Hugo Döbler

Leben

Döbler gehörte zu den ersten Studenten an der 1950 in Leipzig eingerichteten Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) und erlangte 1952 sein Diplom.[1] Seine Doktorarbeit schrieb er bei Kurt Meinel zum Thema „Die Kombinationsmotorik im Sportspiel“. Die Arbeit wurde 1956 angenommen.[2] 1956 übernahm er an der DHfK die Leitung des Instituts für Bewegungslehre, 1957 wurde er Leiter des Instituts für Sportspiele, stand dem Wissenschaftsbereich Sportspiele sowie der Forschungsgruppe Sportspiele vor. 1961 wurde Döbler ins Amt des Hochschuldozenten berufen und war ab 1969 Professor für Theorie und Methodik der Sportspiele. Teils wirkte er ebenfalls als Dekan der Fakultät für Sportmethodik sowie als Prorektor für Wissenschaftsentwicklung.[1]

Sowohl in Theorie als auch in der Praxis war Döbler Fachmann für die Sportspiele, so war er 1966 neben Rudi Schmieder Trainer der Eishockeynationalmannschaft der Deutschen Demokratischen Republik, die den fünften Platz bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 1966 belegte sowie im Rahmen dieses Turniers gleichzeitig Dritter der Eishockey-Europameisterschaft wurde, und Cheftrainer im Deutschen Fußball-Verband (DFV)[3] (nicht zu verwechseln mit National- bzw. Auswahltrainer).[4] Außerdem war er bis 1990 Mitglied im Präsidium des DFV.[5] 1963 kamen in erster Auflage seine Bücher „Kleine Spiele: ein Handbuch für Schule und Sportgemeinschaft“[6] und „Spiele und Spielplatzbau im Volkssport: Spiele, Übungsstätten und Geräte“ heraus,[7] 1969 veröffentlichte er das Buch „Abriß einer Theorie der Sportspiele“.[8] Döbler setzte sich sportwissenschaftlich mit dem Fußballtraining auseinander,[9] analysierte das Geschehen im Spitzenbereich im Fußball[10] und Eishockey[11] anhand von Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen. Ebenfalls zu seinen Forschungsarbeiten gehörte 1977 die Auseinandersetzung mit der „mehrjährigen Trainingsgestaltung in den Sportspielarten“,[12] die sportgeschichtliche Betrachtung des Fußballs[13] sowie die Analyse des Begriffs Spielfähigkeit[14] und die Systematisierung sportspielspezifischer Trainingsmethoden.[15] Das 1988 mit Günther Stiehler und Irmgard Konzag veröffentlichte Buch „Sportspiele. Theorie und Methodik der Sportspiele“[16] wurde als „grundlegendes Werk für die Ausbildung von Sportlehrern und Trainern“ eingestuft.[1] In Zusammenarbeit mit Günter Schnabel und Günter Thieß brachte Döbler 1989 das Buch „Grundbegriffe der Sportspiele“ heraus.[17]

Einzelnachweise

  1. Eberhard Schramm: Gedenken: Hugo Döbler. In: Beiträge zur Sportgeschichte, Heft 4 / 1997. Abgerufen am 2. Februar 2019.
  2. Hugo Döbler: Die Kombinationsmotorik im Sportspiel : eine Kennzeichnung typischer Formen von Bewegungskombinationen als Beitrag zur Begründung ihrer Lehrweise /. 1956 (uni-leipzig.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  3. Mit dem Olympiaelan an Oberliga-Aufgaben. In: Neues Deutschland. 6. September 1976, abgerufen am 2. Februar 2019.
  4. Die Tür steht für alle offen. In: Deutsches Sportecho/Die neue Fußballwoche Sonderausgabe 1976, Seite 2. August 1976, abgerufen am 27. April 2022.
  5. Jürgen Nöldner: Zwei Kandidaten – und keiner mehr? In: Fuwo. Nr. 11/1990, 13. März 1990, ISSN 0323-8407, S. 2 (fcc-supporters.org [PDF]).
  6. Erika Döbler: Kleine Spiele : ein Handbuch für Schule und Sportgemeinschaft /. Volk u. Wissen,, 1963 (uni-leipzig.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  7. Spiele und Spielplatzbau im Volkssport : Spiele, Übungsstätten und Geräte / (= Kleine Bücherei für den Übungsleiter und Sportlehrer). 1. Auflage. Sportverlag,, 1963 (uni-leipzig.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  8. Hugo Döbler: Abriß einer Theorie der Sportspiele : Anleitung für das Fernstudium /. Deutsche Hochschule für Körperkultur,, 1969 (uni-leipzig.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  9. Beiträge zur Theorie und Methodik der Sportspiele unter besonderer Berücksichtigung des Fußballtrainings /. Dt. Hochschule für Körperkultur,, 1976 (uni-leipzig.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  10. ZUR INTERNATIONALEN LEISTUNGSENTWICKLUNG IM FUSSBALL - DARGESTELLT AM ENDRUNDENTURNIER DER WELTMEISTERSCHAFT 1978 IN ARGENTINIEN. In: Theorie und Praxis des Leistungssports. 1979, abgerufen am 2. Februar 2019.
  11. Beobachtungsergebnisse des olympischen Eishockeyturniers während der IX. Olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck. In: Theorie und Praxis des Leistungssports. 1964, abgerufen am 2. Februar 2019.
  12. Krüger, W. , Döbler, H.: Die mehrjährige Trainingsgestaltung in den Sportspielarten. In: Theorie und Praxis des Leistungssports. 1977, abgerufen am 27. April 2022.
  13. Hugo Döbler: Zeittafel zur Geschichte des Fußballspiels von den Anfängen bis 1986 / (= Wissenspeicher zum Lehrgebiet Theorie und Methodik des Trainings der Sportarten Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, kleine Spiele). Dt. Hochsch. für Körperkultur,, 1987 (uni-leipzig.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  14. Hugo Doebler, Horst Mainka, Axel Witt: Zur Spielfaehigkeit und zu Aspekten eines leistungswirksamen Spielverhaltens. In: Theorie und Praxis der Körperkultur. Band 38, Nr. 5, 1989, ISSN 0563-4458, S. 323–333 (bisp-surf.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  15. Hugo Doebler: Systematisierungsaspekte sportspielspezifischer Trainingsmethoden. In: Theorie und Praxis der Körperkultur. Band 38, Nr. 4, 1989, ISSN 0563-4458, S. 273–275 (bisp-surf.de [abgerufen am 27. April 2022]).
  16. Guenther Stiehler, Irmgard Konzag, Hugo Doebler: Sportspiele. Theorie und Methodik der Sportspiele. Basketball - Fussball - Handball - Volleyball. SVB Sportverl., 1988, ISBN 978-3-328-00144-7 (bisp-surf.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  17. Hugo Doebler, Günter Schnabel, Günter Thieß: Grundbegriffe der Sportspiele (= Sportwissenschaft für die Praxis). SVB Sportverl., 1989, ISBN 978-3-328-00277-2 (bisp-surf.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
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