Henstedt (Syke)

Henstedt ist ein Ortsteil der Stadt Syke (Landkreis Diepholz, Niedersachsen).

Henstedt
Stadt Syke
Koordinaten: 52° 52′ N,  50′ O
Fläche: 9,98 km²
Einwohner: 629 (2006)
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 28857
Vorwahl: 04242
Henstedt (Niedersachsen)
Henstedt (Niedersachsen)

Lage von Henstedt in Niedersachsen

Geographie

Geographische Lage

Seit der Eingemeindung durch die Stadt Syke 1974 ist die vorher selbständige Gemeinde Henstedt, zu der auch Halbetzen, Gut und Kolonie Hoope und Nienstedt gehören, ein Ortsteil der Stadt Syke. Zusammen mit den Syker Ortsteilen Heiligenfelde, Wachendorf und Jardinghausen wird ein südlicher Syker Bereich gebildet. Von der Einwohnerzahl her steht Henstedt innerhalb der 13 Syker Ortsteile an 8. Stelle, von der Fläche (9,98 km²; zum Vergleich: Syke = 17,24 km²) her an 6. Stelle. Eine gute Verkehrsanbindung über die B 6 und Neubaugebiete können diese Entwicklung weiter fördern.

Nachbarorte

Nachbarn des Ortes Henstedt sind die Syker Ortsteile Syke (Kernbereich), Steimke, Heiligenfelde und Jardinghausen. Von den Syker Nachbargemeinden ist es die Stadt Bassum im Südwesten.

Henstedt gehört zusammen mit Heiligenfelde, Gödestorf, Wachendorf und Jardinghausen zum Kirchspiel Heiligenfelde.

Flüsse/Bäche

Die in nördlicher Richtung fließende Hache legt mit ihrem Bruchwald bestand ein grünes Band durch Henstedt – geradezu eine Oase für viele Pflanzen und Tiere.

Geschichte

Die Ruine der Mühle Kannengießer

Henstedt fand 1211 die erste Erwähnung. Um 1610 wurde das Gut Hope genannt. Erst später vergaben die Gutsherren Ackerland an die Häusler als Kleinbauern mit wenig Land.
So entstanden eine Reihe von heute denkmalgeschützten Hofanlagen im 18. Jahrhundert.

Die Kinder besuchten damals in Wisloh und Heiligenfelde die Schule. 1907 wurde eine Schulgebäude gebaut, in der bis 1969 Unterricht stattfand.[1]
Die Holländerwindmühle Kannengießer aus dem 19. Jahrhundert wurde 1953 bis auf das Erdgeschoss abgerissen.[2]

Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Henstedt in die Stadt Syke eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 490 Einwohner[3]
  • 1966: 471 Einwohner
  • 1970: 435 Einwohner[3]
  • 1982: 480 Einwohner
  • 2006: 529 Einwohner

Politik

Ortsrat

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 67,17 %
 %
40
30
20
10
0
36,1 %
19,2 %
16,9 %
15,6 %
12,2 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Wählergemeinschaft Henstedt-Jardinghausen

Der Ortsrat, der den Ortsteil Henstedt vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]

Ortsrat 2021
Insgesamt 5 Sitze

Wappen

Ein Wappen existiert für Henstedt nicht.

Infrastruktur

Henstedt hat keine eigene Kirche und Friedhof.

Das nach dem Ersten Weltkrieg in der Ortsmitte errichtete Kriegerdenkmal enthält die Namen von 32 Gefallenen und Vermissten aus dem Ersten Weltkrieg, aber keine Namen von Gefallenen und Vermissten aus dem Zweiten Weltkrieg – (siehe Kriegerdenkmale in Syke#Henstedt).

Seit 1975 nutzt ein Kinderspielkreis das Schulgebäude von 1907.

Verkehr

Eisenbahn

  • 3 km sind es bis zum Bahnhof Bassum-Bramstedt, der an der Strecke BremenOsnabrück liegt. Insgesamt 38-mal an Wochentagen halten dort die Regionalzüge der DB.
  • Nördlich, 5,5 km entfernt, liegt im Kernbereich Syke der Bahnhof Syke der DB. Er liegt ebenfalls an der Strecke Bremen–Osnabrück.

Straßen

  • Die nächste Bundesstraße, die B6, verläuft 2 km entfernt östlich durch den Nachbarort Heiligenfelde und schafft Verbindungen zum Norden (Bremen, zur A1 und zur A27) und zum Süden (Hannover, zur A2).
  • Eine gut ausgebaute Hauptstraße, die Kreisstraße K 125, windet sich durch den Ort. An ihr liegen die Henstedter Ortsteile wie Perlen an einer Kette. Sie verläuft als nördlicher Teil der „Henstedter Straße“ zum Kernbereich Syke und als „Halbetzer Straße“ östlich zur B6 nach Heiligenfelde.
  • Der südliche Teil der „Henstedter Straße“ verläuft nach Bassum-Neubruchhausen.
  • Die „Bramstedter Straße“ verläuft westlich nach Bassum-Bramstedt.

Namen für Straßen und Wege Spätestens im Jahr 1974 haben alle Henstedter Straßen und einige Wege Namen bekommen. Insgesamt gibt es in Henstedt 16 Straßen und Wege, die Namen haben. Daneben gibt es einige Feldwege, die namenlos geblieben sind.

Namen der Henstedter Straßen (in alphabetischer Reihenfolge): Am Buchenkamp, Am Riedebach, Avenue Marc Sangnier, Bramstedter Straße, Halbetzer Straße, Henstedter Straße, Hooper Bergstraße, Nienstedter Leichenweg, Schlaggenweg, Schümberg, Stegenkamp, Vogelbeerenallee, Zum Brande, Zum Hoope, Zum Schlatt, Zur Westermark

Sehenswürdigkeiten

  • In der Liste der Baudenkmale in Syke sind für Henstedt 13 Baudenkmale aufgeführt.
  • Das Henstedter Dorfmuseum, „Das Kleine Dorfmuseum – Henstedt, wie es früher war“, ist ein Regionalmuseum in privater Trägerschaft. Es wurde von der gebürtigen Henstedterin Waltraut Köhler gegründet und von ihr bis zu ihrem Tod 2012 geleitet. Schwerpunkte des Museumsangebotes sind: alte bäuerliche Gerätschaften und Gegenstände aus der Landwirtschaft, aus der Hauswirtschaft, aus der Henstedter Schulgeschichte und aus dem Leben der Kinder in früherer Zeit. Der Strukturwandel des Dorfes Henstedt von 1867 bis zur Gegenwart wird dokumentiert. Ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der als Schutz für die Dorfbewohner erbaut wurde, kann ebenfalls besichtigt werden.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Henstedt. In: Heinz-Hermann Böttcher, Heiner Büntemeyer, Hermann Greve und Wilfried Meyer: SYKE und umzu. Syke 1983, ISBN 3-923965-00-1, Seite 180–185
  • Henstedt. In: Hermann Greve u. Gabriele Ullrich: 13mal Syke. Eine historische Lesereise. Weyhe 1992, Seite 154–165
  • Henstedt. In: Hermann Greve u. Klaus Fischer (Fotos): Stadtbilder aus Syke. Leipzig 1996, Seite 10
  • Waltraut Köhler: Begleitbuch zur Ausstellung: Henstedt – wie es früher war. Berichte, Dokumente, Fotos. Zeitungsartikel aus dem Archiv der Kreiszeitung. Zeitzeugen erzählen von früher. Henstedt – Hoope – Nienstedt – Halbetzen. Bassum 1998, 162 S. m. zahlr. Abb.
  • Waltraut Köhler: Begleitheft zur Sonderausstellung im Jahre 2001 „Fein gemacht im Alltag, am Sonntag und zu Festlichkeiten.“ Das Leben der beiden Syker Hausschneiderinnen Dora Riedel und Elise Hildebrandt. (Typoskriptdruck), Syke-Henstedt 2001, 22 S.
  • Sumpfdotterblumen-Route. (u. a. Henstedt). In: Hermann Greve u. Gabriele Ullrich: Unterwegs … in Syke. Ein Kultur- und Naturreiseführer für Syke und seine Ortsteile. Ein Führer durch die Hachestadt. Natur – Kultur – Geschichte. Fischerhude 2002, Seite 102–123
  • Waltraut Köhler: Henstedter Puppengeschichten. Begleitheft zur Sonderausstellung „Mein allerliebstes Spielzeug“. (Typoskriptdruck), Syke-Henstedt 2002, 22 S.
  • Waltraut Köhler: Lehre und Arbeit auf dem Bauernhof. Männer und Frauen berichten von ihrer Zeit auf Henstedter Höfen. (Typoskriptdruck), Syke-Henstedt 2004, 100 S. m. 37 Fotos
  • Waltraut Köhler: Die Henstedter Schule wird 100 Jahre alt. Begleitbuch zur Ausstellung. Syke 2007, 200 S. m. zahlr. Abb.

Einzelnachweise

  1. Waltraut Köhler: Die Henstedter Schule wird 100 Jahre alt. Begleitbuch zur Ausstellung. Syke 2007.
  2. Florian Butt: „Die braucht doch keiner mehr...“ In: Der Mühlstein Nr. 59, 2015.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 191.
  4. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
Commons: Henstedt (Syke) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.