an der Expedition nach Berlin teil.
- 1758 Im Verband der Reichsarmee. Teilnahme am Gefecht bei Sankt Sebastiansberg. Später wurde das Regiment zur Deckung der Belagerung der Feste Sonnenstein an der böhmischen Grenze detachiert.
- 1759 Kämpfe in den Gefechten bei Kaaden, Buchau und bei Meißen.
- 1760 Sicherungs- und Patrouillendienste im Korps Lacy
- 1761 Das Regiment erlitt schwere Verluste im Gefecht bei Augustenburg am 5. November und war danach noch bei einigen kleineren Aktionen, so bei Matzdorf beteiligt.
- 1762 Im Verband der Reichsarmee kämpfte das Regiment in den Gefechten bei Gross-Bohra und Döbeln, dem Angriff auf Pretschendorf und dem Gefecht bei Freiberg
Danach hatte das Regiment keine Gefechtstätigkeit mehr.
Adjustierung
- Dunkelblauer Kalpak, dunkelblauer Pelz und Dolman, dunkelblaue Hosen (bei Abbildungen aus dem Jahre 1760 sind die Hosen rot) weiße Aufschläge
Vorgesehene Uniformänderungen für die Jahre 1765 und 1767 wurden nicht durchgeführt.
Literatur
- Hans Bleckwenn: Die Regimenter der Kaiserin: Gedanken zur Albertina-Handschrift 1762 des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. In: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, Band 3: Maria Theresia – Beiträge zur Geschichte des Heerwesens ihrer Zeit; Graz, Wien, Köln 1967. S. 25–53.
- Hans Bleckwenn: Reiter, Husaren und Grenadiere. d. Uniformen d. kaiserl. Armee am Rhein 1734. S. 17ff, Harenberg, Dortmund 1979, ISBN 3883791253
- Hermann Meynert: Geschichte der K. K. Österreichischen Armee, ihrer Heranbildung und Organisation, so wie ihrer Schicksale, thaten und Feldzüge, von der frühesten bis auf die jetzige Zeit. C. Gerold und Sohn, Wien 1854. online bei google books
- György Ságvári: Das Buch der Husaren. Magyar Könyvklub Verlag, Budapest 1999
- Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts. S. 152ff. 3 Bände; Biblio Verlag, Osnabrück 1986–1995. ISBN 3-7648-1763-1
- Alphons von Wrede: Die Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts. Wien 1898–1905. Teil III, 1. Teil Cavallerie, 2. Teil Aufgelöste Truppenkörper zu Pferde. Personenverzeichnis Regimentschefs im Werk von Wrede (PDF; 325 kB)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.