Hermelinschwanz

Der Hermelinschwanz bzw. die Hermelinschwanz-Kegelschnecke (Conus ermineus) ist eine Schnecke aus der Familie der Kegelschnecken (Gattung Conus). Es ist die einzige fischfressende Conus-Art des Atlantiks.

Hermelinschwanz-Kegelschnecke

Gehäuse von Conus ermineus

Systematik
Teilordnung: Neuschnecken (Neogastropoda)
Überfamilie: Conoidea
Familie: Kegelschnecken (Conidae)
Gattung: Conus
Untergattung: Chelyconus
Art: Hermelinschwanz-Kegelschnecke
Wissenschaftlicher Name
Conus ermineus
Born, 1778

Merkmale

Nach der Erstbeschreibung von Conus ermineus durch Ignaz von Born hat „die birnförmige rothgelbe Schale [...] am Grunde erhabene punktirte Streife, und schneeweiße Querbänder. Die Schale ist birnförmig, und glatt, am Grunde in die Quere gestreifet, und auf den erhabenen Streifen mit Körnern besezet. Der Schnirkel [das Gewinde] ist kegelförmig. Die Gewinde [Umgänge] glatt und etwas flach. Die Farbe rothgelb an dem Schnirkel weißgefleckt, und um den Leib mit zweyen unterbrochenen Querbändern umgeben. Die erhabenen Punkte, oder Körner sind weiß.“[1]

Das Gehäuse erreicht bei ausgewachsenen Schnecken eine Länge von bis zu 10,3 mm.[2]

Verbreitung

Der Hermelinschwanz tritt in der Karibik und der Atlantikküste Amerikas auf, so gibt es Funde aus den USA (Louisiana, Texas), Mexiko, Costa Rica, Kolumbien, Venezuela, Puerto Rico, St. Vincent und Surinam.[3]

Lebensraum

Hermelinschwanz-Kegelschnecken leben an der Küste bis 100 m Tiefe.[2]

Nahrung

Als einzige Kegelschnecke des Atlantiks frisst Conus ermineus Fische.[4] Die Beute wird zunächst mit dem giftigen Radulazahn harpuniert und dann innerhalb weniger Sekunden verschluckt.[5] Gelegentlich frisst diese Kegelschnecke offenbar auch Kopffüßer; so wurde im Darm eines Conus ermineus der Schnabel eines Kraken gefunden.[6]

Literatur

  • Dieter Röckel, Werner Korn, Alan J. Kohn: Manual of the Living Conidae Vol. 1: Indo-Pacific Region. Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1995. Die Texte zu den einzelnen Kegelschneckenarten des Indopazifiks sind mit Genehmigung der Autoren auf The Conus Biodiversity Website veröffentlicht (siehe Weblinks).

Einzelnachweise

  1. Ignaz von Born: Index rerum naturalium musei Caesarei Vindobonensis. Verzeichniß der natürlichen Seltenheiten des k.k. Naturalien Cabinets zu Wien. Band 1: Testacea. Kraus, Wien 1778. S. 141–142: C. II. 11. Conus ermineus. Der Hermelinschwanz. (Nachdruck: s. l., Nabu Press 2010, ISBN 978-1-149-41770-6).
  2. Welch J. J. (2010). "The "Island Rule" and Deep-Sea Gastropods: Re-Examining the Evidence". PLoS ONE 5 (1): e8776. doi:10.1371/journal.pone.0008776.
  3. Malacolog – A Database of Western Atlantic Marine Mollusca: Conus ermineus Born, 1778
  4. J. A. Rivera-Ortiz, H. Cano, F. Marí: Intraspecies variability and conopeptide profiling of the injected venom of Conus ermineus. In: Peptides. Band 32, Nummer 2, Februar 2011, S. 306–316, doi:10.1016/j.peptides.2010.11.014, PMID 21126547, PMC 3619394 (freier Volltext).
  5. The Conus Biodiversity Website. Piscivorous feeding: Conus ermineus preying on a fish. Filmed by David Hicks
  6. Baldomero M. Olivera, Jon Seger, Martin P. Horvath, Alexander E. Fedosov: Prey-Capture Strategies of Fish-Hunting Cone Snails: Behavior, Neurobiology and Evolution. In: Brain, behavior and evolution. Band 86, Nummer 1, September 2015, S. 58–74, doi:10.1159/000438449, PMID 26397110, PMC 4621268 (freier Volltext) (Review).
Commons: Hermelinschwanz (Conus ermineus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.