Heinz Lanker

Heinz Lanker (* 4. August 1916 in Altona, heute Ortsteil von Hamburg; † 11. August 1978 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher und Theaterregisseur.

Biografie

Lanker kam 1916 in der damals noch selbstständigen Gemeinde Altona (Schleswig-Holstein) zur Welt. Seine Ausbildung zum Schauspieler absolvierte er bei Willy Maertens, der lange Jahre auf der Bühne des Thalia Theaters stand und später dessen Intendant wurde.

Lanker bekam sein erstes Engagement 1945 von Richard Ohnsorg an die Niederdeutsche Bühne Hamburg, die später in Ohnsorg-Theater umbenannt wurde. Hier fühlte er sich schnell heimisch und erlangte als Charakter-Komiker alsbald große Popularität. Er wurde zum Volksschauspieler, im besten Sinne des Wortes. Er war einer der meistbeschäftigten Darsteller des Hauses und führte auch häufig Regie. Als der NDR anfing, Aufführungen aus dem Ohnsorg-Theater bundesweit im Fernsehen zu übertragen, wurden Lanker und seine Kollegen schnell zu Publikumslieblingen. Die Fernsehzuschauer erlebten ihn in vielen großen und kleinen Rollen. Zu den Hauptdarstellern gehörte er beispielsweise in den Komödien In Luv und Lee die Liebe und Opa wird verkauft, beide aus dem Jahre 1961. Als der reiche Herr Seefeldt in Tratsch im Treppenhaus konnte man ihn in zwei verschiedenen Aufführungen erleben, einmal 1962 und zum anderen 1974. Das Gleiche gilt auch für Der Bürgermeisterstuhl (1962 und 1969) sowie für Das Herrschaftskind (1955 und 1972).

In den 1960er-Jahren trat er auch in zwei Spielfilmen auf. In beiden Filmen war das Ohnsorg-Ensemble mit von der Partie. In dieser Zeit schrieb Heinz Lanker seine einzige niederdeutsche Komödie unter dem Titel Blomen un Unkruut, welche an seiner Stammbühne erfolgreich uraufgeführt wurde.

Beim Hörfunk war er häufig als Regisseur und Sprecher im Einsatz, vor allem bei zahlreichen Mundart-Hörspielen des NWDR Hamburg und dessen Rechtsnachfolger dem Norddeutschen Rundfunk. Auch in der, für den Schulfunk zwischen 1955 und 1985 produzierten Sendereihe Neues aus Waldhagen sprach er die Rolle des Gastwirtes Eduard Grothe.

Grabstätte von Heinz Lanker auf dem Friedhof Ohlsdorf

Darüber hinaus trat er in populären Unterhaltungssendungen auf, wie z. B. in der Haifischbar.

Am 31. Mai 1970 feierte er mit der Erstaufführung des Stückes Als die Römer frech geworden[1] sein 25-jähriges Bühnenjubiläum am Ohnsorg-Theater. Er blieb seiner Bühne bis zu seinem frühen Tod am 11. August 1978 treu. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg.

Aufzeichnungen aus dem Ohnsorg-Theater

Filmografie (Auswahl)

Hörspiele

Als Regisseur

  • 1959: Anners een ehr Kind – Autor: W. M. Albrechts
  • 1959: De Dannboom ward doch brenn – Autorin: Marie Drenckhahn-Bockholt
  • 1959: De beiden Frünn – Autor: Gerd Cornelius
  • 1961: Üm Gott sien Gaav – Autorin: Gudrun Münster
  • 1961: Homunkula – Autor: Christian Holsten
  • 1961: Storm in de Nacht – Autor: Hans Hinrich Krohn
  • 1962: Op jeden Pott paßt'n Deckel – Autor: Hans Egon Jürgensen
  • 1962: Toslaten Döörn (auch Sprecher) – Autor: Ewald Christophers
  • 1962: Leentje Marten – Autor: Jan Fabricius
  • 1963: Stille Hochtied – Autor: Rudolf Kinau
  • 1964: Schatten op'n Weg – Autor: Heinrich Wehmann
  • 1965: Ole Kunst un junge Leev – Autor: Otto Karl Weise
  • 1966: Steen op'n Weg – Autor: Karl Hermann Cordt
  • 1966: De Duppelkur – Autor: Heinrich Deiters
  • 1966: Sylvester – Autor: Paul Schurek
  • 1968: Solotouren – Autor: Gerd Lüpke
  • 1968: Seils in'e Nacht – Autor: Hans Leip
  • 1969: De Weg weer wiet – Autor: Walter Volbehr
  • 1969: To laat – Autor: Hans-Heinrich Rottgard
  • 1970: Dat Testamentexamen – Autor: Walter Kist
  • 1972: Lanterne – Autor: Rudolf Kinau
  • 1973: De Schrittmaker – Autor: Walter Köster
  • 1973: Uteneenleevt – Autorin: Ingeborg Gurr-Sörensen
Datum unbekannt
  • Billerhannel – Autor: Walter Kist
  • Camper-Korl sien tweten Droom – Autor: Hermann Bärthel
  • Dat blifft in de Familje – Autorin: Regine Mittasch
  • Dat hest dorvun ... – Autor: Hans Hansen-Palmus
  • De Börgermeisterstohl – Autor: Adolf Woderich
  • De Dood in'n Appelboom – Autor: Paul Jessen

Als Sprecher

Einzelnachweise

  1. Titel nach dem bekannten Lied
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