Hirose Tansō

Hirose Tansō (japanisch 広瀬 淡窓; * 22. Mai 1782[1] in der Siedlung Mameda-machi, Landbezirk Hita, Provinz Bungo (heute Teil der Stadt Hita, Präfektur Ōita, Japan); † 28. November 1856[2] daselbst) war ein neokonfuzianischer Gelehrter, Pädagoge und Schriftsteller.[3]

Steinstatue von Hirose Tansō in Hita in der Präfektur Ōita
Haus der Familie Hirose in Mameda-machi (Hita), heute "Hirose Museum"

Leben und Wirken

Der aus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie stammende Hirose gründete 1805 die neokonfuzianische Akademie Kangien (咸宜園).[4] Die Schule wurde zu Lebzeiten Hiroses von dreitausend, bis 1871 von mehr als viertausend jungen Männern aus ganz Japan durchlaufen. Unter ihren Absolventen finden sich buddhistische Mönche, Konfuzianer, Ärzte der traditionellen chinesischen und der westeuropäischen Medizin, Politiker und Verwaltungsangestellte, Kaufleute, Landwirte und Samurais.[5]

Eine Sammlung seiner Gedichte veröffentlichte Hirose 1837,[5] eine dreibändige Ausgabe seiner Schriften erschien unter dem Titel Tansō zenshū (淡窓全集) zwischen 1925 und 1927.[6]

Literatur

  • Marleen Kassel: Tokugawa Confucian Education: The Kangien Academy of Hirose Tansō (1782–1856). SUNY Press, 1996, ISBN 0-7914-2807-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • S. Noma (Hrsg.): Hirose Tansō. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 540.

Einzelnachweise

  1. Im japanischen Mondkalender der 11. Tag des 4. Monats im 2. Jahr der Devise Tenmei.
  2. Im japanischen Mondkalender der 1. Tag des 11. Monats im 3. Jahr der Devise Ansei.
  3. 広瀬淡窓. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Kodansha, abgerufen am 24. November 2011 (japanisch).
  4. Marleen Kassel: Hirose Tansō’s School System. In: William Theodore de Bary (Hrsg.): Sources of East Asian Tradition. Volume Two: The Modern Period. Columbia University Press, 2008, ISBN 978-0-231-14323-3, S. 228–230 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Earl Miner, Hiroko Odagiri, Robert E. Morrell: The Princeton Companion to Classical Japanese Literature. 2. Auflage. Princeton University Press, 1988, ISBN 0-691-00825-6, S. 165 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Louis Frédéric: Japan Encyclopedia. Harvard University Press, 2002, ISBN 0-674-00770-0, S. 319 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche französisch: Japon, dictionnaire et civilisation. Übersetzt von Käthe Roth).

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.