Heufurt
Heufurt ist ein Gemeindeteil von Fladungen im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld in Bayern.
Heufurt Stadt Fladungen | |
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Koordinaten: | 50° 30′ N, 10° 10′ O |
Höhe: | 383 m ü. NHN |
Einwohner: | 342 (2011)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Kirchaufgang zur Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere in Heufurt |
Geographie
Heufurt liegt in der Rhön im Tal der Streu, eines rechten Nebenflusses der Fränkischen Saale, auf 383 m ü. NHN. Südlich der Ortschaft mündet der Eisgraben in die Streu. Östlich von Heufurt erhebt sich der 516 m ü. NHN hohe Heufurter Kopf. Die Bundesstraße 285 verbindet den Ort mit Fladungen, das zwei Kilometer nordöstlich liegt, und Nordheim vor der Rhön, etwa drei Kilometer südlich. Zudem stellt die Kreisstraße 26 nördlich des Ortes eine Verbindung nach Hausen her. Heufurt besaß einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Mellrichstadt–Fladungen, die 1976 im Personenverkehr stillgelegt wurde. Die Strecke wird gelegentlich noch von der Museumsbahn Rhön-Zügle befahren, allerdings ohne Halt in Heufurt.[2]
Geschichte
Heufurt wurde im Jahr 1230 erstmals urkundlich erwähnt.[3] Die Dorfmauer von Heufurt ist auch heute noch teilweise erhalten. Im Jahr 1635 starb ein Großteil der Heufurter Bevölkerung an der Pest, 1693 zerstörte ein Brand die Ortschaft vollständig.[4] Im Jahr 1875 zählte der Ort 224 Einwohner und 237 Gebäude.[5] In den Jahren 1896, 1898 und 1933 war Heufurt erneut von schweren Bränden betroffen, zudem wurden im Zweiten Weltkrieg kurz vor Kriegsende 1945 einige Gebäude zerstört.[6][7][8] Am 25. November 1944 musste ein US-amerikanischer Bomber bei Heufurt notlanden, zur Erinnerung daran wurde 2012 ein Gedenkstein errichtet.[9]
Heufurt wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Fladungen eingemeindet.[10]
Religion
Die an einem Berghang gelegene katholische Kirche St. Jakobus der Ältere wurde Anfang des 18. Jahrhunderts geweiht. Heufurt ist ein Teil der Pfarreiengemeinschaft Fladungen–Nordheim.[4][11]
Vereine
In Heufurt gibt es einen Musikverein, einen Turn- und Sportverein, eine Soldaten- und Schützenkameradschaft und eine Freiwillige Feuerwehr.[4] Seit 1984 veranstaltet die Soldaten- und Schützenkameradschaft jährlich das Backhausfest.[12]
Persönlichkeiten
- Leopold Hahn (1894–1970), Bildhauer, geboren in Heufurt
Literatur
- Beschreibung des Filal-Dorfs Heufurt, in: Franz Georg Benkert, Historisch-topographisch-statistische Beschreibung von dem Marktflecken Nordheim vor der Rhöne nebst den Filial-Dörfern der Pfarrei: Heufurt, Roth mit der alten Hildenburg, und Neustädtles, Würzburg 1821, Seite 169 ff.
- Heufurt, in: Helmut Kiesel, Fladungen – Eine Chronik, Fladungen 1985, Seite 65 f.
Weblinks
- Heufurt in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
- Einwohnerzahlen: Nur in Fladungen geht's bergauf. In: Main-Post. 13. Januar 2011, abgerufen am 16. August 2021.
- Heufurt im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Reinhold Albert: Urkundliche Ersterwähnungen der Städte und Gemeinden im Landkreis Rhön-Grabfeld. S. 4. (online). Abgerufen am 13. August 2021.
- Stadtteile auf der Website der Stadt Fladungen. Abgerufen am 16. August 2021.
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1349, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- Judith Sandmeier: Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen Heufurt. Bayerische Amt für Denkmalpflege. (online).
- Tanja Heier: Heufurt – ein Dorf mit „Wow-Effekt“. In: Rhön- und Saalepost. 2. September 2017, abgerufen am 16. August 2021.
- Als das Leben in Fladungen den Atem anhielt. In: Main-Post. 1. April 2015, abgerufen am 16. August 2021.
- Eva Wienröder: Wo der US-Bomber abstürzte, ist nun eine Gedenkstätte. In: Main-Post. 11. September 2012, abgerufen am 16. August 2021.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 740 f.
- Kirchen und Kapellen auf der Website der Pfarreiengemeinschaft Fladungen–Nordheim. Abgerufen am 16. August 2021.
- Backen und kneten wie früher beim Backhausfest. In: Main-Post. 14. Juli 2017, abgerufen am 16. August 2021.