Horst Klengel

Horst Klengel (* 6. Januar 1933 in Torgau; † 25. Dezember 2019 in Berlin) war ein deutscher Altorientalist.

Leben und Werk

Horst Klengel wuchs zwischen 1936 und 1945 in Hirschberg im Riesengebirge auf. 1951 begann er mit dem Studium der Geschichte mit Spezialisierung auf Alter Geschichte und Altorientalischen Sprachen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er graduierte 1955 in Altorientalistik (Staatsexamen). Bis 1958 wirkte er als planmäßiger wissenschaftlicher Aspirant an der Humboldt-Universität Berlin und wurde im Juni 1958 bei Heinrich Otten und Gerhard Rudolf Meyer mit einer Arbeit zum Thema Benjaminiten und Hanäer zur Zeit der Könige von Mari promoviert. Anschließend arbeitete er bis 1964 am Vorderasiatischen Museum in Berlin. 1963 erfolgte Klengels Habilitation (Geschichte Syriens im 2. Jahrtausend v. u. Z.) an der Humboldt-Universität, wo er anschließend bis 1991 als zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter Assyriologie lehrte. Von 1964 bis 1991 war er außerdem an der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig, zuletzt als Arbeitsgruppenleiter und Leiter der Abteilung Alter Orient des Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie. 1976 wurde Klengel zum Honorarprofessor für Assyriologie und Hethitologie ernannt. Nach der Wende war Klengel seit 1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Altorientalischen Seminar der Freien Universität Berlin. Ende 1996 ging er in den Ruhestand. Syrien, Anatolien und Mesopotamien im 2. Jahrtausend v. Chr. gehörten zu seinen Forschungsschwerpunkten.

Klengel war Mitglied in verschiedenen Organisationen, etwa im International Ebla-Committee der Universität Rom. Er war langjähriger Herausgeber der Orientalistischen Literaturzeitung und langjähriger Mitherausgeber der Altorientalischen Forschungen. Er hat zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen zu Themen der altorientalischen Geschichte verfasst, die in mehrere Fremdsprachen übersetzt wurden. Seine Publikationsanzahl übersteigt 300 bei weitem, allein die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet fast 50 Einträge. Klengel war von 1988 bis 1992 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR.

Horst Klengel war mit der Vorderasiatischen Archäologin Evelyn Klengel-Brandt verheiratet.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Er hat zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen zu Themen der altorientalischen Geschichte verfasst, die in mehrere Fremdsprachen übersetzt wurden. Seine Publikationsanzahl übersteigt 300 bei weitem, allein die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet fast 50 Einträge.

  • Geschichte Syriens im 2. Jahrtausend v. u. Z. Akademie-Verlag, Berlin 1963 (Habilitationsschrift).
  • Geschichte und Kultur Altsyriens. Koehler & Amelang, Leipzig 1967 und 1979; Anton Schroll & Co., Wien 1980.
  • mit Evelyn Klengel: Die Hethiter und ihre Nachbarn – Eine Kulturgeschichte Kleinasiens von Catal Hüyük bis zu Alexander dem Großen. Koehler und Amelang, Leipzig 1970.
  • Zwischen Zelt und Palast – Die Begegnung von Nomaden und Seßhaften im alten Vorderasien. Koehler & Amelang, Leipzig 1971.
  • Altbabylonische Rechts- und Wirtschaftsurkunden. Akademie-Verlag, Berlin 1973 (Vorderasiatische Schriftdenkmäler der Staatlichen Museen zu Berlin, N.F. H. 2 = H. 18).
  • Hammurapi von Babylon und seine Zeit, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1976.
  • Handel und Händler im alten Orient. Köhler & Amelang, Leipzig 1979.
  • Altbabylonische Texte aus Babylon. Akademie-Verlag, Berlin 1983 (Vorderasiatische Schriftdenkmäler der Staatlichen Museen zu Berlin, N.F. H. 6 = H. 22).
  • Syrien zwischen Alexander und Mohammed. Denkmale aus Antike und frühem Christentum. Koehler und Amelang, Leipzig 1986 ISBN 3-7338-0002-8.
  • Geschichte des hethitischen Reiches. Brill, Leiden-Boston-Köln 1998 (Handbuch der Orientalistik Abteilung 1: Der Nahe und Mittlere Osten, Bd. 34) ISBN 90-04-10201-9.
  • König Hammurapi und der Alltag Babylons. Artemis Verlag, Zürich 1991.
  • (Hrsg.): Ägypten, Vorderasien, Turfan. Probleme der Edition und Bearbeitung altorientalischer Handschriften. Akademie-Verlag, Berlin 1991 (Schriften zur Geschichte und Kultur des Alten Orients, 23) ISBN 3-05-000922-5.
  • mit Johannes Renger (Hrsg.): Landwirtschaft im Alten Orient. Reimer, Berlin 1999 (Berliner Beiträge zum Vorderen Orient, Bd. 18) ISBN 3-496-02652-9.
  • Hattuschili und Ramses. Hethiter und Ägypter – ihr langer Weg zum Frieden. Philipp von Zabern, Mainz 2002 (Kulturgeschichte der antiken Welt, Bd. 95) ISBN 3-8053-2917-2.

Literatur

  • Lothar Mertens: Lexikon der DDR-Historiker. Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik. K. G. Saur, München 2006, ISBN 3-598-11673-X, S. 347–348.
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