Hera (Cristo Rei)
Der osttimoresische Suco Hera liegt im Verwaltungsamt Cristo Rei der Gemeinde Dili. Hauptort ist Hera.
Hera | |||
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Daten | |||
Fläche | 53,10 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 12.758 (2022)[2] | ||
Chefe de Suco | Antoninho Marcos da Silva (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Acanuno | 2562 | ||
Ailoc Laran | 1691 | ||
Halidolar | 2054 | ||
Moris Foun | 470 | ||
Mota Quic | 1659 | ||
Sucaer Laran | 417 | ||
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Name
Der Ortsname Hera stammt aus dem Mambai, das in der Region traditionell gesprochen wurde, bevor sich hier das Tetum etablierte. „Hera“ bedeutet „Erdspalte“.[3]
Geographie
Der Suco bildet den Osten des Verwaltungsamts Cristo Rei. Westlich liegen die ebenfalls zu Cristo Rei gehörenden Sucos Meti Aut und Camea. Im Osten befindet sich das Verwaltungsamt Metinaro mit seinem Suco Sabuli. Im Süden grenzt Hera an die zur Gemeinde Aileu gehörenden Sucos Liurai und Acumau (Verwaltungsamt Remexio). Westlich von Hera mündet in der Regenzeit der Fluss Hahic in die Straße von Wetar, noch ein Stück weiter westlich fließt der Quik (Mota Quic). An der Küste bildet den westlichsten Punkt von Hera das Kap Fatu Cama und die gleichnamige Bucht. Östlich liegt der Strand Dolok Oan, gefolgt vom Ponta Fatossídi, der Bucht von Fatossídi, dem Ponta Fatomano, dem Ponta Séri Tútun und schließlich der Bucht von Hera.[5][6] Aus dem Kap Fatu Cama steigt eine Hügelkette entlang der Grenze zu Meti Aut an bis zum Berg Cacusa (494 m).
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Hera eine Fläche von 41,24 km².[7] Nun sind es 53,10 km².[1] Der Suco teilt sich in die sechs Aldeias Acanuno (Acanunu, Akanunu), Ailoc Laran (Ailoklaran, Ailok Laran), Halidolar (Hali Dolar), Moris Foun, Mota Quic (Mota Ki'ik, Motaquic, Motaquia, Motakik) und Sucaer Laran (Sakaer Laran).[5][8]
Im Osten des Sucos liegen um das Zentrum Heras herum die Ortsteile Lepos, Ailoc Laran, Beraka Berukulun, Besidada, Bemanotolu, Manoroni und Mantarlido. Im Zentrum des Sucos befinden sich die Orte Jembatankik, Bidik, Liqirahu, Mota Quic, Caremon, Sidara, Acanuno, Montensaun, Airiti und Lolesu.[5] Im Südwesten liegt der Ort Raimia. An der Grenze zu Meti Aut befindet sich der Ort Ailele Hun (Ailelehu). Im Osten kam durch die Gebietsreform 2015 Pasir Putih von Sabuli zu Hera.[9]
- Hera im November (Ende der Trockenzeit)
- Hera im April (Ende der Regenzeit)
- Mangroven westlich des Pontas Fatomano
- Eingang zur Marinebasis
Einwohner
In Hera leben 12.758 Einwohner (2022), davon sind 6.586 Männer und 6.172 Frauen. 10.325 von ihnen wohnen in einer urbanen Umgebung, 2.433 im ländlichen Teil des Sucos. Im Suco gibt es 2.276 Haushalte.[2] Die meisten Einwohner sind Kaladi, Timoresen des westlichen Osttimor. An der Küste wird der als Amtssprache Osttimors übliche Dialekt Tetum Prasa gesprochen. Fast 72 % der Einwohner geben Tetum Prasa als ihre Muttersprache an. 6,5 % sprechen Lolein. Sie leben in Hera und Becora Leten, ein Subdialekt des Isní. Er wurde dort von Einwanderern aus Turiscai im 19. Jahrhundert eingeführt. Über 12 % sprechen Mambai, fast 8 % Makasae und Minderheiten Tetum Terik oder Nanaek.[10]
Geschichte
Hera war eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Es erscheint auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[11][12]
Das Erdbeben von Timor 1857 löste am 13. Mai einen Tsunami aus, der das gesamte Dorf Hera überflutete.[13]
1867 leistete Hera den Portugiesen Waffenhilfe gegen das rebellierende Reich von Vemasse (siehe Die Rebellion in Vemasse, Leimea und Sanirin). Im Januar 1894 unterzeichnete der Liurai von Hera einen schriftlichen Vertrag über seinen Vasallenstatus gegenüber Portugal.[14]
Vor dem Referendum von 1999 und den damit verbundenen Unruhen lebten 6069 im Suco Hera. Ein Großteil der Bevölkerung floh in die Berge, als pro-indonesische Milizen die Bewohner ab Juli 1999 angriffen. Bis August hatten die meisten Menschen ihre Häuser verlassen. Markt und Hafen wurden am 6. August geschlossen. 30 Prozent von Hera wurde zerstört, viele Bewohner wurden getötet. Nach dem Eingreifen der INTERFET kehrten die Menschen in die Orte zurück. Im Januar 2000 lebten nur 3413 Personen in Hera. Im Februar 2000 waren es schon wieder 3734. 2006 lag die Bevölkerungszahl bei etwa 6800.
Während der Unruhen von 2006 waren ab Ende April erneut die meisten Einwohner Heras auf der Flucht. Am 21. Mai kam es zu vereinzelten Schießereien in den Hügeln rund um Hera. Während die Kaladi in die Berge flohen, brachte sich die Minderheit der Firaku (ursprünglich aus dem Osten des Landes stammende Timoresen) im umzäunten Marinestützpunkt zusammen mit Firaku, die aus Dili geflohen waren, in Sicherheit.
Durch starke Regenfälle vom 10. zum 12. Januar 2010 und einer daraus entstehenden Überflutung wurden der Ort Hera und die Militärbasis schwer beschädigt.[15] Erneute Überschwemmungen 2020 zerstörten die Escola do Ensino Básico Akanunu.[16]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Simão Pedro Ribeiro zum Chefe de Suco gewählt[17] und am 9. Oktober 2009 in seinem Amt bestätigt.[18] 2016 gewann Antoninho Marcos da Silva.[19]
Wirtschaft
Neben Fisch, der im Meer gefangen wird, ernährt sich die Bevölkerung von ihren landwirtschaftlichen Erzeugnissen: Hühner, Eier, Ziegen, Schweine, Rinder, Büffel, Milch, Kokosnüsse, Auberginen, Jackfrucht, Cassava, Schlangenbohnen, Brotfrucht, Ananas, Mangos, Bananen und Gemüse.
Während der Gewaltwelle von 1999 wurden eine kleine Eisfabrik, ein Fernsehstudio und eine Werft für Fischerboote zerstört. Lange Zeit bot nur die Basis der osttimoresischen Marine einige Arbeitsplätze.
Am 29. November 2011 ging das Kraftwerk Hera mit sieben Generatoren und 119 MW Gesamtleistung[20] in Betrieb, das die Gemeinden Dili und Liquiçá mit Strom versorgt. Seit 2012 wird das Kraftwerk von der finnischen Firma Wärtsilä betrieben.[21] Heineken eröffnete in Hera 2018 eine Brauerei und Abfüllstation für Limonaden.[22]
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Hera (tetum; PDF; 8,1 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Hera (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Cristo Rei (tetum)
- Bericht zu den Flüchtlingen 2006 in Hera
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des vom 23. September 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 23. November 2016.
- Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2023.
- Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive) abgerufen am 28. September 2014.
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Dili (Memento des vom 17. November 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 21. Dezember 2020.
- Seeds of Life: Karte der Gemeinde Dili, abgerufen am 11. Oktober 2015.
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Hera (tetum; PDF; 8,1 MB)
- TIMOR LORO SAE, Um pouco de história (Memento vom 13. November 2001 im Internet Archive)
- East Timor – PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR (Memento vom 21. Februar 2004 im Internet Archive)
- Ron Harris, Jonathan Robert Major: Waves of destruction in the East Indies: The Wichmann catalogue of earthquakes and tsunami in the Indonesian region from 1538 to 1877, 2016, DOI:10.1144/SP441.2.
- History of Timor – Technische Universität Lissabon (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 824 kB)
- Timor News Network, 12. Januar 2010
- LUSA: Cheias em Díli causaram danos graves em três escolas - ministra, 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.
- Timor-Leste thermal power stations managed and maintained by Finnish group, 12. Oktober 2017, abgerufen am 15. Januar 2018.
- Wärtsilä: Wärtsilä awarded Operations & Maintenance contract for power plant in Timor-Leste, 10. Juli 2012, abgerufen am 12. Juli 2012
- Diário de Notícias: Fábrica da Heineken em Timor-Leste inaugurada, investimento de 31 milhões de euros, 22. Januar 2018, abgerufen am 23. Januar 2018.