Hermine Bosetti

Hermine Bosetti, eigentlich Hermine von Flick (* 28. September 1875 in Wien; † 1. Mai 1936 in Hohenrain oder München) war eine deutsche Opernsängerin (Koloratursopran) und Gesangspädagogin.

Leben

Bosetti debütierte nach Ausbildung durch Aurelie Jäger-Wilczek in Wiesbaden 1898 als „Ännchen“ in Der Freischütz. 1900 war sie Mitglied der Wiener Staatsoper und zwischen 1901 und 1924 war sie eine Starsängerin an der Bayerischen Staatsoper. Sie trat in fast allen deutschen Opernhäusern auf und sang auch in Holland, Belgien, London und Russland. 1908 sang sie in Wien als Gast in Rollen wie „Königin der Nacht“ und „Marguerite de Valois“.

Sie unterrichtete Gesang an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main von 1926 bis 1928. Zu ihren Schülern zählten Marcia van Dresser und Adele Kern.

1913 warb die Kosmetikfirma Aok mit dem Namen Bosettis. Auf der Internetseite von Aok liest man: Die Rezeptur bleibt, die Werbung ist auf der Höhe der Zeit: Aok nutzt in Anzeigen die Werbekraft der königlich-bayerischen Kammersängerin Hermine Bosett, die im Namen der vornehmen Gesellschaft verkündet: „Ich gebrauche seit Jahren nur Aok-Seife!“

Im selben Jahr wurde ihr für ihre Leistungen vom Ministerium des königlichen Hauses Sachsen die bürgerliche goldene Medaille Bene merentibus verliehen.[1]

Zahlreiche Schallplatten auf G&T (München 1906), Odeon (Berlin 1907–14) und Grammophon (Berlin 1916).

Rollen (Auswahl)

Meyerbeer:

Mozart:

Puccini:

Rossini:

 

Johann Strauß:

Richard Strauss:

Wagner:

Weber

Quellen für die Rollen ihres Repertoires: [2][3]

Literatur

  • Peter Cahn: Das Hoch’sche Konservatorium in Frankfurt am Main (1878–1978), Frankfurt am Main: Kramer, 1979.
  • Jürgen Kesting: Die großen Sänger. Düsseldorf: Claassen, 1986.
  • Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Unvergängliche Stimmen: Sängerlexikon. Bern und München: Francke, 1975.
  • Rainer E. Lotz, Axel Weggen, Oliver Wurl und Christian Zwarg: Discographie der deutschen Gesangsaufnahmen Band 4, Birgit Lotz Verlag, Bonn 2005 ISBN 3-9810248-0-X

Einzelnachweise

  1. Sächsisches Staatsarchiv, Archivalie 10711, Sign. Loc. 52 Nr. 03, abgerufen am 6. Oktober 2020.
  2. Jürgen Kesting: Die großen Sänger, Band 1, Hamburg: Hoffmann und Campe 2008, S. 242
  3. Archiv der Wiener Staatsoper: Vorstellungen mit Hermine Bosetti, abgerufen am 20. November 2016.
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