Herzfeld (Eifel)

Herzfeld ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.

Wappen Deutschlandkarte
Herzfeld (Eifel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Herzfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 8′ N,  13′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Arzfeld
Höhe: 499 m ü. NHN
Fläche: 2,67 km2
Einwohner: 35 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54619
Vorwahl: 06559
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 240
Adresse der Verbandsverwaltung: Luxemburger Straße 6
54687 Arzfeld
Website: www.herzfeld-net.de
Ortsbürgermeister: Edgar Richarz
Lage der Ortsgemeinde Herzfeld im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Karte
Karte

Geographie

Die Ortsgemeinde liegt in der westlichen Eifel, unmittelbar südlich der Gemeinde Leidenborn, rund 5 km vom Dreiländereck Deutschland–LuxemburgBelgien entfernt. Zu Herzfeld gehören auch die Wohnplätze Krumbach und Schwarzbach.[2]

Nachbargemeinden sind Leidenborn im Osten, Sengerich im Südosten, Eschfeld im Süden, Harspelt im Westen sowie Lützkampen im Nordwesten. Fast drei Viertel der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, über 20 Prozent sind Waldfläche.

Geschichte

Panzersperre (Hôckerlinie) Westwall in Herzfeld

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Herzfeld ein Weiler, der zur Meierei Harspelt, dann zur Meierei Leidenborn in der Herrschaft Dasburg gehörte. Um 1800 wurden vier Haushalte (Feuerstellen) mit 30 Einwohnern gezählt. Zu Herzfeld gehörten die beiden Höfe „Locherhof“ und „Hof Neuesberg“ mit zusammen 8 Einwohnern.[3][4]

Im Zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen kam die Region 1794 unter französische Verwaltung und gehörte von 1798 an zur Mairie Leidenborn im Kanton Prüm im Saardepartement. Herzfeld wurde eine eigenständige Gemeinde. Kirchlich gehörte Herzfeld zur Pfarrei Großkampen, welche zum Dekanat Stablo im Bistum Lüttich gehörte.[3] Nachdem das Rheinland im Jahre 1815 aufgrund der Verträge des Wiener Kongresses an das Königreich Preußen kam, gehörte Herzfeld zur Bürgermeisterei Leidenborn in dem 1816 neu geschaffenen Kreis Prüm.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Herzfeld, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

JahrEinwohner
181530
183540
187138
190559
193967
195054
196141
JahrEinwohner
197041
198740
199737
200540
201141
201739
202235[1]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Herzfeld besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister

Edgar Richarz wurde am 14. August 2019 Ortsbürgermeister von Herzfeld. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser entschied sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Richarz.[7][8]

Der Vorgänger von Richarz, Klaus Dingels, hatte das Amt von 2010 bis 2019 ausgeübt.[7][9]

Wappen

Wappen von Herzfeld
Wappen von Herzfeld
Blasonierung: „Rot über Silber durch blau-silbernen Wellenschrägbalken geteilt, vorn grüner Eichenzweig mit einem Blatt und zwei Eicheln, hinten ein silbernes Herz und ein silberner steigender Hirsch.“[10]
Wappenbegründung: Die Wappenfarben der Abtei Prüm und deren Vögte, den Grafen von Vianden, die bis in die Neuzeit die Vogtsrechte ausübten, sind Rot und Silber. Diese Farben wurden als Heroldsfarben für das Wappen gewählt. Da der Ort von drei Seiten, im Osten und Süden vom Prümerbach und im Westen vom Irsenbach, umfasst wird, wird das Wappen durch einen blau –silbernen Schrägbalken geteilt. Als redender Wappenteil erscheinen im hinteren (oberen) Feld in Rot ein silbernes Herz und ein steigender Hirsch. Im vorderen Feld findet sich als Hinweis auf ein wuchtiges Naturdenkmal, einen 200 bis 300 Jahre alten Eichensolitärbaum, ein grüner Eichenzweig mit einem Blatt und zwei Eicheln, der den Ort selbst (Blatt) und die beiden Gehöfte (Eicheln) symbolisiert.

Kulturdenkmäler

Sehenswert ist ein um 1830 erbautes Wohnhaus mit Kniestock; der fünfachsige Wohnteil mit anschließendem Backhaus zeigt spätklassizistische Motive.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur

Herzfeld ist heute eine landwirtschaftlich geprägte Wohngemeinde. Größter Arbeitgeber der Gemeinde ist eine Schreinerei. Seit 1971, als noch 8 landwirtschaftliche Betriebe gezählt worden waren, hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 198 ha auf 264 ha (2005) zugenommen, die von 4 Betrieben bewirtschaftet wurden.

Commons: Herzfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 90 (PDF; 3,3 MB).
  3. Johann Friedrich Schannat: Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel, Band 4, 1854, S. 267 (Google Books)
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830, S. 882 (Google Books)
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 18. September 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  7. Klaus Dingels: Sitzung des Ortsgemeinderates Herzfeld. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 32/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 7. August 2019, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Arzfeld, Verbandsgemeinde, zwölfte Ergebniszeile. Abgerufen am 22. Dezember 2021.
  9. Neuer Ortsbürgermeister in Herzfeld. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 28. September 2010, abgerufen am 22. Dezember 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  10. Gemeindewappen. Ortsgemeinde Herzfeld, abgerufen am 17. März 2022.
  11. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Eifelkreis Bitburg-Prüm. Mainz 2022, S. 52 (PDF; 4,4 MB).
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