Hugo Schrader (Kamerahersteller)

Hugo Schrader, (* vor 1900; † 1940) war ein Pionier der Fotokameraherstellung. Er war verheiratet mit Ruth, der Tochter des damaligen renommierten Kameraherstellers Rudolf Krügener. Er war der Vater des Kamerakonstrukteurs Goetz Schrader.

Leben

Seine Ausbildung erhielt Schrader bei der Firma Voigtländer in Braunschweig. 1900 trat er in die Firma seines späteren Schwiegervaters Rudolf Krügener ein.

Schrader gründete 1902 die Firma Plaubel & Co., die er nach dem Namen seines Schwagers, Karl Plaubel, benannte. Das Geschäftsfeld der Firma umfasste zuerst den Handel und die Herstellung fotografischer Gegenstände, Objektive und Zubehör. Zunächst wurden nur Objektive hergestellt: das vierlinsige Doppel-Ortar 1:1,6 in Brennweiten von 6 bis 75 cm sowie das Peconar 1:8, 15 bis 25 cm. Erst 1909 begann auf Wunsch vieler Kunden die Kameraproduktion ("Präzisions-Peco", eine 9x12cm/10x15cm Laufbodenkamera mit Luftbremsenverschluss mit drei Lamellen).

Eine weitere besondere Entwicklung war eine kleine Scherenkamera, bei der die Antriebseinrichtung beider Scheren mit Micrometer-Antrieb im Vorderteil angeordnet war. Dadurch wurde das Vorderteil der Kamera mit dem Objektivträger absolut parallel zur Negativ-Plattenebene geführt. Zudem konnten die Einstellung von Entfernung und Belichtungszeit bei geschlossenem Apparat erfolgen. Diese Kamera kam 1912 als Kleinststereokamera ("Stereo-Makina") im Format 4,5x10,7cm auf den Markt.

Die rege Nachfrage führte dazu, sie auch als Einzelbildkamera 4,5x6cm herzustellen.

Anfang Juli 1911 brachte Schrader/das Plaubelwerk die MAKINA, eine Kamera, die in die Geschichte der Fotografie einging. Sie war die einzige Kleinkamera ihrer Zeit mit Hoch-Tief-Verstellung des Objektivs.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Produktion der MAKINA als Modell 6,5x9cm aufgenommen mit einer für jene Zeit erstaunlichen Lichtstärke des Objektivs von 1:3. Ab 1912 wurde der von der Firma Friedrich Deckel entwickelte Compur-Verschluss in die MAKINA eingebaut.

1926 und 1927 brachte Plaubel weitere Verbesserungen seiner Stereokameras in den Formaten 6x13cm und 4,5x10,7cm.

1931, fünf Jahre nach dem Eintritt von Sohn Goetz in die Firma, wurde sie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

1940, nach dem Tode von Hugo Schrader, übernahm Goetz die Firma und führte sie zu Weltbedeutung.

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