Hohenlangenbeck

Hohenlangenbeck ist ein Ortsteil der Gemeinde Kuhfelde der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Hohenlangenbeck
Gemeinde Kuhfelde
Koordinaten: 52° 45′ N, 11° 3′ O
Höhe: 54 m ü. NHN
Fläche: 3,87 km²[1]
Einwohner: 57 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Heidberg
Postleitzahl: 29416
Vorwahl: 039035
Hohenlangenbeck (Sachsen-Anhalt)
Hohenlangenbeck (Sachsen-Anhalt)

Lage von Hohenlangenbeck in Sachsen-Anhalt

Geographie

Hohenlangenbeck, ein Rundplatzdorf mit Kirche,[3] liegt etwa fünf Kilometer südwestlich von Kuhfelde und 13 km südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Westlich des Dorfes liegt das Waldgebiet Haidberg und nördlich der Wötz. Das Dorf ist umgeben vom Landschaftsschutzgebiet Salzwedel-Diesdorf.[4]

Geschichte

Mittelalter bis Neuzeit

Im Jahre 1112 wurde ein Ort namens Langebecke (Langenbeck) genannt. Dem Kloster Hamersleben gehörten dort fünf Höfe.[5] Im Jahre 1178 wurde ein Ort namens lungebike (Langenbeck) genannt, der dem Kloster Hamersleben gehörte.[6] Ob dieses Langenbeck in den Urkunden für Siedenlangenbeck oder Hohenlangenbeck steht, lässt sich nicht genau sagen, da sind sich die Historiker heute einig.[7][8]

Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 werden bereits beide Langenbecks aufgeführt: Langebeke und Wendischen Langebeke, die beide dem Kloster Dambeck gehören.[9]

Weitere Namensnennungen für das Dorf stammen aus den Jahren 1608 als Wendisch Langebegk und 1687 als Wendischen Langebeck.[10] Im Jahre 1804 wird das Dorf Hohen- oder Wendisch Langenbeck genannt.[11]

Im Jahre 1959 wurde im Dorf eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (wohl vom Typ III) gegründet, die LPG „10. Jahrestag“.[12] Sie wurde 1975 mit der LPG in Leetze, der LPG „Eichengrund“ Bierstedt, der LPG „Einigkeit“ Mehmke und der LPG „V. Parteitag“ Hohengrieben zur LPG (T) „Einigkeit“ Bierstedt zusammengeschlossen.[13]

Meteorit Salzwedel

1985 fiel in einem Waldstück bei Hohenlangenbeck ein 43 Gramm schwerer Meteorit und wurde unter dem Namen „Salzwedel“ offiziell registriert.[14] Der Meteorit gehört zum Typ LL5 der Gewöhnlichen Chondriten, seine Hauptmasse wird im Naturkundemuseum Berlin aufbewahrt.[15]

Eingemeindungen

Hohenlangenbeck gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]

Am 20. Juli 1950 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Hohenlangenbeck und Leetze aus dem Landkreis Salzwedel zur neuen Gemeinde Heidberg.[16] Am 1. März 1973 wurde diese Gemeinde Heidberg aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Siedenlangenbeck eingemeindet.[17] Damit kam der Ortsteil Hohenlangenbeck zu Siedenlangenbeck.

Am 1. Juli 2009 schloss sich Siedenlangenbeck mit anderen Gemeinden zur neuen Gemeinde Kuhfelde zusammen, dadurch kam der Ortsteil Hohenlangenbeck zur Gemeinde Kuhfelde.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734053
1774082
1789103
1798068
1801069
1818076
Jahr Einwohner
1840130
1864162
1871143
1885123
1895141
1900[00]132[18]
Jahr Einwohner
1905103
1910[00]143[18]
1925125
1939138
1946244
2015[00]055[19]
Jahr Einwohner
2018[00]50[19]
2020[00]53[20]
2021[00]56[20]
2022[00]53[21]
2023[0]57[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Religion

Die evangelischen Christen aus Hohenlangenbeck gehören zur Kirchengemeinde Kuhfelde, die zur Pfarrei Kuhfelde gehörte.[22] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Kirchspiel Kuhfelde und zum Pfarrbereich Salzwedel, St. Katharinen des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[23]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche in Hohenlangenbeck
  • Die evangelische Dorfkirche in Hohenlangenbeck ist ein kleiner Feldsteinsaal aus dem 15. Jahrhundert mit einem neuzeitlichen Fachwerkturm.[7] Die Kirche ist eine Filialkirche der Kirche in Kuhfelde.[24] Der Dachstuhl konnte durch dendrochronologische Untersuchungen auf das Jahr 1441 datiert werden. Die Emporen und das Gestühl stammen, wie auch der Kanzelaltar, aus der Zeit um 1700. Eine Besonderheit stellen Wandmalereien dar, die ursprünglich den gesamten Innenraum umfassten und in den späten 1940er Jahren von Fritz Mannewitz überarbeitet wurden. Eine Darstellung des Heiligen Georgs könnte dabei auf ein ehemals vorhandenes Patrozinium hinweisen. Eine weitere Besonderheit ist die Darstellung einer Butterhexe an der Südseite. Diese Darstellung einer Person, die bei der Ausübung land- oder hauswirtschaftlicher Tätigkeiten von teufelartigen Gestalten unterstützt werden, soll daran erinnern, dass der Sonntag als heiliger Tag arbeitsfrei sein sollte.[25]
  • Vor der Kirche in Hohenlangenbeck steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, eine Stele mit einem Adler mit ausgebreiteten Schwingen auf einer Kugel.[26]

Literatur

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1318–1321, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 138 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 335, 78. Hohenlangenbeck (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1318–1321, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  3. Rohrlach, S. 1318
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 393 (Digitalisat).
  6. Johann Georg Leuckfeld: Antiquitates Michaelsteinenses et Amelunxbornenses, das ist historische Beschreibung derer vormahls berühmten Cistercienser-Abteyen Michaelstein und Amelunxborn… Freytag, Wolffenbüttel 1710, S. 37 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10006631~SZ%3D00053~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Rohrlach, S. 1321
  8. Kai Zuber: Jubiläum soll mit Kuhfeldes Gemeindefest gefeiert werden. Hohenlangenbecks Alter ungewiss. In: Altmark Zeitung. 6. Februar 2012 (az-online.de).
  9. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 404 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
  10. Rohrlach, S. 1319
  11. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Berlin 1804, S. 380 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000737~SZ%3D00408~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  12. Rohrlach, S. 1320
  13. Rohrlach, S. 916
  14. Salzwedel. In: lpi.usra.edu. Meteoritical Bulletin, abgerufen am 7. Juni 2020.
  15. Salzwedel meteorite, Hohenlangenbeck, Salzwedel. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 7. Juni 2020.
  16. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  17. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 362, 363.
  18. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 138 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  19. Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  20. Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  21. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  22. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  23. Pfarrbereich Salzwedel, St. Katharinen. In: ekmd.de. Abgerufen am 29. Mai 2023.
  24. Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 398.
  25. Matthias Friske: Eine Fülle an historischem Inventar – Mittelalterliche Kirchen in der westlichen Altmark, Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Offene Kirchen 2021, S. 29 und 30.
  26. Hohenlangenbeck, Gemeinde Kuhfelde, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 29. Mai 2023.
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