Heta
Das Heta ist ein zeitweise verwendeter Buchstabe des griechischen Alphabets für den Laut [h]. Zuvor war es die vorklassische Bezeichnung für den 7. Buchstaben Eta.

Herkunft
Siehe Altgriechische Phonologie, Frikative.

1) Alt-Athen u. a.
2) klassisch (Ionisch)
3) Delphi u. a.
4) Tarent u. a.
5) spätantik.

Das H-Zeichen wurde zuerst aus dem phönizischen Alphabet als Buchstabe Η Heta übernommen und für den rauen Hauch [h] verwendet. Hierüber gelangte es auch ins Lateinische Alphabet, wo es zum heutigen H wurde. Als im ionischen Dialekt der Laut [h] verstummte, wurde das Zeichen Η als Eta für den Laut [ε:] verwendet. Als dann allerdings das ionische Alphabet auch in den Regionen eingeführt wurde, die den rauen Hauch [h] sprachen (insbesondere in Attika), fehlte für diesen ein Zeichen. Deshalb wurde in manchen Inschriften der Buchstabe Η mittig senkrecht halbiert und für den Hauchlaut [h] am Anfang eines mit Vokal oder R anfangenden Wortes die linke Hälfte des Großbuchstabens Η (Ͱ, ähnlich ├) verwendet, für das Anlauten eines Wortes nur mit Vokal (ohne Hauch) die rechte Hälfte des Großbuchstabens Η (Ͱ, ähnlich ┤). Später während der hellenistischen und byzantinischen Zeit entwickelten sich daraus die beiden Zeichen Spiritus asper (῾) und Spiritus lenis (᾿).
Literatur
- Raphael Kühner, Friedrich Blass: Ausführliche Grammatik der Griechischen Sprache. Hahn, Hannover/Leipzig 1890, Nachdruck Hannover (Hahnsche Buchhandlung) 1992, ISBN 3-7752-5191-X (Digitalisat, Perseus Project)
Weblinks
- Nick Nicholas, Greek /h/ (Memento vom 5. November 2015 im Internet Archive; englisch)