Herkules Maier
Herkules Maier ist eine 1927 entstandene, deutsche Stummfilmkomödie von Alexander Esway mit Reinhold Schünzel in der Titelrolle.
Handlung
Seit Gattin Maria ein Mädchen zur Welt gebracht hat, muss Ehemann Herkules Maier, seines Zeichens Handelsvertreter, ordentlich ranklotzen, denn das Geld reicht nun vorn und hinten nicht. Herkules ist bereit, jede Arbeit anzunehmen, ob schwer oder leicht, ob Tag oder Nacht. Und so versucht er sich in einem Job nach dem anderen: Er wird Mietprinz, der auf Partys erscheint, um ebensolche gesellschaftlich aufzuwerten, und jobbt als Aushilfskellner in Nachtlokalen. Bald hat er kaum noch Zeit für Frau und Kind, sodass Maria Maier die Nase voll hat und ihren Herkules verlässt. Schließlich findet er sich auch noch in Geldfälscherkreisen wieder, ehe er durch seine Ehrlichkeit endlich (finanziell fürstlich) belohnt wird. Mit seiner letzten Unternehmung, einem von ihn geleiteten Kindergarten, in dem eines Tages auch sein Töchterchen untergebracht wird, findet die kleine Familie überraschenderweise wieder zusammen. Gattin Maria verzeiht ihrem Herkules, der sich nun wieder ganz um seine beiden Liebsten kümmern kann.
Produktionsnotizen
Herkules Maier entstand von Oktober bis Anfang Dezember 1927 im UFA-Atelier, passierte am 16. Dezember 1927 die deutsche Filmzensur und wurde mit Jugendverbot belegt. Die Länge des Films betrug 2923 Meter, verteilt auf sieben Akte. Die Uraufführung fand am 10. Februar 1928 in Berlins UFA-Palast am Zoo statt.
Produzent, Co-Drehbuchautor und Hauptdarsteller Schünzel übernahm auch die künstlerische Oberleitung. Julius von Borsody und Artur Schwarz gestalteten die Filmbauten.
Kritiken
Das Kino-Journal resümierte: „Ein an und für sich ernsthafter Stoff, durch die Fülle heiterer Situationen zur Komödie umgestaltet.“[1]
Das kleine Blatt befand: Schünzels „Wert, die ausgezeichnete Leistung des deutschen Komikers, der wie alle Großen in seinem Fach sein Publikum zum Lachen und zum Weinen bringen kann. Der Mann, der ohne eigene Schuld, von Stufe zu Stufe sinkt, und der doch ein Mensch bleibt, auch als Lump – eine prächtige Rolle für Reinhold Schünzel.“[2]
Für Die Stunde war dies ein Film, „der dem großen deutschen Komiker Möglichkeiten gibt, wieder in das Gebiet des Tragikomischen vorzudringen, neben komischen Szenen, Szenen von tiefster Tragik darzustellen.“[3]
Die Salzburger Chronik schrieb: „So manche Szene findet durch Schünzels Kunst Anklang, aber warm zu werden vermag man nicht, umsomehr als die Handlung eines richtiges Schlusses entbehrt. Nett wirkt sich die Kinderfreude des Helden aus, lustig das Debut als Aushilfskellner. Die Witze auf Maier atmen Berliner Geist. Gespielt wird durchwegs gut.“[4]
Einzelnachweise
- „Herkules Maier“. In: Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Bundes österreichischer(/der österreichischen) Lichtspiel-Theater, der Landes-Fachverbände und der Sektion Niederösterreich-Land / Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Zentralverbandes der österreichischen Lichtspiel-Theater und sämtlicher Landes-Fachverbände / Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Bundes der Wiener Lichtspieltheater und sämtlicher Landes-Fachverbände / Das Kino-Journal. (Vorläufiges) Mitteilungsblatt der Außenstelle Wien der Reichsfilmkammer, 14. Juli 1928, S. 28 (online bei ANNO).
- „Herkules Maier“. In: Das Kleine Blatt, 12. August 1928, S. 15 (online bei ANNO).
- „Herkules Maier“. In: Die Stunde, 11. August 1928, S. 6 (online bei ANNO).
- „Herkules Maier“. In: Salzburger Chronik für Stadt und Land / Salzburger Chronik / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Die Woche im Bild“ / Die Woche im Bild. Illustrierte Unterhaltungs-Beilage der „Salzburger Chronik“ / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Oesterreichische/Österreichische Woche“ / Österreichische Woche / Salzburger Zeitung. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Österreichische Woche“ / Salzburger Zeitung, 27. Februar 1929, S. 6 (online bei ANNO).