Hiroshimastraße

Die Hiroshimastraße ist eine Straße im Berliner Ortsteil Tiergarten, die nach der japanischen Hafenstadt Hiroshima benannt ist.

Hiroshimastraße
Wappen
Wappen
Straße in Berlin
Hiroshimastraße
Hiroshimastraße
Hiroshimastraße mit Friedrich-Ebert-Stiftung
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Tiergarten
Angelegt 1862
Neugestaltet 1990
Hist. Namen Hohenzollernstraße (1862–1933),
Graf-Spee-Straße (1933–1989)
Anschluss­straßen nördlich: Tiergartenstraße
südlich: Reichpietschufer
Bauwerke siehe: hier
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Technische Daten
Straßenlänge 320 Meter

Geschichte

Die Straße wurde im Jahr 1862 als Hohenzollernstraße angelegt. 1933 erfolgte eine Umbenennung in Graf-Spee-Straße. Diese Widmung nach dem Admiral Graf Spee stand in Verbindung mit dem nahegelegenen Gebäude des Reichsmarineamts.

Am 1. November 1989 erhielt sie nach einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung den Namen der ersten Stadt, auf die am 6. August 1945 eine Atombombe abgeworfen wurde.[1] Damit sollte der Name einer Straße geändert werden, „die an einen ehemaligen Militär erinnerte, aber vor allem auch das Gefühl der Solidarität mit der Stadt Hiroshima, da die erste Atombombe vielleicht über Berlin hätte abgeworfen werden können.“[2]

Bemerkenswerte Bauwerke

Die Straße ist nur 320 Meter lang, verfügt aber bedingt durch ihre Lage im Diplomatenviertel[3] über eine Vielzahl sehenswerter Gebäude (von Norden nach Süden):

  • Japanische Botschaft: Das Gebäude im Stil des Klassizismus wurde in den Jahren 1938 bis 1942 nach Plänen von Ludwig Moshamer errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Seitenflügel durch eine Fliegerbombe zerstört; nach dem Krieg stand das Gebäude mehrere Jahrzehnte leer, bevor man Mitte der 1980er Jahre die Idee verfolgte, ein deutsch-japanisches Kulturzentrum in dem Gebäude zu errichten. Die Schäden waren allerdings so groß, dass Japan die Architekten Kishō Kurokawa und Tajii Yamaguchi beauftragte, es in identischer Form neu zu bauen.
  • Italienische Botschaft: Das Botschaftsgebäude entstand zwischen 1939 und 1941 nach Plänen von Friedrich Hetzelt im neoklassizistischen Stil. Auch dieses Gebäude wurde im Krieg stark zerstört, sodass es im Westflügel nur als Konsulat genutzt werden konnte. Von 1971 bis 2003 zog die Vertretung in ein Gebäude in der Straße Unter den Linden, um nach einer denkmalgerechten Sanierung erneut hier einzuziehen.
  • Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate: Das Botschaftsgebäude wurde von den Architekten Tom Krause und Astrid Bohne aus Eschweiler errichtet und wird teilweise als „Palast aus Tausendundeiner Nacht“ bezeichnet.[4]
  • Griechische Botschaft: Das Gebäude befindet sich in der Hiroshimastraße 11–13 und rückseitig in der Hildebrandstraße 4. Hier befand sich eine Villa von Robert Leibnitz aus den Jahren 1911 und 1912, die von 1920 an bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bereits von Griechenland genutzt wurde. Nach dem Krieg wurde es von Alliierten genutzt und nach einem von Hausbesetzern verursachten Brandschaden 1988 aufgegeben. Die Überreste der denkmalgeschützten Villa wurden in den Neubau integriert.[5]

Anbindung über den Landwehrkanal

Commons: Hiroshimastraße – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Kathrin Chod, Herbert Schwenk, Hainer Weisspflug: Hiroshimastraße. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Mitte. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2003, ISBN 3-89542-111-1 (luise-berlin.de Stand 7. Oktober 2009).
  2. Grußwort des Japanischen Botschafters anlässlich der „Konferenz für den Frieden“ am 5. August 2009. emb-japan.go.jp; abgerufen am 4. Januar 2012.
  3. Italienische Botschaft (Memento des Originals vom 30. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin.de auf berlin.de, abgerufen am 4. Januar 2012.
  4. Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate (Memento des Originals vom 9. April 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin.de auf berlin.de, abgerufen am 4. Januar 2012.
  5. Informationen zum Neubau der griechischen Botschaft (Memento vom 21. Juli 2012 im Internet Archive) griechische-botschaft.de; abgerufen am 4. Januar 2012.
  6. Philipp Wittwock: Seehofer kann nicht mehr von der FDP lassen. In: Spiegel Online. vom 27. Oktober 2009, abgerufen am 4. Januar 2012.
  7. Hiroshimastraße in Berlin (Memento des Originals vom 10. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stone-park.de auf stone-park.de, abgerufen am 4. Januar 2012.

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