Hermann Grenacher

Hermann Grenacher (* 18. März 1843 in Lipburg; † 25. April 1923 in Halle (Saale)) war ein deutscher Zoologe.

Hermann Grenacher

Leben

Grenacher studierte zuerst Mathematik und Chemie in Karlsruhe, dann Zoologie und Medizin in Würzburg und Göttingen und wurde 1867 in Göttingen promoviert (Beiträge zur näheren Kenntnis der Muskulatur der Cyclosatomen und Leptocardier). Er war Assistent in Würzburg und habilitierte sich 1869 in Göttingen. Er war ein Jahr Professor an der Forstakademie in Hannoversch-Münden.[1] 1872 wurde er außerordentlicher Professor für Zoologie in München und 1873 ordentlicher Professor für Zoologie und vergleichende Anatomie an der Universität Rostock. Ab 1881 war er Professor für Zoologie an der Universität Halle. 1909 wurde er emeritiert.

Er betrieb histologische Studien (1879 Einführung von Färbung mit Borax- und Alaunkarmin), unternahm morphologische und entwicklungsgeschichtliche Studien von Arthropoden und Mollusken, und untersuchte mit Friedrich Carl Noll (1832–1893) die Anatomie und Systematik von Wurzelmundquallen (Rhizostomeae). Er war mit Noll 1871/72 auf einer Forschungsreise in Südeuropa, Westafrika, den Kanarischen und den Kapverdischen Inseln. Grenacher untersuchte auch die Sehorgane von Insekten und Tintenfischen.

1906 wurde er Geheimer Regierungsrat. 1909 erhielt er den Kronenorden 3. Klasse und 1891 den Roten Adlerorden 4. Klasse.

Er war Ehrenmitglied der Deutschen Zoologischen Gesellschaft.

Schriften

Literatur

  • Rolf Gattermann, Volker Neumann: Geschichte der Zoologie und der Zoologischen Sammlung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von 1769 bis 1990. Hirzel, Leipzig 2005, ISBN 978-3777613918.
  • Rudolph Zaunick: Grenacher, Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 46 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Günter Voss: Die Kanarische Fibel: aus deutschen Schriften 1777–1965. Berlin 2012, ISBN 9783844231236.
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