Hennersdorf (Augustusburg)

Hennersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Augustusburg im Landkreis Mittelsachsen im Erzgebirge, Sachsen. Hennersdorf ist gemessen an der Einwohnerzahl der zweitkleinste Ortsteil von Augustusburg.

Hennersdorf
Koordinaten: 50° 48′ N, 13° 4′ O
Höhe: 300 m ü. NN
Fläche: 2,58 km²
Einwohner: 310 (Nov. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 120 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Postleitzahl: 09573
Vorwahl: 037291
Hennersdorf (Sachsen)
Hennersdorf (Sachsen)

Lage von Hennersdorf in Sachsen

Geografie

Blick vom Kunnerstein auf Hennersdorf

Lage

Das Waldhufendorf liegt im Westen der Stadt im Tal der Zschopau. Ein kleinerer Teil der Siedlungen zieht sich etwa einen Kilometer im Tal des Goldbaches, der in Hennersdorf in die Zschopau mündet, nach Osten hinauf. Die Hufen der ursprünglich acht Höfe zogen sich am Gleithang des Ostufers der Zschopau bis zur Staatsstraße von Waldkirchen nach Augustusburg. Nachbardörfer sind Erdmannsdorf, Kunnersdorf, Dittmannsdorf, Witzschdorf und Waldkirchen.

Nachbarorte

Kunnersdorf Augustusburg
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Dittmannsdorf Witzschdorf Waldkirchen

Geschichte

Gedeckte Holzbrücke über die Zschopau

Hennersdorf wurde nach 1150 durch die Herren von Schellenberg besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung von Hennersdorf erfolgte 1349/50 als Heinrichsdorf im Lehnbuch Friedrich des Strengen[2], Markgraf von Meißen. Der Ort gehörte zum Amt Schellenberg, das 1573 in Amt Augustusburg umbenannt wurde[3].

In den folgenden Jahrhunderten siedelten sich nicht nur Bauern an der Zschopau an, sie diente auch vielen Werken (Mahlmühle, Knochenstampfe, Holzspulendrechslerei, Sägewerk usw.) als Antrieb. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts siedelte sich eine Strumpffabrik an, die 50 Arbeitsplätze bot.

In der Dorfmitte steht das 1838 von Christian Friedrich Uhlig errichtete Schulhaus mit Glockenturm. Etwa 200 m davon entfernt steht heute noch die alte Schule.

1840 wurde ebenso von Uhlig die überdachte Holzbrücke über dem Zschopaufluss erbaut. Sie ist ein historisch sehr wertvolles Baudenkmal der Verkehrsgeschichte und weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. 1866 erhielt Hennersdorf einen Eisenbahnanschluss, der heute noch besteht.

Der Bildhauer Erik Neukirchner hat 2013 in Hennersdorf seine Werkstatt eingerichtet.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerzahl[4]
15518 besessene Mann, 6 Gärtner, 3 Inwohner, 8 Hufen
17648 besessene Mann, 25 Häusler, 8 Hufen
1834417
1871564
JahrEinwohnerzahl
1890570
1910535
1925536
1939586
JahrEinwohnerzahl
1946716
1950697
1964617
1990357

Politik

Für den Ortsteil wurde mit Beschluss vom 20. Dezember 1996 das Flurbereinigungsverfahren Hennersdorf (Verfahrensgebiet: Gemarkung Hennersdorf) angeordnet.

Verkehr

Hennersdorf besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Annaberg-Buchholz unt Bf–Flöha, die von der DB Erzgebirgsbahn bedient wird. Westlich des Orts auf der anderen Seite der Zschopau verläuft die Bundesstraße 180, östlich des Orts die Staatsstraße 228.

Sehenswürdigkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Das mittlere Zschopaugebiet (= Werte unserer Heimat. Band 28). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1977, S. 132f.
  • Kultur- und Heimatverein Hennersdorf e. V. (Hrsg.): Gebäudechronik Hennersdorf, Stadt Augustusburg: mit Zeittafel und ausgewählten geschichtlichen Ereignissen. Augustusburg 2005. DNB 1160488223
  • Kultur- und Heimatverein Hennersdorf e. V. (Hrsg.): 180 Jahre „Alte Schule“ zu Hennersdorf. Augustusburg 2018. DNB 1160487901
Commons: Hennersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Daten/Fakten auf augustusburg.de (Memento vom 18. Januar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 17. Januar 2011
  2. Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Berlin 2001, Band I, S. 408, ISBN 3-05-003728-8
  3. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior, Chemnitz 2009, S. 70f, ISBN 978-3-937386-14-0
  4. vgl. Hennersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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