Hohlweiler
Hohlweiler (fränkisch: Hohlwala bzw. Wahla[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Scheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3]
Hohlweiler Stadt Scheinfeld | |
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Koordinaten: | 49° 39′ N, 10° 28′ O |
Höhe: | 305 m ü. NHN |
Einwohner: | 74 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91443 |
Vorwahl: | 09162 |
Lage
Das Dorf liegt an der Staatsstraße 2421, die nach Scheinfeld (1,2 km nördlich) bzw. zur Bundesstraße 8 bei Oberlaimbach verläuft (1,2 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Hohlweilermühle (0,5 km nordöstlich). Etwas weiter im Osten fließt die Scheine, die einen Kilometer weiter südlich mit der Bibart zum Laimbach zusammenfließt.[4]
Geschichte
Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch, das im Zeitraum von 1317 bis 1322 entstanden ist, als „Wiler“ erstmals erwähnt, 1356 wurde es in einer Urkunde „Horweyler“ genannt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist ‚hor‘ (mhd. für sumpfiger Boden). Im Jahr 1457 wurde der Ort teilweise, später ganz schwarzenbergerisch.[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Hohlweiler dem Steuerdistrikt Scheinfeld und der Ruralgemeinde Grappertshofen zugeordnet.[6] Am 1. Januar 1972 wurde Hohlweiler im Zuge der Gebietsreform nach Scheinfeld eingemeindet.[7]
Baudenkmäler
- Brücke
- Bildstock
- Grenzstein
- ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: erdgeschossiges Wohnstallhaus, erbaut Mitte des 19. Jahrhundert; verputzter Bruchsteinbau mit quaderverstärkten Ecken, im Wohnteil drei zu fünf Achsen; Satteldach mit langem Hopfenladen; Giebel Fachwerk[8]
- Haus Nr. 3: erdgeschossiges Wohnstallhaus mit Halbwalm zur Straße, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts; Bruchsteinbau von fünf zu drei Achsen, mit quaderverstärkten Ecken[8]
- Haus Nr. 4: erdgeschossiges Wohnstallhaus 1807; verputzter Massivbau von zwei zu sechs Achsen mit quaderverstärkten Ecken; statt des heutigen Giebels zur Straße ehemals Halbwalm; profiliertes hölzernes Traufgesims; auf einem der Quader an der südlichen Ecke der Giebelseite bezeichnet „I[osef] R[omeis] / 1807“[8]
- Haus Nr. 6: erdgeschossiges Wohnstallhaus, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit Halbwalm zur Straße; Quadermauerwerk mit geknickten Eckvorlagen, die in eine bandförmige Leiste unter dem profilierten hölzernen Traufgesims münden; unter dem verputzten Fachwerkgiebel bandförmiges Gurtgesims; im Hof niedriger langgestreckter Keller mit Satteldach, im hinteren Teil tonnengewölbt, aus Bruchstein[8]
- Haus Nr. 15: Gemeindehaus, zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts; erdgeschossiges Wohnstallhaus von vier zu zwei Achsen, aus verputztem Massivmauerwerk; zweigeschossiger Giebel zur Straße mit struktivem Fachwerk; darüber hölzerner Glockenturm auf zwei Pfosten, mit profiliertem hölzernen Traufgesims über quadratischem Grundriss und eingezogen achtseitiger Zwiebelkuppel, schiefergedeckt; Stange, Knauf, Windfahne[8]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Hohenweiler. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 742 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Hohlweyler. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 745 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 92.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 80–81.
Weblinks
- Hohlweiler. In: stadt-scheinfeld.de. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
- Hohlweiler in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. September 2021.
- Hohlweiler in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 4. November 2023.
- Hohlweiler im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 4. November 2023.
Fußnoten
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 342 (Digitalisat).
- W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 80. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „hōlwálə“ bzw. „wālə“.
- Gemeinde Scheinfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Oktober 2023.
- Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 23. Oktober 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 80 f.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 84 (Digitalisat).
- https://wiki.genealogy.net/Scheinfeld#Politische_Einteilung
- G. Hojer: Landkreis Scheinfeld. S. 92. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen; ursprüngliche Hausnummerierung