Heinzlgrün

Heinzlgrün ist ein Ortsteil der Stadt Waldmünchen im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Heinzlgrün
Koordinaten: 49° 22′ N, 12° 44′ O
Höhe: 535 m ü. NHN
Einwohner: 18 (9. Mai 2011)[1]
Postleitzahl: 93449
Vorwahl: 09972
Heinzlgrün (Bayern)
Heinzlgrün (Bayern)

Lage von Heinzlgrün in Bayern

Geografie

Heinzlgrün liegt 2 Kilometer südöstlich von Waldmünchen und 2 Kilometer südwestlich der tschechischen Grenze.

Eine Gebirgsstraße verbindet Waldmünchen mit Furth im Wald. Sie führt mitten durch das Gebirge und erreicht bei dem Pass zwischen dem 902 Meter hohen Reiseck im Norden und dem 828 Meter hohen Dachsriegel im Süden eine Höhe von 800 Metern. Zwischen Ulrichsgrün und Unterhütte verläuft auf der Nordostseite dieser Straße eine kleine Parallelstraße noch weiter oben am Hang. Heinzlgrün besteht aus mehreren Gehöften, die über eine Strecke von 2 Kilometern nördlich dieser kleinen Parallelstraße unzusammenhängend verteilt sind. Außer Heinzlgrün befinden sich an dieser kleinen Straße auch die Gemeindeteile Lenkenhütte und Posthof und einzelne Gehöfte, die zu Ulrichsgrün gehören. Das Waldgebiet östlich von Ulrichsgrün heißt Vorderes Heinzlgrün dass Waldgebiet nördlich von Posthof heißt Hinteres Heinzlgrün.[2][3][4][5]

Geschichte

Heinzlgrün (auch: Hainzlgrien, Hainzlgrün, Heinrichs Grün, Heinrichs Grünerweeg, Heinzelgrün, Hainzengrün) gehört zu den alten Ansiedelungen der Rodungszeit, gekennzeichnet durch die Endung des Ortsnamens -grün. Die Ortsnamenforschung kennzeichnet die auf -grün endenden Ortsnamen ebenso wie die auf -ried endenden als Ortsnamen der Rodungszeit im 13. und 14. Jahrhundert. Im Herzogsurbar von 1301 gab es noch viele auf -grün endende Ortsnamen, die dann in der Folgezeit öd fielen und abgegangen sind.[6]

In der Amtsbeschreibung von 1550 wurde Heinzlgrün als Berg und Waldgebiet zwischen Kramberg und Ulrichsgrün beschrieben.[7] 1580 wurde Heinzlgrün als öde erwähnt. Um 1600 befand sich eine Glashütte in der Flur Heinzlgrün. Sie gehörte zu Herzogau. Ihre Besitzer waren Gebhard Ruhland und seine Erben, ab 1622 Hannß Erhardt Pock. Nach 1622 wurde sie wegen Holzmangels in die Waldung Ochsenweid verlegt.[8][9] 1760 gab es in Heinzlgrün wieder eine Voithenbergische Glashütte. Sie gehörte zu dieser Zeit zu Böhmen. 1772 und 1808 wurde Heinzlgrün aufgegeben, dann aber immer wieder besiedelt.[9] Die Einöde Frankenschleif war mit Heinzlgrün verbunden. Heinzlgrün gehörte ab dem 19. Jahrhundert zur Gemeinde und zur Pfarrei Waldmünchen.[10][11] 1997 hatte Heinzlgrün 20 Katholiken.[12]

Einwohnerentwicklung ab 1864

1864–1925
JahrEinwohnerGebäude
18616k. A.[13]
1871105[14]
1885182[15]
1900142[16]
1913201[17]
1925172[18]
1950–2011
JahrEinwohnerGebäude
1950455[19]
1961416[20]
197031k. A.[21]
1987196[22]
201118k. A.[1]

Literatur

  • Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3

Einzelnachweise

  1. Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 11. März 2022.
  2. Heinzlgrün bei Bayernatlas. Abgerufen am 22. März 2022.
  3. Heinzlgrün in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. März 2022.
  4. Vorderes Heinzlgrün in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. März 2022.
  5. Hinteres Heinzlgrün in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. März 2022.
  6. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 10
  7. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 65
  8. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 95
  9. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 123
  10. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 190
  11. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 204
  12. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 771
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 812, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 996, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 941 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 984 (Digitalisat).
  17. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 378 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1002 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 862 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 634 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 126 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 255 (Digitalisat).
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