Hochschwarzwald um Hinterzarten

Das FFH-Gebiet Hochschwarzwald um Hinterzarten ist ein im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Freiburg nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-8114-341) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 25. Oktober 2018 wurde das Gebiet festgelegt. Am 1. Februar 2020 wurde ein umfangreicher Managementplan (MaP) als behördenverbindlicher Fachplan für das Gebiet veröffentlicht.[1] In diesem Plan sind die Erhaltungs- und Entwicklungsziele des Natura 2000-Gebiets und die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele detailliert beschrieben.

FFH-Gebiet
„Hochschwarzwald um Hinterzarten“
Titisee vom Hochfirst aus gesehen

Titisee vom Hochfirst aus gesehen

Lage Sieben Gemeinden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-8114-341
WDPA-ID 555522118
Natura-2000-ID DE8114341
FFH-Gebiet 18,267 km²
Geographische Lage 47° 54′ N,  5′ O
Hochschwarzwald um Hinterzarten (Baden-Württemberg)
Hochschwarzwald um Hinterzarten (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 1. Januar 2005
Verwaltung Regierungspräsidium Freiburg
f6

Lage

Das 1826,7 Hektar große Schutzgebiet gehört zum Naturraum 155-Hochschwarzwald innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 15-Schwarzwald.

Es besteht aus zahlreichen Teilgebieten und liegt auf der Markung von sieben Städten und Gemeinden:

Beschreibung und Schutzzweck

Es handelt sich um Erosionstäler mit großflächigen Schutthalden und Felsformationen sowie naturnahen Schluchtwäldern, würmeiszeitlich geprägte Hochflächen mit diversen Vermoorungen, artenreichen Magerwiesen und ausgedehnten naturnahen Wäldern.

Lebensraumklassen

(allgemeine Merkmale des Gebiets) (prozentualer Anteil der Gesamtfläche)

Angaben gemäß Standard-Datenbogen aus dem Amtsblatt der Europäischen Union

N06 – Binnengewässer (stehend und fließend)
 
2 %
N07 – Moore, Sümpfe, Uferbewuchs
 
6 %
N09 – Trockenrasen, Steppen
 
0 %
N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland
 
8 %
N15 – Anderes Ackerlan
 
0 %
N16 – Laubwald
 
6 %
N17 – Nadelwald
 
73 %
N17 – Mischwald
 
3 %
N22 – Binnenlandfelsen, Geröll- und Schutthalden, Sandflächen
 
2 %

Lebensraumtypen

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 25. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
3110 Oligotrophe, sehr schwach mineralischeGewässer der Sandebenen (Littorelletaliauniflorae) Nährstoffarme Stillgewässer 111,00
3130 Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässermit Vegetation der Littorelletea unifloraeund/oder der Isoeto-Nanojuncetea Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreicheStillgewässer 2,30
3160 Dystrophe Seen und Teiche Dystrophe Seen 2,00
4030 Trockene europäische Heiden Trockene Heiden 0,50
5130 Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen Wacholderheiden 19,00
6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Artenreiche Borstgrasrasen 101,54
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren 4,25
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorbaofficinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 3,00
6520 Berg-Mähwiesen Berg-Mähwiesen 33,00
7110 Lebende Hochmoore Naturnahe Hochmoore 9,00
7120 Noch renaturierungsfähige degradierteHochmoore Geschädigte Hochmoore 13,50
7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore Übergangs- und Schwingrasenmoore 10,00
7150 Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion) Torfmoor-Schlenken 0,11
7230 Kalkreiche Niedermoore Kalkreiche Niedermoore 0,50
8150 Kieselhaltige Schutthalden der BerglagenMitteleuropas Silikatschutthalden 23,50
8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation 0,10
8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation 10,20
8230 Silikatfelsen mit Pioniervegetation desSedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii Pionierrasen auf Silikatfelskuppen 1,00
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Hainsimsen-Buchenwald 94,20
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald 77,90
9140 Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwaldmit Ahorn und Rumex arifolius Subalpine Buchenwälder 4,10
9180 Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion Schlucht- und Hangmischwälder 40,50
9410 Montane bis alpine bodensaureFichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) Bodensaure Nadelwälder 150,40
91D0 Moorwälder Moorwälder 47,30
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnionincanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 10,70

Zusammenhängende Schutzgebiete

Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen Teilgebieten, es liegt teilweise im Vogelschutzgebiet Südschwarzwald und überschneidet sich mit mehreren Landschaftsschutzgebieten. Außerdem liegt es vollständig im Naturpark Südschwarzwald, ein Teil des Gebiets bei Oberried auch im Biosphärengebiet Schwarzwald. Folgende Naturschutzgebiete liegen innerhalb des FFH-Gebiets:

Siehe auch

Literatur

  • Regierungspräsidium Freiburg (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 8114-341 „Hochschwarzwald um Hinterzarten“. Freiburg 1. Februar 2020 (LUBW [PDF; 2,9 MB]).
  • Regierungspräsidium Freiburg (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 8114-341 „Hochschwarzwald um Hinterzarten“. Übersichtskarte. Freiburg Februar 2020 (LUBW [PDF; 4,8 MB]).

Einzelnachweise

  1. Regierungspräsidium Freiburg (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 8114-341 „Hochschwarzwald um Hinterzarten“. Freiburg 1. Februar 2020 (LUBW [PDF; 2,9 MB]).
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