Hopman Cup
Beim Hopman Cup, einem Nationenvergleich im Tennis mit dem Schwerpunkt auf dem Mixedspiel, treten acht Nationalmannschaften an. Gespielt werden ein Herren- und ein Dameneinzel sowie ein Mixed. Benannt wurde die Veranstaltung nach dem australischen Tennisspieler Harry Hopman, der an der Seite seiner Ehefrau Nell Mixed spielte. Veranstalter dieses reinen Einladungsturniers ist die ITF.
Hopman Cup | |
International Tennis Federation | |
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Austragungsort | Nizza Frankreich |
Erste Austragung | 1989 |
Turnierart | Freiplatzturnier |
Spieloberfläche | Sand |
Auslosung | 2 Gruppen mit je 3 Mannschaften |
Website | Offizielle Website |
Stand: 7. Dezember 2022 |
Der Hopman Cup stand gleichberechtigt neben dem Davis Cup und dem Fed Cup. Er wurde nach der Austragung 2019 zunächst eingestellt und im Turnierkalender der Männer durch den ATP Cup ersetzt.[1]
Geschichte
Die Idee für die Veranstaltung wurde erstmals 1984 diskutiert. Es dauerte jedoch bis zum Jahr 1988, dass der Wettbewerb tatsächlich durchgeführt wurde. Seither wird er jedes Jahr kurz vor oder nach dem Jahreswechsel im australischen Perth ausgetragen.
Der Wettkampfmodus wurde im Laufe der Jahre öfters verändert. Die Anzahl der teilnehmenden Nationen wechselte zwischen acht (bei der ersten Austragung 1988/89) und zwölf (zweite bis siebente Austragung), mit der achten Auflage des Hopman Cups kehrte man zu acht Teilnehmernationen zurück. Die Reihenfolge der Matches änderte sich nach zwei Jahren von Dameneinzel, Mixed, Herreneinzel zu Dameneinzel, Herreneinzel, Mixed, um dem Mixed zu einem attraktiveren, mitunter spielentscheidenden Stellenwert zu verhelfen. Seit der achten Veranstaltung wird auch nicht mehr das bei Tennisturnieren übliche K.-o.-System angewandt, sondern es wurde ein Round-Robin-System mit zwei Gruppen zu je vier Teilnehmern eingeführt, womit man vor allem den Zuschauern entgegenkam. Auch der Qualifikationsmodus für das Turnier sowie die Anzahl der gesetzten Nationen und deren Platzierung in der Setzliste wurden mehrfach verändert.
Rekordsieger sind die USA, die das Turnier bisher sechsmal (zuletzt 2011) gewonnen haben. Die USA und die Schweiz sind die einzigen Nationen, die den Titel erfolgreich verteidigen konnten. Roger Federer gewann das Turnier bisher als einziger Spieler dreimal (2001, 2018 und 2019).
Der erste Sieg eines deutschen Paares gelang im Jahr 1993, als Steffi Graf und Michael Stich gegen das spanische Team den Titel gewannen, wobei Graf trotz einer Knöchelverletzung im Finale spielte. Sie war schon bei der ersten Austragung des Hopman Cup als Spielerin und zusätzlich als Werbeträgerin dabei, obwohl sie sonst kaum Mixed spielte. Zwei Jahre später konnten auch Boris Becker und Anke Huber mit einem hartumkämpften Sieg über die ukrainische Paarung einen Erfolg verbuchen.
Für die Zuschauer ist das Turnier vor allem deswegen interessant, weil häufig die beiden bestplatzierten Spieler (Damen und Herren) eines Landes antreten und im Mixed dann sogar zusammen auf dem Platz stehen. So hatte man beim Hopman Cup unter anderem die Gelegenheit, die eher seltene Kombination Becker/Graf auf dem Platz zu sehen. 2019 trafen erstmals in einem offiziellen Match Serena Williams und Roger Federer, von vielen als die größten ihrer Zunft bezeichnet, aufeinander.[2]
Bis 2012 war der Burswood Dome Veranstaltungsort des Turniers, von 2013 bis 2019 fand es in der Perth Arena statt. 2016 nahm mit Australien erstmals ein Land mit zwei Teams teil, so dass nur sechs andere Länder eingeladen wurden. Ab 2017 wurde das Mixed-Doppel im Fast4 Tennis gespielt.[3]
Die Ausgabe 2020 wurde zugunsten des neu in den Turnierplan aufgenommenen ATP Cup nicht ausgetragen. Der Hopman Cup soll ab 2023 wieder stattfinden. Dies gab die International Tennis Federation (ITF) am 6. Dezember 2022 bekannt. Das Turnier wechselt zunächst von 2023 bis 2027 an den neuen Standort im französischen Nizza. Gespielt wird auf Sand im Nice Lawn Tennis Club. Mit dem Austragungsort ändert sich auch der Termin im Tourplan. Zu jeder Mannschaft gehört eine Spielerin und ein Spieler. Die erste Ausgabe soll vom 19. bis 23. Juli 2023 stattfinden. 2023 und 2024 wird mit sechs Mannschaften geplant. 2025 soll das Teilnehmerfeld auf acht Nationen erweitert werden. Frankreich stellt als Gastgeber jedes Jahr eine Mannschaft. Wie bisher auch werden ein Herren- und Dameneinzel sowie ein Mixed gespielt.[4]
Titelgewinner
Rekordsieger
Als einzige Nation konnten die USA den Hopman Cup bereits sechsmal gewinnen. Insgesamt haben sich bisher 12 Nationen in die Siegerliste eingetragen.[5]
Anzahl | Nation | Siegerjahre |
---|---|---|
6 | Vereinigte Staaten | 1997, 2003, 2004, 2006, 2008, 2011 |
4 | Spanien | 1990, 2002, 2010, 2013 |
4 | Schweiz | 1992, 2001, 2018, 2019 |
3 | Slowakei | 1998, 2005, 2009 |
2 | Deutschland | 1993, 1995 |
2 | Tschechien | 1994, 2012 |
2 | Australien | 1999, 2016 |
2 | Frankreich | 2014, 2017 |
1 | Kroatien | 1996 |
1 | Polen | 2015 |
1 | Russland | 2007 |
1 | Südafrika | 2000 |
1 | Tschechoslowakei | 1989 |
1 | Jugoslawien | 1991 |
Stand: Januar 2019
Rekordteilnehmer
Mannschaften
Gastgeber Australien war bei allen 31 Turnieren dabei.[6]
Die folgenden Nationen haben mindestens fünf Mal teilgenommen:
Anzahl | Nation | Teilnahmen |
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31 | Australien | 1989–2019[Anm. 1] |
30 | Vereinigte Staaten | 1990–2019 |
24 | Frankreich | 1989–1999, 2002, 2004, 2007–2009, 2011–2017, 2019 |
16 | Tschechien (12) Tschechoslowakei (4) | 1993–1995, 2004, 2005, 2007, 2008, 2012, 2014–2017 1989–1992 |
18 | Deutschland | 1989, 1991–1998, 2005, 2006, 2009, 2010, 2013, 2016–2019 |
17 | Spanien | 1990–1995, 1998, 1999, 2002, 2003, 2007, 2010, 2012–2014, 2017, 2019 |
12 | Schweiz | 1991–1994, 1996, 1997, 1999, 2001, 2002, 2017–2019 |
11 | Russland (8) GUS (1) Sowjetunion (2) | 2001, 2004–2007, 2009, 2010, 2018 1992 1990–1991 |
10 | Südafrika | 1993–2001, 2013 |
10 | Italien | 1990, 1991, 2002, 2003, 2005, 2009, 2011, 2013–2015 |
9 | Schweden | 1989, 1990, 1992, 1994, 1995, 1998–2000, 2006 |
9 | Vereinigtes Königreich | 1989, 1991, 1992, 2010, 2011, 2015–2017, 2019 |
8 | Niederlande | 1990–1992, 1994–1996, 2005, 2006 |
8 | Slowakei | 1998–2001, 2003–2005, 2009 |
7 | Belgien | 2000–2004, 2011, 2018 |
5 | Argentinien | 1995, 2002, 2005, 2006, 2008 |
5 | Österreich | 1990, 1993–1995, 2000 |
Stand: Januar 2019
- 2016 nahm Australien mit zwei Teams teil
Spieler
Am häufigsten teilgenommen (mindestens fünf Teilnahmen) haben:[7]
- Amanda Coetzer mit 9 Teilnahmen (1993–2001)
- Arantxa Sánchez Vicario mit 8 Teilnahmen (1990–1993, 1998–2000, 2002)
- Lleyton Hewitt mit 8 Teilnahmen (2002–2004, 2009–2012, 2016)
- Wayne Ferreira mit 7 Teilnahmen (1993, 1996–2001)
- Alicia Molik mit 7 Teilnahmen (2002–2005, 2007, 2008, 2011)
- Mark Philippoussis mit 6 Teilnahmen (1996, 1997, 1999, 2000, 2005, 2007)
- James Blake mit 5 Teilnahmen (2000, 2003–2005, 2009)
- John Isner mit 5 Teilnahmen (2010, 2011, 2013–2015)
- Emilio Sánchez Vicario mit 5 Teilnahmen (1990–1994).
- Roger Federer mit 5 Teilnahmen (2001, 2002, 2017–2019)
Das Geschwisterpaar Arantxa und Emilio Sánchez trat viermal (1990–1993) zusammen an.
Stand: Januar 2019
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
Einzelnachweise
- Neues Turnier ersetzt Hopman-Cup. sport1.de, 28. März 2019, abgerufen am 7. August 2020.
- Federer besiegt Williams. In: sport1.de. Sport1, 1. Januar 2019, abgerufen am 10. Januar 2020.
- How the draw works. In: hopmancup.com. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2019; abgerufen am 1. Januar 2018 (englisch).
- Traditionsveranstaltung zieht nach Frankreich um – Hopman Cup findet 2023 wieder statt. In: kicker.de. 6. Dezember 2022, abgerufen am 7. Dezember 2022.
- Honour Roll. In: HopmanCup.com. Abgerufen am 17. Februar 2016 (englisch).
- Past Results. In: HopmanCup.com. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Februar 2016; abgerufen am 17. Februar 2016 (englisch).
- Player Listing (alphabetical). In: HopmanCup.com. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2016; abgerufen am 17. Februar 2016 (englisch).