Heinrich von Peham

Heinrich Peham, seit 1918 Ritter Peham von Bojernberg (* 3. Mai 1871 in Wien; † 21. Juli 1930 in Hinterstoder) war ein österreichischer Frauenarzt und Geburtshelfer.

Heinrich von Peham

Leben und Wirken

Heinrich Peham studierte Medizin an der Universität Wien. Bereits als Student arbeitete er in der Rechtsmedizin unter Eduard von Hofmann und im Institut für experimentelle Pathologie bei Richard Paltauf. 1895 wurde er in Wien promoviert. Er erwarb Kenntnisse in Innerer Medizin bei Hermann von Schrötter und Chirurgie bei Eduard Albert.

Von 1898 absolvierte Peham seine Facharztweiterbildung in Frauenheilkunde bei Rudolf Chrobak. 1904 wurde er Privatdozent für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Universität Wien. Nach dem Ausscheiden Chrobaks leitete er den Lehrstuhl kommissarisch bis zum Amtsantritt Alfons von Rosthorns. Peham wurde 1909 außerordentlicher Professor und übernahm 1912 die Leitung der gynäkologischen Abteilung der Wiener Allgemeinen Poliklinik.

1918 wurde Heinrich Peham als "Ritter von Bojernberg" in den Adelsstand erhoben. 1920 wurde von Peham als Nachfolger von Friedrich Schauta auf den Lehrstuhl für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der I. Universitätsfrauenklinik Wien berufen.

Von 1923 bis 1925 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und organisierte deren Kongress 1925 in Wien. Von 1927 bis 1928 war er Rektor der Universität Wien.

Grabmal Heinrich Peham auf dem Döblinger Friedhof

Von 1926 bis 1928 ließ er in Hinterstoder ein Ferienhaus errichten, die Villa Peham, in der er 1930 während eines Urlaubsaufenthalts im Alter von 59 Jahren verstarb. Der Künstler Jože Plečnik schuf das Grabmal in Wien. 1955 wurde zu Ehren Pehams die Wiener Lagergasse in Pehamgasse umbenannt.

Schriften (Auswahl)

  • Heinrich von Peham: Geburtshilfe einst und jetzt: Inaugurationsrede, gehalten am 9. November 1927 A. Holzhausens Nachf., Wien 1927
  • Heinrich von Peham: Die instrumentuelle Perforation des graviden Uterus und ihre Verhütung. Julius Springer, Wien 1926
  • Heinrich von Peham, Isidor Alfred Amreich: Gynäkologische Operationslehre. S. Karger, Berlin 1930/1934
  • Heinrich von Peham: Das enge Becken; eine Studie über den Geburtsverlauf und die Indikationen zu operativen Eingriffen. 1908

Literatur

  • Oskar Frankl: Heinrich v. Peham †. In: Münchener Medizinische Wochenschrift, Jg. 77 (1930), Nr. 32, 8. August 1930, S. 1377f.
  • Fr. Kermauner: Heinrich Peham. In: Archives of Gynecology and Obstetrics, Volume 142 (1930), S. II–550, doi:10.1007/BF01978858
  • Hans Ludwig (Hrsg.) Vom Programm zur Botschaft. A short history (1886–2008) of the German Society of Gynecology and Obstetrics reviewing its 57 congresses. 2. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Düsseldorf 2008.
  • Heinrich Peham. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 390.
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