Hermann Krose

Krose studierte zunächst Rechtswissenschaften in Heidelberg, Genf und Berlin. 1890 schloss er ein Studium der katholischen Theologie in Innsbruck an und trat 1891 dem Jesuitenorden bei. Nachdem er 1900 die Priesterweihe erhalten studierte er noch von 1902 bis 1905 Statistik und Nationalökonomie in München und Berlin. Er war und Redakteur und ab 1909 auch für vier Jahre Chefredakteure der Zeitschrift Stimmen aus Maria Laach[1].

Schon früh befasste er sich mit statistischen Auswertungen. Er gilt zusammen mit Bernard Arens und dem Anton Huonder als Gründer katholischen Missionswissenschaft, die seit Ende des 19. Jahrhunderts begonnen hatten, in der Zeitschrift Die katholischen Missionen statistische und historische Betrachtungen zur Mission einzubringen[2]. Zugleich gehörten sie zu den Unterstützern eines zentralen Statistischen Amtes innerhalb der katholischen Kirche.[3] Dieses wurde 1915 als Zentralstelle für kirchliche Statistik des katholischen Deutschlands von der Fuldaer Bischofskonferenz in Köln gegründet.

Krose entwickelte auch den ersten Zählbogen, der schon 1909 an alle deutschen Pfarreien verschickt wurde[4]. 1908 hatte Krose aus ersten statistischen Erhebungen das Kirchliche Handbuch für das katholische Deutschland bei Herder herausgegeben. Mit den in den folgenden Jahren immer genaueren und landesweit erhobene Werten vergrößerte sich auch der Umfang des alle zwei Jahre erschienenen Buchs. Hermann A. Korse verstarb 1949 im Alter von 82 Jahren. Er wurde in einem Gemeinschaftsgrab der Jesuiten auf dem Kölner Friedhof Melaten beigesetzt.[5][6] Kurz vor seinem Tod gab er noch zwei Bücher seines Freundes Jón Sveinsson heraus. In 1949 erschien noch die Biographie seines Freundes "Jón Svensson. Ein Lebensbild 'Nonnis' nach seinen Tagebüchern" im Verlag Herder, Freiburg im Breisgau.

• Kirchliches Handbuch für das katholische Deutschland (die ersten Bände)
• Katholische Missionsstatistik : mit einer Darstellung des gegenwärtigen Standes der katholischen Heidenmission, 1908, Herder
• Der Selbstmord im 19. Jahrhundert nach seiner Verteilung auf Staaten und Verwaltungsbezirke, Herder 1906
• Statistik der Religionsgemeinschaften im deutschen Reich, in den Ländern und Verwaltungsbezirken, Köln, Bachem, 1937
• Jón Svensson. Ein Lebensbild "Nonnis" nach seinen Tagebüchern, 1949, Herder

• Biogramm in der Kritischen Online-Edition der Nuntiaturberichte 1917–1929
• Herman Korse bei worldcat.org
• Hermann Krose in der Deutschen Biographie

1. Stimmen der Zeit - Die Reihe der Chefredakteure Historisches Lexikon Bayerns
2. Carine Dujardin, Claude Prudhomme: Mission and Science: Missiology Revised/Missiologie Revisitée (= Kadoc Studies on Religion. Band 16). Leuven University Press, Leuven 2015, ISBN 978-9462700345, S. 162 Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fbooks.google.de%2Fbooks%3Fid%3Dr724BwAAQBAJ%26pg%3DPA162%26dq%3DHermann%2B%2BKrose%2Bstatistical%2Band%2Bhostircal%26hl%3Dde%26sa%3DX%26ved%3D0ahUKEwjGldTTvqPaAhXTh6YKHfnbDvcQ6AEIKTAA%23v%3Donepage%26q%3DHermann%2520%2520Krose%2520statistical%2520and%2520hostircal%26f%3Dfalse~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
3. Benjamin Ziemann: Katholische Kirche und Sozialwissenschaften 1945–1975 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 175). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3525351567, S. 45 Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fbooks.google.de%2Fbooks%3Fid%3D7XhDGTMNJGMC%26pg%3DPA45%26dq%3DHermann%2BAnton%2BKrose%2BSJ%26hl%3Dde%26sa%3DX%26ved%3D0ahUKEwjFyJP9uKPaAhWDWCwKHW4ABu4Q6AEITjAI%23v%3Donepage%26q%3DHermann%2520Anton%2520Krose%2520SJ%26f%3Dfalse~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
4. Benjamin Ziemann: Katholische Kirche und Sozialwissenschaften 1945–1975 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 175). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3525351567, S. 46
5. 2009: Ein doppeltes Gedenkjahr islandgesellschaft.de
6. Hermann Krose in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 13. März 2022 (englisch).