Henry Raeburn

Sir Henry Raeburn (* 4. März 1756 in Stockbridge bei Edinburgh; † 8. Juli 1823 in Edinburgh) war ein schottischer Porträtmaler der Romantik. Raeburn gilt neben Sir David Wilkie als der Begründer der Schottischen Schule der Malerei.

Selbstporträt von Sir Henry Raeburn, Öl auf Leinwand, um 1820

Leben

Henry Raeburn studierte an der George Heriot’s School in Edinburgh, gegründet 1628 vom königlichen Goldschmied George Heriot. Im Alter von 15 Jahren ließ er sich zum Goldschmied ausbilden, wandte sich bald Gravurarbeiten zu und avancierte danach zum bedeutendsten Porträtmaler von Edinburgh.

Reverend Robert Walker beim Schlittschuhlaufen, Öl auf Leinwand, 1790er Jahre. Dieses berühmte Bild ist unsigniert, die traditionelle Zuschreibung an Raeburn wird mittlerweile angezweifelt

Mit vierundzwanzig heiratete Henry Raeburn die reiche und elf Jahre ältere Witwe des Grafen Leslie, Ann Edgar. Ihre finanziellen Mittel erlaubten ihm, in London (1784) unter Sir Joshua Reynolds, dem führenden Porträtisten seiner Zeit, zu studieren und einen zweijährigen Aufenthalt in Rom zwischen 1784 und 1786. Die Reise war künstlerisch von großer Bedeutung, und der Einfluss der Werke von Pompeo Batoni, Gavin Hamilton oder Giovanni Romanelli wirkte sich noch in wesentlich späteren Porträts aus. Besonders die Beobachtung der Lichtwirkung faszinierte Raeburn.

Sir Henry Raeburn, der 1822 von König Georg IV. zum Ritter geschlagen und zum „Maler Seiner Majestät in Schottland“ (His Majesty’s Limner for Scotland) ernannt wurde, hatte sein Leben lang ein ambivalentes Verhältnis zu England. Im Jahr 1810 erwog er, nach London zu ziehen, um dann doch in Edinburgh zu bleiben. Regelmäßig sandte er seine Werke an die Royal Academy of Arts, wo er 1815 auch volles Akademiemitglied wurde. 1820 wurde er zum Fellow der Royal Society of Edinburgh gewählt.[1]

Literatur

  • David Alexander, Viccy Coltman und Stephen Lloyd: Henry Raeburn and his Printmakers. National Galleries of Scotland, Edinburgh 2006, ISBN 978-1-903278-90-1 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 21. Oktober bis 9. Dezember 2006).
  • Michael Bryan: Dictionary of Painters and Engravers. Biographical and Critical. Kenniikat Press, Port Washington 1964 (Nachdr. d. Ausg. London 1886/89).
  • Peter J. McEwan: Dictionary of Scottish Art & Architecture. 2. Aufl. Glengarden Press, Ballater, Aberdeenshire 2004, ISBN 0-9547552-1-9.
  • Samuel Redgrave: A Dictionary of Artists of the English School. Painters, Sculptors, Architects with Notices of their Lives and Work. Hissink, Amsterdam 1970, ISBN 90-6025-027-3 (Nachdr. d. Ausg. London 1878).
  • Francis Russell: Portraits of Sir Walter Scott. A Study of Romantic Portraiture. White Press, London 1987, ISBN 0-9512595-0-4.
  • Ludwig Scheewe: Raeburn, Henry. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 554–555 (biblos.pk.edu.pl).
  • Duncan Thomson (Hrsg.): Raeburn. The art of Sir Henry Raeburn. 1756–1823. National Portrait Gallery, Edinburgh 1997, ISBN 0-903598-76-0.
  • Duncan Thomson: Sir Henry Raeburn (Scottish Masters; Bd. 21). National Galleries of Scotland, Edinburgh 1994, ISBN 0-903598-43-4.
Commons: Henry Raeburn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fellows Directory. Biographical Index: Former RSE Fellows 1783–2002. (PDF-Datei) Royal Society of Edinburgh, abgerufen am 1. April 2020.
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