Heinrich Wedemeyer
Caspar Friedrich Heinrich Wedemeyer (* 11. Dezember 1867 in Sudershausen; † 8. April 1941 in Dresden) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Heinrich Wedemeyer studierte von 1888 bis 1896 Bildhauerei an der Königlichen Kunstakademie in Dresden bei Professor Ernst Julius Hähnel und ab dem Jahr 1891 war er Meisterschüler bei Robert Diez.[1] Anfangs arbeitete er selbstständig in dessen Atelier und war danach ab 1902 in Dresden freischaffender Bildhauer. Um 1900 lebte und arbeitete er im Loschwitzer Künstlerhaus. Später wohnte er auf der Schweizer Straße 7 und hatte sein Atelier auf der Nöthnitzer Straße 44 in Dresden.
Künstlerischer Werdegang
Heinrich Wedemeyer war Mitglied der um 1910 entstandenen Künstlergruppe Grün-Weiß. Ab dem Jahr 1897 war er bei den internationalen und nationalen Dresdner Kunstausstellungen vertreten. Im Jahr 1934 stellte er mit der Porträtbüste Fräulein B. und den Skulpturen Rumänischer Bauer, Sängerin, Lautenschläger und Rossbändiger zum letzten Mal aus. Weitere bekannte Werke sind die Büste Der Sterbende, Bronzerelief Schaffen und Wirken und Büste Margrit Bienert sowie die Gipsplastik Pferd und Reiter. Weiterhin leitete er die künstlerische Ausgestaltung der Festsäle im Schloss Waldenburg und schuf dort die bemerkenswerten Stuckreliefs. Zusammen mit dem Dresdner Bildhauer Rudolf Born gestaltete er den Innenraum des Krematoriums in Forst.[2] Um 1928 erfolgte die Ernennung zum Professor der Kunstakademie Dresden.
Werke, Auswahl
- 1900: Stuckarbeiten im Auftrag der Firma Carl Hauer zusammen mit dem Dresdner Bildhauer Ernst Hottenroth in der Kreuzkirche in Dresden.
- 1900: Bronzestatue des König-Albert-Denkmals auf dem Markt in Radeberg.
- um 1901: Plastik „Christus und Johannes der Täufer“ in der Apsis der Johanniskapelle des Johannisfriedhofs in Freital.
- vor 1902: Marmorbüste Georg Alois Schmitt (1827–1902), Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
- 1902: Sandsteinfigur Wehrstand und im Turmbereich die allegorische Darstellungen Handwerk und Kunst am Ständehaus in Dresden.
- 1904: puttenartige Bronzeplastiken auf den Geländerpodesten im Dresdner Neues Rathaus und auf dem Rathausturm.
- 1904: Reiterstandbild des Königs Albert von Sachsen am König-Albert-Denkmal des Dresdner Architekten Max Hans Kühne auf dem Windberg in Freital.
- um 1918: Denkmal in Hannover für die hannoversche Legion, die von 1803 bis 1815 im Kampf gegen Napoleon stand.
- 1920: Gedenkstein für den in Loschwitz ermordeten Maler Gerhard von Kügelgen und seinen Sohn Wilhelm von Kügelgen.
- 1933: Bronzebüste Hermann Baum, Professor für Veterinäranatomie an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig.
Ausstellungen (Auswahl)
- 1909: Erste Kunstausstellung im Künstlerhaus Dresden, Kunstgenossenschaft Dresden
- 1910: Ausstellung der Gruppe Grün-Weiß in Dresden, gezeigt: Gruppe I und II für das Treppenhaus des Dresdner Rathauses.
- 1914: Große Berliner Kunstausstellung, gezeigt: Siegfried, Gips.
- 1934: Sächsische Kunstausstellung, Dresden gezeigt: Fräulein B., Porträtbüste. Rumänischer Bauer. Sängerin. Lautenschläger, Rossbändiger.
Literatur
- Wedemeyer, Heinrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 240 (biblos.pk.edu.pl).
- Künstler am Dresdner Elbhang. Band 2. Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden 2007, ISBN 978-3-936240-09-2, S. 476.
- Willy Waldapfel: Katalog und Führer: Sächsische Kunstausstellung, Dresden 1934. Selbstverlag der Ausstellung, 1934, DNB 963874462.
- Daniel Jacob: Skulpturenführer Dresden: Von Aphrodite bis Zwillingsbrunnen. Jacob, Freital 2010, ISBN 978-3-942098-05-2, S. 16.
- Fritz Löffler: Das alte Dresden: Geschichte seiner Bauten. E. A. Seemann, Leipzig 2006, ISBN 3-86502-000-3, S. 480.
Weblinks
- Bauten auf der Brühlschen Terrasse: Ständehaus. auf: brunnenturmfigur.de
Einzelnachweise
- Archiv der Hochschule für bildende Künste Dresden
- Hauptfriedhof mit Friedhofkapelle, Krematorium, […]. Denkmäler im Landkreis. Landkreis Spree-Neiße, archiviert vom ; abgerufen am 25. Oktober 2014.