Huang Tingjian

Huang Tingjian (chinesisch: 黄庭堅, auch als Huang Ting-Chien bekannt, * 1045 in der Provinz Kiangsi; † 1105 in der Provinz Kwangsi) war ein hoher Beamter und Kalligraf der chinesischen Song-Dynastie, der auch für seine Gedichte und seine Malerei bekannt ist.

Huang Tingjian

Er zählt zu den vier Meistern der Song-Zeit und war der berühmteste Schüler Su Shis als Literatenmaler.

Kalligrafie Huang Tingjians

Leben

1067 bestand Huang die Aufnahmeprüfungen für die Beamtenlaufbahn in der Hauptstadt Kai-feng (Provinz Honan) und heiratete 1068 die Tochter eines hohen Beamten. 1068 oder 1069 wurde er Polizeichef von Yeh-hsien (Provinz Honan), 1072 Professor an der Kaiserlichen Akademie der Nördlichen Hauptstadt in Ta-ming (Provinz Hupeh). 1073 heiratete er als Witwer seine zweite Frau, die einer Familie einflussreicher Beamter entstammte. 1080 bis 1083 war er Kreisvorsteher von Tai-ho (Provinz Kiangsi), 1084/85 Amtmann der Garnison Te-ping (Provinz Shantung). 1085 wurde er Kaiserlicher Historiker in der Hauptstadt Kai-feng, wo er sich mit dem Dichter Su Shi anfreundete. Beide bekämpften als Angehörige der konservativen Partei die Sozialreformen Wang Anshis. 1091 kehrte er nach dem Tod seiner Mutter in seine Heimat zurück. 1094 wurde er in Kai-feng wegen seiner Kritik an den Reformen Wang Anshis verurteilt und 1095 in die Provinz Szechwan verbannt. 1100 amnestiert, nahm er 1102 wieder eine Beamtenstelle an, wurde aber 1103 abermals verbannt, in die Provinz Kwangsi, wo er 1105 starb.[1]

Sonstiges

Huang Tingjian gilt als eines der 24 Beispiele kindlicher Pietät, da er selbst als hoher Beamter den Nachttopf seiner alten Mutter reinigte.

Literatur

  • Günther Debon, Lutz Bieg: Huang T'ing-Chien. In: Die Großen, hg. v. Kurt Fassmann, Bd. III, Zürich 1978, S. 306–321
  • William Willets: Chinese Calligraphy: Its History and Aesthetic Motivation. Oxford University Press, 1981

Einzelnachweise

  1. Günther Debon, Lutz Bieg: Huang T'ing-Chien. In: Kurt Fassmann (Hrsg.): Die Großen. Band III. Kindler, Zürich 1978, S. 306, 308.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.