Hofstädten
Hofstädten ist seit dem 1. Mai 1978[2] einer von insgesamt drei Gemeindeteilen des Marktes Schöllkrippen im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg.
Hofstädten Markt Schöllkrippen | |
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Koordinaten: | 50° 6′ N, 9° 13′ O |
Höhe: | 245 m ü. NN |
Einwohner: | 538 (Feb. 2022)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Geographie
Das Dorf Hofstädten liegt im Kahlgrund am westlichen Rand des Spessarts, an der Staatsstraße 2306 zwischen Geiselbach und Schneppenbach. Östlich von Hofstädten befindet sich das Dorf Unterwestern. Im Südwesten liegt Krombach. Über die Kreisstraße AB 18 gelangt man ins westlich liegende Omersbach. Der topographisch höchste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich nördlich des Ortes am Ziegelberg mit 357 m ü. NN (Lage) , der niedrigste liegt am Schneppenbach auf 236 m ü. NN (Lage) .[3]
Geschichte
Mit der Besiedlung des Kahlgrundes durch die Franken, ca. 700 bis 800 n. Chr., beginnt die eigentliche Geschichte Hofstädtens. Die ältesten sichtbaren Zeichen sind zwei (irisch/schottische) Steinkreuze an der Straßenkreuzung zwischen Hofstädten und Omersbach (dazwischen ein Bildstock von 1607).
Hofstädten gehörte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit zum Kloster Seligenstadt, das Kurmainz unterstand. 1802 besetzten Truppen der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt das Kloster, zum 1. April 1803 fiel es mit dem Reichsdeputationshauptschluss auch offiziell an Hessen-Darmstadt.[4] Hofstädten gehörte für die folgenden Jahre zur Landgrafschaft, ab 1806 zum Großherzogtum Hessen. Unter dem 30. Januar 1816 schlossen das Großherzogtum und das Königreich Bayern einen Vertrag, der den Austausch einer Reihe von Gebieten vereinbarte: Hofstädten gelangte dadurch zu Bayern.[5]
Die Gemeinde Hofstädten gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 der Landkreis Alzenau in Unterfranken. Mit dessen Auflösung kam Hofstädten am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg.
Name
Etymologie
Der Name besteht aus den althochdeutschen Wörtern hof und stat. Er stammt von einem Übernachtungshof (Hofstatt) an der alten Handelsstraße zwischen Aschaffenburg und Gelnhausen[6] (über Polsterberg-Ziegelberg) in der Gemarkung Hoffeld, Hofwiese, Hofhecke, Frongut. Im Volksmund wird der Ort "Hofstääre" genannt.[7]
Weblinks
- Arno Stein: Hofstädten
- Hofstädten in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. Dezember 2022.
Einzelnachweise
- Einwohner: Markt Schöllkrippen – VG Schöllkrippen. Abgerufen am 4. August 2022.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 736.
- BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- Anja Kalinowski: Die ehemalige Benediktinerabtei Seligenstadt. Führer durch die Klosteranlage und Schauräume = Edition der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen. Broschüre 30. Schnell + Steiner, 2. Aufl. Regensburg 2008, S. 11.
- Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 17f und Anm. 61.
- Unser Kahlgrund 1980. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328.
- Reihold Hein (Hrsg.): Kahlgrünner Wörderbuch. M. Kroeber, Linsengericht 2015, ISBN 978-3-00-051705-1.
- Spessartkarte von Paul Pfinzing 1562
- Urpositionsblatt: Western und Umgebung im Jahre 1847
- Topographischer Atlas vom Königreiche Baiern diesseits des Rhein Blatt: 10 (1860)
- Karte des Königreiches Bayern
- Specialkarte des Kreises Unterfranken und Aschaffenburg