Heinz Lohmar

Heinz Lohmar (* 21. Juli 1900 in Troisdorf; † 14. September 1976 in Dresden) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben

Grab von Heinz Lohmar auf dem Heidefriedhof in Dresden

Heinz Lohmar wurde als Sohn eines Bauunternehmers geboren. Nach einer Lehre als Dekorationsmaler begann er ein Studium an der Kölner Werkschule bei Robert Seuffert. Ab 1930 arbeitete er in der Roten Hilfe Deutschlands mit und wurde 1933 wegen illegaler politischer Arbeit verhaftet. Nach seiner Haftentlassung emigrierte er und ging zunächst in die Schweiz, die Behörden dort wiesen ihn jedoch nach Italien aus. Doch auch dort konnte er nicht bleiben, denn seine Mitgliedschaft in der KPD und in der „Roten Hilfe“ waren den italienischen Behörden bekannt. So kam er Ende 1933 nach Paris und schloss sich dem Künstlerkreis um Max Ernst an. 1937 war er Mitbegründer des antifaschistischen Künstlerbundes „L'union des artistes libres“. 1939 folgte die Internierung und 1940 nach der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht flüchtet er mit seiner Familie in den nicht besetzten Teil von Südfrankreich, wo er in der Résistance mitarbeitete. Nach der Befreiung Frankreichs ging er nach Toulouse, um im Comité „Allemagne libre“ pour l'Ouest (CALPO) mitzuarbeiten.

Am 8. Januar 1946 kehrte er nach Deutschland zurück und war von da an als freischaffender Künstler in Ludwigshafen tätig. Im Oktober 1949 folgte eine Berufung an die Hochschule für Bildende Künste Dresden mit Lehrauftrag für Malerei wo er 1951 zum Professor berufen wurde. Sein bekanntester Schüler aus der Dresdner Zeit ist der Maler Gerhard Richter.

1965 erhielt Lohmar den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze und 1970 in Silber.[1] Er war Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR.

Bis zu seinem Tod lebte Heinz Lohmar auf dem Weißen Hirsch in Dresden und wurde auf dem Heidefriedhof in Dresden beigesetzt.

Darstellung Lohmars in der bildenden Kunst der DDR

Werk

  • 1936 Das Übertier, Öl
  • 1937 Aufstand der katalanischen Bauern, Gouache
  • 1946 Abschied von Paris, Öl
  • 1946 Wartende Frau, Öl
  • 1958 Unsere Fahne lassen wir nicht, Öl
  • 1965 Gas auf Vietnam, Öl

Ausstellungen

Einzelausstellungen

  • 1962, 1970 und 1974 Dresden
  • ferner Rostock, Bautzen, Görlitz, Frankfurt/Oder und Karl-Marx-Stadt

Ausstellungsbeteiligungen

  • 1949, 1962, 1967, 1972 und 1977 Kunstausstellung der DDR
  • 1972 und 1974 Bezirkskunstausstellung Dresden, ebenda
  • 1951 Künstler schaffen für den Frieden, Berlin
  • 1959 Mit unserem neuen Leben verbunden. Zehn Jahre bildende Kunst in der DDR, Deutsche Akademie der Künste, Berlin
  • 1974 Zeichnung in der DDR, Dresden
  • 1979 Jugend in der Kunst, Berlin
  • 1985 Künstler im Bündnis, Erfurt
  • 1979 Weggefährten – Zeitgenossen

Literatur

  • Lohmar, Heinz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 254 (Textarchiv – Internet Archive Leseprobe).
  • Lohmar, Heinz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 225 (Textarchiv – Internet Archive Leseprobe).
  • Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 555.
  • Manfred Altner: Maler und Werk: Heinz Lohmar, VEB Verlag der Kunst, Dresden 1981, DNB 810786001
  • Helga Fuhrmann: Heinz Lohmar. Albertinum, September – Dezember 1970. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister, Dresden 1970, DNB 740711725
  • Helmut Schulte: Heinz Lohmar. Ein Maler aus Troisdorf. Troisdorfer Jahreshefte Bd. 15 (1985), 37–45
  • Kurzbiografie zu: Lohmar, Heinz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Helmut Kronthaler: Lohmar, Heinz. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 85, de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023190-8, S. 184.

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland 7. Juli 1965, S. 2; Neues Deutschland 31. Juli 1970, S. 2.
  2. Bildende Kunst, Berlin, 6/1956, S. 320 (Abbildung)
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