Horst Schulze (Theologe)
Paul Horst Schulze (* 19. März 1935 in Aue; † 3. Juni 2021 in Wurzen[1]) war ein deutscher evangelischer Theologe. Für seine Verdienste während der Friedlichen Revolution in der DDR 1990 und für sein Engagement zur Rettung des Dom St. Marien zu Wurzen wurde er 2005 mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Wurzen ausgezeichnet.[2]
Beruflicher Werdegang
Horst Schulze legte 1953 in Aue das Abitur ab und studierte anschließend in Leipzig Theologie. Nach dem Lehrvikariat folgte eine Pfarrstelle in Flöha, wo er ordiniert wurde und von 1959 bis 1962 wirkte. Es folgten neun Jahre als Pfarrer in Wermsdorf und Krankenhausseelsorger in der Klinik Hubertusburg. 1971 wurde Schulze Pfarrer in Hohenstein-Ernstthal, ab 1980 war er Pfarrer (später Superintendent[3]) in Wurzen. Im Jahr 2000 ging er in den Ruhestand.
Ehrenämter
Schulze gehörte seit 1971 zur Evangelischen Michaelisbruderschaft;[4] 30 Jahre lang war er gewähltes Leitungsmitglied in deren Rat. Von 1972 bis 1990 wirkte er als Mitglied der Evangelisch-lutherischen Landessynode in Sachsen, zeitweise auch als gewähltes Mitglied der Kirchenleitung.
Von 1982 bis 2010 war Schulze Domherr und Domdechant des Doms St. Marien zu Wurzen, ab 2011 war er Altdomherr.
1990 leitete Horst Schulze den Runden Tisch der Stadt und des Kreises Wurzen. Von 1990 bis 1996 war er Mitglied der Synode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.
Privates
Horst Schulze wuchs als Sohn eines Hausmeisters und einer Reinemachfrau auf. Er war ab 1958 verheiratet mit Uta Schulze. Das Ehepaar hatte drei Töchter sowie sieben Enkelkinder und lebte bis zuletzt in Wurzen.[5][6]
Literatur
- Wulf Skaun: „Du mußt Pfarrer werden!“ Horst Schulze blickt auf ein Leben im Dienst der Kirche zurück. In: ders.: Lauter Leben – Geschichte(n) aus dem Wurzener Land. Wurzen 2015, ISBN 978-3-00-050519-5, S. 130–132.
- Zeit-Reise – 1050 Jahre Leben in Wurzen und der Region. Herausgegeben von Michael Schwibbe, Heinrich Lillie und Andreas Stephainski. AST, Göttingen 2011, ISBN 978-3-9814391-1-3; darin das Kapitel Die Wende in Wurzen, S. 114–121.
Weblinks
- Dom St. Marien zu Wurzen: Superintendent i. R. Horst Schulze, Domherr ab 30.06.1982, Domdechant von 1982 bis 2009, Altdomherr von 2010 bis 2021. Abgerufen am 6. September 2021.
- Bedeutende Wurzener Persönlichkeiten und Ehrenbürger. Abgerufen am 6. September 2021.
- Hans-Albert Limbrock: 20 Jahre Mauerfall: Angst legte sich wie eine unsichtbare Klammer um Wurzen. In: Westfalenpost, 8. November 2009. Abgerufen am 6. September 2021 (Erinnerungen von Horst Schulze an den 9. November 1989 in Wurzen).
- Traueranzeige Paul Horst Schulze. Abgerufen am 6. September 2021.
Einzelnachweise
- Wurzens Ehrenbürger Horst Schulze verstorben auf LVZ.de, abgerufen am 11. Juni 2021
- https://www.wurzen.de/stadt-wurzen/stadtportrait/persoenlichkeiten/
- https://pfarrerbuch.de/sachsen/stelle/1844, abgerufen am 24. Januar 2021
- https://www.michaelsbruderschaft.de/
- Wulf Skaun: „Du mußt Pfarrer werden!“ Horst Schulze blickt auf ein Leben im Dienst der Kirche zurück. S. 130–132 in: Wulf Skaun: Lauter Leben - Geschichte(n) aus dem Wurzener Land. 374 Seiten, Wurzen 2015, ISBN 978-3-00-050519-5
- Domkapitel Wurzen, archivierte Webseite. Archiviert vom am 17. Januar 2021; abgerufen am 6. September 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.