Hemslingen

Hemslingen ist eine Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme). Hemslingen ist Teil der Samtgemeinde Bothel – mit 27,47 km² die zweitgrößte Flächengemeinde innerhalb der Samtgemeinde.

Wappen Deutschlandkarte
Hemslingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hemslingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 5′ N,  36′ O
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Rotenburg (Wümme)
Samtgemeinde: Bothel
Höhe: 39 m ü. NHN
Fläche: 27,58 km2
Einwohner: 1501 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km2
Postleitzahl: 27386
Vorwahl: 04266
Kfz-Kennzeichen: ROW, BRV
Gemeindeschlüssel: 03 3 57 025
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Horstweg 17
27386 Bothel
Website: www.bothel.de
Bürgermeister: Hans Hinnerk Meyer (CDU)
Lage der Gemeinde Hemslingen im Landkreis Rotenburg (Wümme)
Karte
Karte
Friedhofskapelle

Geografie

Lage

Hemslingen liegt etwa 14 km südöstlich von Rotenburg (Wümme), 8 km nordwestlich von Neuenkirchen, 6 km östlich von Bothel und 10 km westlich von Schneverdingen. Der Bruchwiesenbach verläuft zwischen den beiden Ortsteilen. Höchste Erhebung ist der Hollerberg mit 52,8 m ü. NHN.

Gemeindegliederung (Ortsteile)

  • Hemslingen (Hauptort)
  • Söhlingen

Nachbargemeinden

Scheeßel
Brockel Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Neuenkirchen (Landkreis Heidekreis)
Visselhövede

Geologie

Zu den Bodenschätzen gehört Erdgas. Im Gebiet um Hemslingen befindet sich eines der größten Erdgasvorkommen Deutschlands.

Geschichte

Herkunft des Ortsnamens

Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1320 Hemslinge, 1540 Heymsling und 1692 Hembsel.

Der Ortsname ist abgeleitet von den männlichen Personennamen-Kurzformen „Hemmi“ oder „Hemiso“. Also etwa: „Die Siedlung der Leute des Hemmi oder Hemiso“. Beim Personennamen ist von einer Ableitung von dem alten Namenstamm „Ham“ auszugehen. Der Name geht auf das gotische „hamôn“ zurück, das „bedecken, bekleiden“ bedeutet. Altnordisch steht es für „Hülle, Haut, äußere Gestalt“.[2]

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen wurde die zuvor selbständige Nachbargemeinde Söhlingen am 1. März 1974 in die Gemeinde Hemslingen eingemeindet.[3]

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerQuelle
1910516[4]
1925564[5]
1933486[5]
1939497[5]
1950854[6]
1956682[6]
1973747[7]
19751175 ¹[8]
19801288 ¹[8]
JahrEinwohnerQuelle
19851377 ¹[8]
19901272 ¹[8]
19951381 ¹[8]
20001598 ¹[8]
20051566 ¹[8]
20101530 ¹[8]
20151405 ¹[8]
20181442 ¹[8]
000

¹ jeweils zum 31. Dezember

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 66,06 %
 %
50
40
30
20
10
0
45,1 %
(+1,6 %p)
40,3 %
(−1,5 %p)
9,2 %
(−5,5 %p)
5,4 %
(n. k. %p)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Bürgerliste "Klima, Gesundheit, Soziales"

Der Rat der Gemeinde Hemslingen besteht aus elf Ratsfrauen und -herren.[9] Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.001 und 2.000 Einwohnern.[10] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die letzten Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:

Partei 2021[11]2016[12]
CDU 55
SPD 44
GRÜNE 12
Bürgerliste "Klima, Gesundheit, Soziales" (BLKGS) 1 -

Bürgermeister

Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Hans-Hinnerk Meyer zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.[13]

Wappen

Wappen von Hemslingen
Wappen von Hemslingen
Blasonierung: „Von einem silbernen schrägrechten Wellenbalken geteilter Wappenschild, links ein grünes Feld mit einem schwarz-weißen reetgedeckten Zweiständer-Fachwerkhallenhaus mit Walmdach und großer Dielentür, rechts ein rotes Feld mit einem schwarz-weißen Vierständer-Fachwerkhallenhaus mit Krüppelwalm und einer senkrecht übereinander angeordneten Lukenreihe.“[9]
Wappenbegründung: Die Samtgemeinde Bothel schreibt hierzu auf ihrer Webseite:[9]

„Zwei markante Fachwerkhäuser aus den Altgemeinden Hemslingen und Söhlingen prägen die Ansicht der beiden Orte mit. Der zwischen den Orten verlaufende Bruchwiesenbach wird durch den silbernen Wellenbalken symbolisiert. Das grüne Feld gibt den Hinweis auf die überwiegend landwirtschaftliche Struktur. Das rote Feld symbolisiert die Heide, die ursprünglich stärker vorhanden war.“

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

In der Gemeinde befindet sich eine der größten Erdgaslagerstätten in Deutschland mit zahlreichen Bohrstellen. Das BTEX-haltige Lagerstättenwasser wird in ca. 1000 m Tiefe verpresst. Söhlingen ist Standort eines Stahlbauunternehmens. Daneben befinden sich auf ländlichen Tourismus eingerichtete Betriebe und Gastronomie, Landwirtschaft und Pferdezucht in Hemslingen.

Gesundheit und Soziales

In Brockel befindet sich das nächstgelegene Gesundheitszentrum mit einer Hausarztpraxis. Als einzige Gemeinde der Samtgemeinde Bothel gehört Hemslingen zum kassenärztlichen Bereitschaftsdienstbezirk Soltau. Eine Häufung von Krebsfällen vor allem bei Männern gab Anlass zu einer Sonderauswertung des Epidemiologischen Krebsregisters Niedersachsen im Jahr 2014 für die Samtgemeinde Bothel.[14]

Persönlichkeiten

Commons: Hemslingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Udolph: Der „Ortsnamenforscher“. In: NDR 1 Niedersachsen. Norddeutscher Rundfunk, archiviert vom Original am 27. November 2015; abgerufen am 4. August 2019.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 245.
  4. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Rotenburg in Hannover. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 7. Juni 2020.
  5. Michael Rademacher: Landkreis Rotenburg (Siehe unter: Nr. 22). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 189 (Digitalisat).
  7. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 45, Landkreis Wesermünde (Digitalisat (Memento vom 7. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 7. Juni 2020]).
  8. Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 7. Juni 2020.
  9. Gemeinderat Hemslingen. Samtgemeinde Bothel, abgerufen am 7. Juni 2020.
  10. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, abgerufen am 7. Juni 2020.
  11. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 11. August 2022.
  12. Gemeinde Hemslingen – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2016. In: Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). 11. September 2016, abgerufen am 7. Juni 2020.
  13. Gemeinderat Hemslingen. Samtgemeinde Bothel, abgerufen am 7. Juni 2020.
  14. Auswertung des EKN zur Häufigkeit von Krebsneuerkrankungen in der Samtgemeinde Bothel. (PDF; 306 kB) In: Epidemiologisches Krebsregister Niedersachsen – Oldenburg. September 2014, abgerufen am 7. Juni 2020.
  15. AG Rathjen Entwicklungsneurobiologie. In: Max-Delbrück-Centrum. Abgerufen am 7. Juni 2020.
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