Holzerhof (Overath)

Holzerhof, bis Ende des 19. Jahrhunderts auch Holz genannt, war ein Ortsteil von Untereschbach in der Stadt Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Der Ort fiel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wüst.

Holzerhof
Stadt Overath
Koordinaten: 50° 56′ N,  13′ O
Höhe: 119 m ü. NN
Holzerhof (Overath)
Holzerhof (Overath)

Lage von Holzerhof in Overath

In dieser Umgebung lag der Holzerhof.
In dieser Umgebung lag der Holzerhof.

Lage und Beschreibung

Der kleine Ortsteil Holzerhof lag westlich von Overath nahe der Sülz, unterhalb der Hoffnungsthaler Straße (Landesstraße 284) und nahe der heutigen Stadtgrenze zu Bergisch Gladbach. Die Fläche ist heute Teil eines Golfplatzes. Ortschaften in der Nähe sind Unterauel und Daubenbüchel.

Geschichte

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz bereits 1715 eine Hofstelle besaß, die als Holts beschriftet ist. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Holtz.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1817 als Holz verzeichnet. Die Preußische Uraufnahme von 1845 zeigt den Wohnplatz unbeschriftet. In der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist der Ort auf Messtischblättern als Holzerhof verzeichnet.

1822 lebten zwölf Menschen im als Bauergut kategorisierten und Holz bezeichneten Ort, der nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration und deren Ablösung zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein gehörte.[1] Für das Jahr 1830 werden für den als Holz bezeichneten Ort 15 Einwohner angegeben.[2] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Bauergüter kategorisierte und Holz bezeichnete Ort besaß zu dieser Zeit drei Wohngebäude mit 13 Einwohnern, alle katholischen Bekenntnisses.[3] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Holz 1871 mit zwei Wohnhäusern und 15 Einwohnern auf.[4] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Holz drei Wohnhäuser mit 25 Einwohnern angegeben.[5] 1895 besitzt der Ort ein Wohnhaus mit acht Einwohnern.[6] 1905 werden zwei Wohnhäuser und zehn Einwohner angegeben.[7]

In den 1930er/40er Jahren musste die Siedlungsstelle den wachsenden Halden und Aufbereitungsanlagen der Grube Lüderich weichen und der Ort fiel wüst.

Aufgrund § 10 des Köln-Gesetzes wurden 1975 mehrere Bensberger Außenorte in die Gemeinde Overath umgemeindet, darunter auch der Bereich um Untereschbach mit Holzerhof.[8]

Heute liegt die Wüstung auf dem Gelände des Golfplatzes des Golfclubs Lüderich, der auf großen Flächen der ehemaligen Grube Lüderich angelegt wurde.

Einzelnachweise

  1. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2. Karl August Künnel, Halle 1821.
  2. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  3. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  4. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  5. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  7. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
  8. Das Köln-Gesetz im Wortlaut. Abgerufen am 7. Juni 2016.
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