Huey Lewis & the News

Huey Lewis & the News ist eine US-amerikanische Rockband um den Sänger Huey Lewis, die insbesondere von 1982 bis 1991 erfolgreich war.

Huey Lewis and the News
ursprüngliches Bandlogo

ursprüngliches Bandlogo
Allgemeine Informationen
Genre(s) Rock
Gründung 1979
Website hueylewisandthenews.com
Gründungsmitglieder
Huey Lewis
Saxophon, Gitarre
Johnny Colla
Mario Cipollina (bis 1995)
Sean Hopper
Bill Gibson
Aktuelle Besetzung
Gesang, Mundharmonika
Huey Lewis
Gitarre, Saxophon
Johnny Colla
Gitarre
Stef Burns (seit 2001)
Bass
John Pierce (seit 1995)
Keyboard
Sean Hopper
Schlagzeug, Perkussion
Bill Gibson
Trompete
Marvin McFadden (seit 1994)
Tenorsaxophon
Rob Sudduth (seit 1994)
Altsaxophon, Tenorsaxophon
Johnnie Bamont (seit 2009)
Rhythmusgitarre
James Harrah (seit 2016)
Ehemalige Mitglieder
Chris Hayes (1979–2001)
Saxophon
Ron Stallings (1994–2009; † 2009)

Bandgeschichte

Huey Lewis and the News live (2006)

Die Band entstand 1979 durch den Zusammenschluss von Mitgliedern der Gruppen Clover, denen Huey Lewis seit 1971 und Sean Hopper (Keyboard) seit 1972 angehört hatten, und Sound Hole, von der Johnny Colla (Saxophon/Gitarre), Bill Gibson (Perkussion) und Mario Cipollina (Bass) kamen. Die Gruppe holte sich 1980 Chris Hayes (Gitarre) dazu und formierte so Huey Lewis and the American Express.[1] Die Gruppe wurde geschäftlich von Bob Brown vertreten, der auch heute noch ihr Manager ist, und bekam einen Schallplattenvertrag bei Chrysalis Records. Allerdings bestand das Label auf einer Namensänderung. Auf Vorschlag von Bob Brown benannte sich die Gruppe daraufhin in Huey Lewis and the News um.

Mitte 1980 veröffentlichten sie Huey Lewis and the News und Anfang 1982 Picture This. Picture This enthielt unter anderem den Titel Tattoo (Giving It All Up for Love), den Phil Lynott geschrieben und 1980 auf seinem Soloalbum Solo in Soho veröffentlicht hatte.[2] 1983 erschien Sports mit den Hits The Heart of Rock & Roll und I Want a New Drug und der Coverversion des Hank-Williams-Stücks Honky Tonk Blues. Das Album wurde in den USA mehrfach, zuletzt am 20. Juli 1987, mit Platin ausgezeichnet.[3] Mit ihm ernteten sie erstmals auch außerhalb der USA Anerkennung. Sports ist bis heute das erfolgreichste Album der Band. Bereits damals gehörte der Curtis-Mayfield-Titel It’s All Right zum Live-Programm, mit dem die Band ihre A-cappella-Qualitäten unter Beweis stellte.[4]

Im Sommer 1985 lieferten Huey Lewis & the News mit The Power of Love (Nummer-eins-Hit in den USA und 1986 für einen Oscar, den Golden Globe und einen Grammy nominiert) und Back in Time zwei Hits für den Spielfilm Zurück in die Zukunft, in dem Huey Lewis auch einen kleinen Gastauftritt hat. Für The Power of Love wurde auch ein Musikvideo produziert, in dem Christopher Lloyd (im Film Darsteller des Doc Brown) und der DeLorean einen Auftritt haben.

Im Spätsommer 1986 erschien Fore! (benannt nach einem Golf-Ausdruck), auf dem sich die Hits The Power of Love, Stuck With You und Jacob’s Ladder (geschrieben von Bruce Hornsby) befanden. Der Titel Naturally zeigte dabei erstmals auf einem Studioalbum die A-cappella-Fähigkeiten der Gruppe, die im Sommer 1988 das Album Small World veröffentlichte. Im Frühjahr 1991 kam Hard at Play heraus.

Im Frühjahr 1994 veröffentlichte die Gruppe das Album Four Chords & Several Years Ago, eine Hommage an die Klassiker des Rhythm and Blues. Alle Titel wurden mit originaler Aufnahmetechnik (Verstärker, Mikrofone, Tonbandgeräte) der 1950er-Jahre im Studio „The Site“ in San Rafael (Kalifornien) aufgenommen, die Band spielte alle Titel gemeinsam live ein.[5]

1999 brachte Chrysalis eine digital remasterte Version des Albums Sports heraus. Das Album enthielt zusätzlich fünf bis dahin unveröffentlichte Versionen von bekannten Songs des Albums, nämlich zwei sogenannte „Session Takes“ (The Heart of Rock & Roll und Walkin’ on a Thin Line) sowie Live-Versionen von If This Is It und Heart and Soul, beide aufgenommen am 21. Februar 1985 in San Francisco, und I Want a New Drug, aufgenommen am 15. Januar 1984 in Los Angeles.

Im Jahr 2000 trat die Gruppe nach längerer Zeit wieder einmal in Deutschland auf, unter anderem am 20. Juni in der BeatBox auf der Weltausstellung „Expo“ in Hannover. Das Konzert wurde mit We're not Here for a Long Time (We're Here for a Good Time) eröffnet; dieser Titel wurde ein Jahr später auf Plan B. erstmals veröffentlicht. Nach 2000 hatte die Band bisher keine Auftritte in Deutschland mehr.[6]

Im Mai 2001 erschien mit Plan B das nächste wirklich neue Album. 2004 wurde dann eine DVD mit zwei Deutschland-Konzerten veröffentlicht, die im Rahmen der Fernsehsendung Rockpalast aufgezeichnet worden waren. Dabei handelte es sich um die Konzerte aus der Essener Grugahalle von 1984 und dem Kölner E-Werk von 1991. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Gruppe im Jahr 2004 gab es außerdem eine große US-Tournee. Ausschnitte davon findet man auf dem Livealbum und der Live-DVD Live at 25. Die Lieder darauf, größtenteils eine live gespielte Zusammenstellung der größten Erfolge, wurden am 14. und 15. Dezember 2004 bei zwei Auftritten in der Stadt Chico im heimischen Kalifornien mitgeschnitten.

Die Gruppe hat sich zwischenzeitlich personell erweitert: So gibt es mit den „News Brothers“ (Marvin McFadden, Ron Stallings und Rob Sudduth) eine eigene Bläsersektion – bei vielen früheren Liedern waren Tower of Power als Bläsersektion dabei. Mario Cipollina machte 1994 dem bekannten Studiomusiker John Pierce am Bass Platz. 2000 verließ der langjährige Komponist und Gitarrist Chris Hayes die Band aus familiären Gründen; für ihn ist seitdem Stef Burns dabei. Chris Hayes arbeitete aber noch am 2001er Album Plan B mit und springt bei Live-Auftritten gelegentlich für Stef Burns ein, wenn dieser verhindert ist.

2008 nahm Huey Lewis den Auftrag an, ein Lied für den Film Ananas Express zu schreiben, das im Sound der 1980er-Werke der Band gehalten sein sollte. Außerdem sollte sich die Handlung des Films darin widerspiegeln, und der Titel des Films so oft wie möglich genannt werden.[7] In Zusammenarbeit mit Johnny Colla und David Fredericks entstand das Lied Pineapple Express, das als Teil des Soundtracks am 5. August 2008 veröffentlicht wurde.

Am 13. April 2009 verstarb der Saxophonist Ron Stallings. Seinen Platz nahm Johnnie Bamont ein, der bereits seit 1998 gelegentlich gemeinsam mit der Band aufgetreten war.

Im Oktober 2010 wurde in Europa das Album Soulsville veröffentlicht, das die Gruppe in den Ardent Studios in Memphis (Tennessee) aufgenommen hatte. Huey Lewis and the News zollten, ähnlich wie sie es schon 1994 bei Four Chords & Several Years Ago getan hatten, ihren musikalischen Vorbildern Tribut. Allerdings konzentrierte sich die Gruppe diesmal nicht auf den Rhythm and Blues, sondern auf Soul-Klassiker. Alle Aufnahmen fanden live in Bandbesetzung statt und wurden analog, also auf Tonband, aufgezeichnet. Das Album erreichte in den Billboard 200 nur Platz 121, konnte sich aber in den Billboard „Adult Contemporary“ auf Platz 18 und in den Billboard „R&B/HipHop“-Charts auf Platz 15 schieben.[8] Die Band widmete das Album der Erinnerung an Ron Stallings.

Im Mai 2018 wurden alle Touren von Huey Lewis & The News abgesagt, nachdem Lewis, der bereits seit 1985[9] an Morbus Menière erkrankt ist, vor einem Konzert in Dallas sein verbliebenes Hörvermögen verlor. Er erklärte, seitdem könne er manchmal hören, dann wieder nicht, und Musik könne er nur noch als Geräusch wahrnehmen.[9]

Musical

Für das Frühjahr 2024 wurde ein Musical mit dem Titel The Heart of Rock and Roll für Aufführungen am New Yorker Broadway angekündigt, das von den Liedern von Huey Lewis and the News inspiriert ist. Die Show, die 2018 am Old Globe Theater in San Diego uraufgeführt wurde, ist eine Komödie, die die Romanze eines Paares verfolgt, welches seine Liebe zwischen einer Rockband und Karriereambitionen im Unternehmensleben ausbalancieren muss. Die Vorschauen des Musicals sollen am 29. März beginnen, und die offizielle Eröffnung ist für den 22. April im James Earl Jones Theater geplant. Die Besetzung wurde noch nicht bekannt gegeben. Als 'Feel-Great-Musical' beworben, beinhaltet die Show die optimistischen Songs der Band aus den 80ern. Das Stück wird von Gordon Greenberg (Holiday Inn) inszeniert, Lorin Latarro (die auch eine Broadway-Neuinszenierung von 'The Who’s Tommy' choreographiert) übernimmt die Choreografie, und das Buch stammt von Jonathan A. Abrams, basierend auf einer Geschichte von Abrams und Tyler Mitchell, die beide hauptsächlich in Film und Fernsehen tätig sind. Produziert wird die Show von Mitchell zusammen mit Hunter Arnold und Kayla Greenspan; die Produktion wird mit bis zu 16 Millionen Dollar kapitalisiert, gemäß einer Meldung bei der US-Börsenaufsicht SEC.[10]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[11]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1982 Picture This US116
Gold
Gold

(59 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 29. Januar 1982
Produzenten: Huey Lewis and the News
1983 Sports DE29
(12 Wo.)DE
UK23
Gold
Gold

(24 Wo.)UK
US1
Siebenfachplatin
×7
Siebenfachplatin

(160 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. September 1983
Produzenten: Huey Lewis and the News
Charteintritt DE: 12/1984 / UK: 09/1985
1986 Fore! DE5
Gold
Gold

(30 Wo.)DE
AT22
(4 Wo.)AT
CH4
(17 Wo.)CH
UK8
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(52 Wo.)UK
US1
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(61 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 20. August 1986
Produzenten: Huey Lewis and the News
1988 Small World DE8
(18 Wo.)DE
CH10
(13 Wo.)CH
UK12
Gold
Gold

(8 Wo.)UK
US11
Platin
Platin

(30 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1988
Produzenten: Huey Lewis and the News
1991 Hard at Play DE14
(24 Wo.)DE
CH9
(12 Wo.)CH
UK39
(2 Wo.)UK
US27
Gold
Gold

(27 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. Mai 1991
Produzenten: Bill Schnee, Huey Lewis and the News
1994 Four Chords & Several Years Ago DE46
(9 Wo.)DE
CH21
(4 Wo.)CH
US55
(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Mai 1994
Produzent: Stewart Levine
2001 Plan B US165
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 24. Juli 2001
Produzenten: Huey Lewis, Johnny Colla
2010 Soulsville US121
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. Oktober 2010
Produzenten: Jim Gaines, Huey Lewis and the News
2020 Weather DE21
(2 Wo.)DE
CH13
(1 Wo.)CH
US71
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. Februar 2020

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Alben

  • 1980: Huey Lewis and the News

Livealben

Quellen

  1. Huey Lewis Biografie auf hln.org (Memento vom 7. Mai 2012 im Internet Archive)
  2. Eintrag in der allmusic-Datenbank
  3. Online-Datenbank der Recording Industry Association of America (RIAA)
  4. DVD Huey Lewis and the News at Rockpalast; WDR, EAN: 4 031778 330057
  5. Liner Notes zu Four Chords and Several Years ago
  6. Recherche auf Songkick.com
  7. "Our only input was, we told him we wanted it to sound like his 80s work that we loved so much. And we wanted to have the plot in it. And we wanted to have him say the title as many times as he could. There is a lot of alto sax." firstshowing.net, abgerufen am 28. Mai 2016
  8. Billboard, 2. Dezember 2010
  9. Demütig und dankbar in: Rocks – Das Magazin für Classic Rock, Heft 02.2020, Seiten 72 & 73
  10. Michael Paulson: Huey Lewis and the News Musical Is Coming to Broadway in March. In: The New York Times. 1. November 2023, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 26. November 2023]).
  11. Chartquellen: DE AT CH UK US
Commons: Huey Lewis and the News – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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