Rundliche Koffermuschel
Die Rundliche Koffermuschel[1] (Hemilepton nitidum) ist eine Muschel-Art aus der Familie der Lasaeidae.
Rundliche Koffermuschel | ||||||||||||
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Rundliche Koffermuschel (Hemilepton nitidum) (aus Forbes & Hanley 1853: Taf. 36, Fig. 3,4) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hemilepton nitidum | ||||||||||||
(Turton, 1822) |
Merkmale
Das Gehäuse ist gleichklappig, aber leicht ungleichseitig. Es ist im Umriss gerundet quadratisch und leicht nach vorne verlängert. Die Wirbel sitzen hinter der Mittellinie. Es wird bis zu drei Millimeter lang, ausnahmsweise auch bis zu vier Millimetern. Fritz Nordsieck gibt an: 2,5 mm Länge, 2 mm Höhe und 1 mm Dicke (im Querschnitt). Es ist damit deutlich länglich. Der vordere und der hintere Dorsalrand sind leicht geschultert. Der Hinterrand ist geringfügig weniger stark gekrümmt als das Vorderende. Der Ventralrand ist weit gerundet. Das kleine Ligament liegt intern in einer flachen Eintiefung hinter den Wirbeln. Das Schloss weist in der rechten Klappe einen einzelnen Hauptzahn und je zwei hintere und vordere Seitenzähne auf. In der linken Klappe sitzen ein kräftiger Hauptzahn und jeweils nur ein vorderer und hinterer Seitenzahn. Die Mantellinie ist nicht eingebuchtet. Die Muskeleindrücke sind nur undeutlich. Der innere Rand ist glatt.
Die weißliche Schale ist dünn und durchscheinend. Die Oberfläche ist im Wesentlichen glatt, abgesehen von feinen randparallelen Anwachslinien. Im Bereich des Wirbels sind mikroskopische Gruben ventral des Prodissoconchs. Das Periostracum ist ein dünner, hellgelber Überzug.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet von Hemilepton nitidum reicht von Nordnorwegen bis nach Nordafrika und ins Mittelmeer und Schwarze Meer.
Die Art kommt auf grobsandigen bis kiesigen Sedimenten vom Flachwasser bis in etwa 150 Meter Wassertiefe vor. Fritz Nordsieck gibt einen Tiefenbereich von 18 bis 216 Metern an. Die Tiere leben vermutlich als Kommensalen an bzw. auf Krebsen der Arten Upogebia deltaura (Leach, 1816) und Upogebia stellata (Montagu, 1808).
Taxonomie
William Turton stellte 1822 dieses Taxon in der ursprünglichen Kombination Lepton nitidum auf.[2] Es wurde in der Vergangenheit auch in die Gattungen Erycina Lamarck, 1805 und Semierycina Monterosato in Cossmann, 1911 gestellt. Die MolluscaBase ordnet die Art in die Gattung Hemilepton Cossmann & Peyrot, 1911 ein.[3] MolluscaBase nennt noch folgende Synonyme: Erycina prismatica Cossmann & Peyrot, 1912, Kellia compressa Milaschewitsch, 1909, Lepton convexum Clark, 1852, Lepton nitidum var. laevis Jeffreys, 1864, Lepton nitidum var. lineolata Jeffreys, 1864 und Lepton nitidum var. pisidialis Jeffreys, 1864.[3]
Belege
Literatur
- Paul Chambers: Channel Island Marine Molluscs: An Illustrated Guide to the Seashells of Jersey, Guernsey, Alderney, Sark and Herm. 321 S., Charonia Media, 2008, ISBN 978-0-9560655-0-6, S. 230 (als Semierycina nitida)
- Fritz Nordsieck: Die europäischen Meeresmuscheln (Bivalvia). Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer und Schwarzes Meer. 256 S., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1969 (S. 89 als Lepton nitidum)
- Guido Poppe und Yoshihiro Goto: European Seashells Volume 2 (Scaphopoda, Bivalvia, Cephalopoda). 221 S., Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1993 (2000 unv. Nachdruck), ISBN 3925919104 (S. 86 als Semierycina nitida)
Einzelnachweise
- Fritz Gosselck, Alexander Darr, Jürgen H. J. Jungbluth, Michael Zettler: Trivialnamen für Mollusken des Meeres und Brackwassers in Deutschland. Mollusca, 27(1): 3-32, 2009 PDF
- William Turton: Conchylia insularum Britannicarum. The shells of the British islands. 279 S., 20 Taf., M. A. Nattali, London 1822 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 63)
- MolluscaBase: Hemilepton nitidum (Turton, 1822)