Hesserode (Felsberg)

Hesserode ist einer von 16 Stadtteilen der Stadt Felsberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Hesserode
Stadt Felsberg
Koordinaten: 51° 6′ N,  26′ O
Höhe: 287 m ü. NHN
Fläche: 3,22 km²[1]
Einwohner: 99 (18. Jan. 2021) HW+NW[1]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Eingemeindet nach: Gensungen
Postleitzahl: 34587
Vorwahl: 05662
Karte
Hesserode von oben

Geographische Lage

Das Dorf liegt auf 288 m Höhe etwa 5 km südlich der Kernstadt in einer Senke auf einer leicht nach Nordosten abfallenden Hochebene im Norden des Naturraums Homberger Hochland (Naturraum Nr. 356.3) zwischen den bewaldeten Basaltkuppen Harler Berg (392 m) und dessen Ausläufern im Westen und Rammelskopf (343 m) mit seinem großen Basaltsteinbruch im Nordwesten und dem Buchholz (348 m) (mit der Wüstung Wickenrod) im Südosten. Von den umliegenden Hängen fließt Regen- und Schneeschmelzwasser in die Dorfniederung, die vom etwa 2 km langen Frasenbach nach Nordosten in die Rhünda und damit in die Schwalm entwässert wird.[2]

Am südöstlichen Ortsrand liegt die ehemalige Wasserburg Hesserode, um 1300 erbaut, 1636 zerstört, 1665 wieder aufgebaut und zum Herrenhaus umgebaut.

Geschichte

Die älteste bekannte Erwähnung von Hesserode erfolgte im Jahr 1123 unter dem Namen „Hasenroth“ in einer Urkunde des Klosters Hasungen.[3]

Zum 1. Februar 1971 wurde der Ort im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Gensungen eingemeindet.[4] Diese Gemeinde kam am 1. Januar 1974 kraft Landesgesetz zur Stadt Felsberg, wo Hesserode als Stadtteil eingegliedert wurde.[5][6] Für die eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Felsberg wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hesserode 102 Einwohner. Darunter waren 3 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 9 Einwohner unter 18 Jahren, 27 zwischen 18 und 49, 27 zwischen 50 und 64 und 39 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 45 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 21 Paare ohne Kinder und 9 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 21 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

Hesserode: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
193
1840
 
223
1846
 
227
1852
 
225
1858
 
215
1864
 
214
1871
 
212
1875
 
180
1885
 
208
1895
 
189
1905
 
185
1910
 
166
1925
 
188
1939
 
159
1946
 
279
1950
 
248
1956
 
206
1961
 
175
1967
 
152
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2007
 
126
2011
 
102
2014
 
101
2020
 
99
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Stadt Felsberg:[9][10][1]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

 1885:207 evangelische (= 97,98 %), ein katholischer (= 2,02 %) Einwohner[3]
 1961:382 evangelische (= 92,00 %), 48 katholische (= 8,00 %) Einwohner[3]

Politik

Für Hesserode besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Hesserode) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[7] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 71,53 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschaftsliste Hesserode“ an.[11] Der Ortsbeirat wählte Swen Oesterheld zum Ortsvorsteher.[12]

Verkehr

Durch das Dorf führt die Kreisstraße K 21 von Rockshausen im Südwesten nach Helmshausen im Nordosten, wo sie auf die Landesstraße L 3427 Mosheim-Rhünda stößt. Im Dorf beginnt die nach Osten verlaufende K 32 (im Dorf „Zur Wasserburg“ genannt), die nach etwa 800 m auf die L 3427 nach Mosheim einmündet.

Persönlichkeiten

Bekanntester Sohn des Dorfs ist der Ökonom und Bankier Georg Coch, der Begründer der Österreichischen Postsparkasse. Er wurde am 11. Februar 1842 in Hesserode geboren und starb am 8. Januar 1890 in Konstantinopel.

Literatur

Commons: Hesserode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Daten und Fakten. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Juni 2022.
  2. Wasser auf der Wiese statt Schlamm im Keller, HNA, 16. September 2010
  3. Hesserode, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Juni 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 57 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  5. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 405.
  7. Hauptsatzung. (PDF; 36 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 88, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Stadt Felsberg (Web archiv 2007)
  10. Stadt Felsberg (Web archiv 2014)
  11. Ortsbeiratswahl Altenburg. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  12. Ortsbeirat Hesserode. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im März 2023.
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