Horst Reipsch

Leben

Reipsch entstammt einer alteingessenen Magdeburger Musikerfamilie, sein Vater war bis in die Nachkriegszeit an der Oper Magdeburg beschäftigt. Während seiner Schulzeit in Magdeburg erlernte Reipsch Klavier, Klarinette und Saxophon. Bei Erich Böhlke studierte er Komposition und Harmonielehre. Nach Kriegsende trat er in Varietés auf und schloss sich 1948 der Band Remo von Ernst Mosch an. 1949 ging er nach Leipzig und spielte im dortigen Rundfunk-Tanzorchester (RTO) von Kurt Henkels sowie bei Günter Oppenheimer. Im Bereich des Jazz war er laut Tom Lord ab 1950 an 44 Aufnahmesessions beteiligt, auch bei Günter Oppenheimer und der Solistengruppe des Rundfunk/Tanzorchesters Leipzig („Schuster-Dixie“, „Rixdorf-Dixie“, 1956).[2]

Ende 1960 wechselte er in die Bundesrepublik, wo er sich freiberuflich betätigte. Von 1964 bis 1969 war er Mitglied beim Orchester Max Greger, ab 1973 beim Orchester Hugo Strasser. Als Gast spielte er auch in der Bigband von Frank Pleyer (Swing Along with...).[2] In seiner eigenen Combo agierte er als Soloklarinettist und Saxophonist.[3] Unter den Pseudonymen Olaf Norstadt, Martin Laiser, Joe Palmer, Bud Sharkow und Ralph Boston komponierte er und arbeitete mit vielen Künstlern in Rundfunk und Fernsehen zusammen, darunter Billy Mo, Jimmy Makulis und Fred Bertelmann.

Schlagertitel (Auswahl)

  • 1953: Harlekin
  • 1954: Großstadt-Rhythmus
  • 1955: Zwiegespräch
  • 1956: Jonny Lehmann war ein Seemann
  • 1956: Schuster-Dixie
  • 1957: Tornado
  • 1957: Addio, bella Venezia
  • 1958: Semmelknödel-Polka
  • 1958: Mambo-Baion
  • 1958: Weil mein Herz für dich schlägt
  • 1959: Gitarren klingen leise durch die Nacht
  • 1959; Fünf-Uhr-Tee
  • 1959: Mein Herz sieht rot
  • 1962: Mondschein-Polka
  • 1963: Auf der Hazienda fehlt eine Frau
  • 1963: Ein Caballero genießt und schweigt

Literatur

  • Matthias Bardong, Hermann Demmler, Christian Pfarr: Lexikon des deutschen Schlagers. Edition Louis, Ludwigsburg 1992, ISBN 3-9802891-5-X, S. 289.
  • Gerhard Conrad: Horst Reipsch. Reedbläser – Arrangeur – Komponist. In: Rohrblatt. 27, 2012, Nr. 3, ISSN 0944-0291, S. 156–158.
  • Deutscher Komponistenverband (Hrsg.): Komponisten der Gegenwart im Deutschen Komponistenverband. 5. Auflage. ConBrio, Regensburg 2000, ISBN 978-3-932581-34-2, S. 926.
  • Jürgen Wölfer: Das große Lexikon der Unterhaltungs-Musik. Die populäre Musik vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart – vom Wiener Walzer bis zu Swing, Latin Music und Easy Listening. Lexikon Imprint Verlag im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-89602-272-5, S. 433.

Einzelnachweise

  1. lt. Auskunft des Deutschen Komponistenverbandes. Zum Todesjahr siehe auch das Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 25. April 2016. In: DKV Informationen. Nr. 92, 2/2016, S. 5 [PDF; 4,2 MB, abgerufen am 9. November 2021]. www.ddr-tanzmusik.de gibt abweichend 1973 als Todesjahr an. Die anderen Quellen geben kein Todesdatum an.
  2. Tom Lord The Jazz Discography (online, abgerufen am 17. Januar 2021)
  3. Musicbox Lexikon, Hartmut Amberg Musikproduktion, abgerufen am 16. Januar 2021
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