Hippomenes (Sohn des Megareus)
Hippomenes (altgriechisch Ἱππομένης Hippoménēs) ist eine Figur aus der griechischen Mythologie.
Er war der Sohn des Megareus und der Merope oder ein Sohn des Ares. Bekannt ist er aus der Sage um Atalante, der jagenden Jungfrau, die oft mit Artemis selbst verglichen wurde. Sie ließ jeden Freier, der sie begehrte, ein Wettrennen gegen sich bestreiten. Gewann der Freier, so nahm sie ihn zum Mann, verlor er aber, tötete sie ihn. Hippomenes, der Atalante noch nie gesehen hatte, sich jedoch unter den Zuschauern eines Rennens befand, konnte zuerst den Eifer der Kandidaten nicht verstehen, als er Atalante jedoch erblickte, war auch er von ihrer Schönheit beeindruckt.
Er fand sofort Gefallen an ihr und beschloss in der Hoffnung, die Götter mögen ihn schützen, selbst an dem Wettkampf teilzunehmen. Als er Atalante dies verkündete, wollte sie ihn von diesem Vorhaben abbringen, da sie in ihm einen prächtigen jungen Mann sah, der es nicht verdiene, so zu sterben. Er jedoch ließ sich nicht umstimmen, und so stand der Wettkampf bevor. Hippomenes betete zur Göttin der Liebe Aphrodite, dass sie ihn gewinnen lasse, und dieses Gebet wurde auch erhört: Die Göttin brachte drei goldene Äpfel und lehrte ihn, sie zu gebrauchen.
Der Wettlauf begann, und die beiden Kontrahenten blieben gleichauf. Langsam wurden Hippomenes’ Kräfte schwächer, als Aphrodite erschien und ihm sagte, er solle einen der Äpfel fallenlassen. Er tat, wie ihm geheißen, und verwirrte Atalante so sehr, dass sie den Apfel aufhob und so Zeit verlor. Dies wiederholte er noch zweimal und gewann so den Wettkampf. Atalante, die selbst glücklich war, einen solch würdigen Jüngling zu heiraten, zog mit ihm gern in den Bund der Ehe.
Literatur
- Heinrich Wilhelm Stoll: Hippomenes 2). In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2688 f. (Digitalisat).
- Eva Dewes: Atalanta. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 164–171.
- Eva Dewes: Freierprobe und Liebesäpfel. Der Mythos von Atalante und Hippomenes in der Kunst und seine interdisziplinäre Rezeption. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-712-8.