Helga Papouschek

Leben

Helga Papouschek wollte eigentlich Tänzerin werden, wechselte dann jedoch zum Schauspiel. Ihre künstlerische Laufbahn begann sie als Ballettelevin am Raimund-Theater in Wien. Sie studierte Schauspiel und Gesang und erhielt nach Abschluss ihrer Ausbildung ein erstes Engagement als Soubrette, Tänzerin und Schauspielerin am Stadttheater in Baden bei Wien.[2]

Von Marcel Prawy wurde Papouschek an die Wiener Volksoper verpflichtet. Sie spielte dort zahlreiche Rollen im Fachbereich der Soubrette, unter anderem die Briefchristl in Der Vogelhändler von Carl Zeller, die Sora in Gasparone von Carl Millöcker, die Pauline in Pariser Leben von Jacques Offenbach, die Valencienne in Die lustige Witwe von Franz Lehár, die Hedi in Wenn die kleinen Veilchen blühen von Robert Stolz, die Josepha Vogelhuber in Im weißen Rössl von Ralph Benatzky, die Iduna in Feuerwerk von Paul Burkhard, die Eliza Doolittle in dem Musical My Fair Lady von Frederick Loewe und die Titelrolle in Kiss me Kate von Cole Porter.

Weitere Engagements hatte Papouschek am Theater in der Josefstadt, am Burgtheater Wien, am Volkstheater Wien und an den Wiener Kammerspielen.[3] An der Wiener Staatsoper trat sie von 1991 bis 1993 als Ida in der Operette Die Fledermaus von Johann Strauss auf.[4]

Bei den Seefestspielen Mörbisch stand Helga Papouschek 1965 als Raka in Die Blume von Hawaii von Paul Abraham, 1976 als Mi in Das Land des Lächelns von Franz Lehár und 1978 als Zirkusreiterin Miss Mabel Gibson in Die Zirkusprinzessin von Emmerich Kálmán auf der Bühne.[5]

Ende der 1960er Jahre und Anfang der 1970er Jahre war sie im österreichischen und deutschen Fernsehen auch mehrfach in Literaturverfilmungen oder in Fernsehbearbeitungen von Operetten zu sehen. 1968 spielte sie in der Operette Wenn die kleinen Veilchen blühen von Robert Stolz. 1970 war sie in einer Fernsehfassung der Traumnovelle von Arthur Schnitzler zu sehen. 1971 übernahm sie die Rolle der Probiermamsell Pepi Pleininger in einer Fernsehverfilmung der Operette Wiener Blut von Johann Strauss. 1972 war sie an der Seite von Peter Fröhlich in einer Fernsehfassung der Operette Der Graf von Luxemburg von Franz Lehár die bezaubernde Modistin Juliette Vermont.

1975 kündigte Papouschek ihre erste Langspielplatte mit Liedern von Peter Wehle an.[6]

Bei den Sommerfestspielen Weißenkirchen übernahm Papouschek 2001 die Rolle der Köchin Peppi Amsel in der Posse Frühere Verhältnisse von Johann Nestroy.[7] 2004 trat sie bei den Wiener Operettenfestspielen in der Krieau als Hotelbesitzerin Carla Schlumberger in der Operette Die Zirkusprinzessin auf. 2005 spielte Papouschek am Theater Die neue Tribüne im Café Landtmann in Wien in der Boulevardkomödie Immer Ärger mit Fred von James Saunders.[8] 2006 übernahm sie an der Wiener Volksoper die Fürstin Bozena in der Operette Gräfin Mariza von Emmerich Kálmán.[9]

Mit großem Erfolg war sie 2007 beim 'Lehár Festival Bad Ischl ein weiblicher Gefängniswärter Frosch in der Operette Die Fledermaus.[10][11] In der Spielzeit 2007/2008 stand sie in der Rolle der Göttermutter Juno in einer Neuinszenierung der Operette Orpheus in der Unterwelt von Jacques Offenbach wieder auf der Bühne der Wiener Volksoper.[12] 2010 übernahm sie in Bad Ischl die Rolle der Anhilte in der Operette Die Csárdásfürstin von Emmerich Kálmán.[13]

Papouschek machte sich auch als Interpretin von Couplets und Wiener Liedern einen Namen.[14] 2004 wurde die Aufnahme der Operette Der Rastelbinder von Franz Lehár mit Helga Papouschek im Fachbereich Operette mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.[15]

Helga Papouschek ist auch als Rezitatorin mit literarischen Programmen tätig. In ihren Programmen liest sie unter anderem aus Romanen von Vicki Baum.

In Anerkennung für ihr langjähriges Wirken an der Wiener Volksoper wurde Helga Papouschek zu deren Ehrenmitglied ernannt. Helga Papouschek ist mit dem österreichischen Tenor und Kammersänger Kurt Schreibmayer verheiratet. Das Ehepaar lebt in Wien.

Filmografie (Auswahl)

Anmerkungen

  1. Zu Beginn selben Jahres zog sich Papouschek bei einer Aufführung an der Wiener Volksoper einen Seitenbänderriss am linken Fuß zu und musste geraume Zeit pausieren. – Siehe: Helga Papouschek hat sich in der Mittwochaufführung von „Wiener Blut“ (…). In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Jänner 1971, S. 10, unten rechts.

Einzelnachweise

  1. Geburtsjahr nach Angabe im Katalog der DNB
  2. Helga Papouschek in Club Carriere-Enzyklopädie des Erfolges 2002
  3. Hans Heinz Hahnl: Junggesellen mit Wohnung, Vorsicht! In: Arbeiter-Zeitung, 9. Oktober 1970, S. 13.
  4. Chronik der Wiener Staatsoper 1945–1995, Verlag Anton Schroll & Co., Wien und München 1995.
  5. Seefestspiele Mörbisch Produktionsstatistik 1957 -2005 (Memento vom 31. Dezember 2006 im Internet Archive) Besetzungen im Archiv auf der Homepage der Seefestspiele Mörbisch
  6. Miriam Berger: Helga Papouschek bald als Plattenstar. In: Arbeiter-Zeitung, 24. Oktober 1975, S. 10.
  7. Frühere Verhältnisse Homepage Wiener Ateliertheater 2001
  8. Pressestimmen 2005 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tribuenewien.at Homepage Die neue Tribüne
  9. Operette Gräfin Mariza - Vorbericht auf www.kulturfreak.de (Memento vom 17. Dezember 2010 im Internet Archive)
  10. Pressespiegel Die Fledermaus (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leharfestival.at (PDF; 1,4 MB) Homepage des Lehár-Festivals 2007
  11. Kraftvoller Frosch (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leharfestival.at (PDF; 2,4 MB) Homepage des Lehár-Festivals 2007
  12. Derber Göttercharme: „Orpheus in der Unterwelt“ in der Volksoper Kritik in: Der Standard vom 10. September 2007
  13. Lärmige Zwischenspiele. In: derstandard.at, 20. Juli 2010, abgerufen am 30. November 2010.
  14. Die verbotenen Lieder ORF-Fernsehsendung, Homepage 3sat
  15. Bestenliste 4-2004 (Memento vom 23. Januar 2005 im Internet Archive) In Deutsche Schallplattenkritik
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