Helm von Ciumești

Der Helm von Ciumești wurde am 10. August 1961 in Ciumești, Rumänien vom Bauern J. Ludenherr beim Bau eines Stalls in der Flur Malomháta/Moara, Gewann Grajduri gefunden. Der Helm wird heute im Nationalmuseum für die Geschichte Rumäniens in Bukarest aufbewahrt. Die anderen Funde befinden sich in den Museen von Baia Mare und Satu Mare.

Helm von Ciumești
Angaben
Waffenart: Schutzwaffe
Bezeichnungen: Helm von Ciumești
Verwendung: Zeremonialhelm
Entstehungszeit: Lt C1
Einsatzzeit: etwa 250 v. Chr.
Ursprungsregion/
Urheber:
Rumänien
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Befund

Das Grab der La-Tène-Zeit lag in einer fast runden Grube unter einer Düne. Der Körper des Toten war in der Grabgrube verbrannt worden.[1] Es wurden außerdem ein Kettenpanzer mit verzierten Bronzescheiben und zwei griechische eherne Beinschienen gefunden. Bei weiteren Nachforschungen tauchte noch ein eiserner Gürtel aus Kettengliedern, eine Trense und zwei Gefäße auf. Die Funde gehören in die Stufe Lt C1.[2]

Fundort des Helms von Ciumești

Beschreibung

Der Helm besteht aus Eisen, die Helmglocke ist halbkugelförmig gearbeitet und besteht aus einem einzelnen Bronzeblech, das zur Helmform getrieben wurde. An den Seiten sind rechts und links Wangenklappen angenietet. Auf den Wangenklappen und den Helmseiten befinden sich dicke Ziernieten aus Bronze.

Auf dem Helm befindet sich die stilisierte Figur eines Raben. Sie ist sorgfältig ausgearbeitet. Die Federn und die Flügel sowie der Schnabel und die Augen sind detailliert in Bronze getrieben. Die Augen des Vogels bestehen aus Elfenbein. Als Pupille dient eine Einlage aus roter Emaille. Diese Einsätze sind mit Bitumen in den Augenhöhlen geklebt. Der Vogel hat eine Flügel-Spannweite von 230 mm und eine Länge von 330 mm. Die Beine des Vogels, seine Unterseite und der Zylinder, auf dem er sitzt sind, im Gegensatz zu den anderen Körperteilen des Vogels, nicht getrieben, sondern gegossen.[3]

Literatur

  • Tiberius Bader: Meine Begegnungen mit den Keltenfürsten: am Beispiel der Fürstengräber von Ciumești und Hochdorf – 50 Jahre seit der Entdeckung des Fürstengrabes von Ciumeşti. In: Sándor Berecki (Hrsg.): Iron Age Rites and Rituals in the Carpathian Basin. Proceedings of the International Colloquium from Târgu Mureș, 7–9 October 2011. Editura MEGA, Târgu Mureș 2012, S. 279–292.
  • Thraker und Kelten beidseits der Karpaten. Keltenmuseum Hochdorf, Eberdingen 2001, S. 88–89, Nr. 135–146.
  • John T. Koch (Hrsg.): Celtic culture. A historical encyclopedia. Band 2: Celto – F. ABC-CLIO, Santa Barbara CA u. a. 2006, ISBN 1-85109-440-7, S. 448.
  • M. Rusu: Das keltische Fürstengrab von Ciumești in Rumänien. In: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission. Band 50, 1969, S. 267–300.
  • Christof Clausing: Spätbronze- und eisenzeitliche Helme mit einteiliger Kalotte. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. Band 48, Teil 1, 2003, S. 199–225, hier S. 219 (online).
  • Ion Miclea, Radu Florescu: The column. Publishing House Dacia, Cluj 1971, S. 79.

Einzelnachweise

  1. Aurel Rustoiu: Ciumești. In: Susanne Sievers, Otto H. Urban, P. C. Ramsl (Hrsg.): Lexikon zur keltischen Archäologie. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, Band 1, S. 358.
  2. Aurel Rustoiu: Ciumești. In: Susanne Sievers, Otto H. Urban, P. C. Ramsl (Hrsg.): Lexikon zur keltischen Archäologie. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, Band 1, S. 358.
  3. Paul Lachlan MacKendrick: The Dacian Stones Speak. University of North Carolina Press, Chapel Hill u. a. 2000, ISBN 0-8078-4939-1, S. 51 f.
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