Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte
Die Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte ist ein Museum für den Archäologen Heinrich Schliemann (1822–1890) in dessen Geburtsstadt Neubukow in Mecklenburg-Vorpommern.
Eine Dauerausstellung informiert anhand von Schautafeln, Repliken und Originalfunden über Schliemanns Leben und Werk.[1] Wechselnde Sonderausstellungen behandeln schwerpunktmäßig archäologische Themen sowie regionale Geschichte, Kunst und Kultur.
Geschichte
Die Ausstellung der Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte wurde anlässlich des 150. Geburtstages von Heinrich Schliemann als berühmtem Sohn der Stadt Neubukow im Januar 1972 erarbeitet. Sie wurde von dem Archäologen Konrad Zimmermann konzipiert und war zunächst in der Aula der damaligen Heinrich-Schliemann-Oberschule zu besichtigen. Zwischen 1973 und 1975 wurde diese Ausstellung in einen neu eingerichteten Gedenkraum in der Gemeindebibliothek in direkter Nachbarschaft des Pfarrhauses überführt und mit Originalfunden aus Troja als Dauerleihgaben der Universität Rostock ergänzt.
1992 fand, ebenfalls durch Konrad Zimmermann, eine inhaltliche und gestalterische Neubearbeitung der Ausstellung statt. Seit 2003 befindet sich die Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte im denkmalgeschützten ehemaligen Rektorhaus Am Brink 1[2] und hatte mit Burkhard Albrecht ihren ersten hauptamtlichen Leiter. Vom November 2004 bis November 2015 leitete Christian Bresching die Gedenkstätte, bevor sie von Sabine Tonn bis März 2021 geführt wurde.[3] Seit 1. April 2021 ist Katja Winger Leiterin der Gedenkstätte und des Bürgerhauses.[4]
2021 wurde die Dauerausstellung durch vier Hörstationen und ein Medienterminal ergänzt[5].
Heinrich-Schliemann-Klub
Seit 1975 gibt es in Neubukow einen Zusammenschluss interessierter und engagierter Bürger, den Heinrich-Schliemann-Klub. Dieser war maßgeblich an der Einrichtung der Gedenkstätte beteiligt und initiiert regelmäßige Veranstaltungen, die zumeist im Haus der Gedenkstätte stattfinden. Vorsitzender des Klubs, welcher zuerst „Interessengemeinschaft Heimatgeschichte/Schliemannaktiv“ hieß, war zunächst Walter Haak. Seit Mitte der 1980er Jahre wurde der Klub als „Klubgemeinschaft im Kulturbund der DDR“ von Wolfgang Frank geführt, bevor 1989–2017 Hans Albert Kruse den ab 1990 als Heinrich-Schliemann-Klub bezeichneten Verein leitete. Seit 2018 ist Christian Bresching Vorsitzender des Klubs.[6]
Siehe auch
- Heinrich-Schliemann-Museum Ankershagen
Literatur
- Walter Haak: Heinrich Schliemann – ein Sohn unserer Stadt, Neubukow [1985].
- Walter Haak: Neubukow. Die Geschichte einer mecklenburgischen Kleinstadt, Neubukow 2000.
- Rückblicke. Einblicke. Ausblicke – Informationen aus dem Heinrich-Schliemann-Klub Neubukow. 1. Heft, Neubukow 2000.
- Rückblicke. Einblicke. Ausblicke – Informationen aus dem Heinrich-Schliemann-Klub Neubukow. 2. Heft, Neubukow 2005.
- Konrad Zimmermann: Heinrich Schliemann. Texte und Abbildungen der Heinrich Schliemann-Gedenkstätte Neubukow, Neubukow 2005.
Weblinks
- Internetseite des Museums
- Literatur über Heinrich Schliemann-Gedenkstätte in der Landesbibliographie MV
Einzelnachweise
- Werner Geske: Die goldene Maske des Agamemnon: Schätze aus Troja in Neubukower Schliemann-Gedenkstätte. In: Ostsee-Zeitung. Rostocker Zeitung. Band 47.1999, Nr. 35, 11. Februar 1999, S. 8.
- Detlef Lübcke: Sanierung begann jetzt : einstiges Rektorhaus am Brink wird Schliemann-Gedenkstätte. In: Ostsee-Zeitung.Bad Doberaner Zeitung. Band 50.2002, 20, Seite 17, 24. Januar 2002, S. 17.
- Renate Peter: Wechsel in der Schliemann-Gedenkstätte. Christian Bresching geht in den Ruhestand / Bibliothekarin Sabine Tonn wird neue Leiterin der Einrichtung. In: Ostsee-Zeitung. Band 63, Nr. 44, 30. Oktober 2015, S. 14.
- Thomas Hoppe: Jetzt wird auch über Troja-Entdecker getwittert. In: Ostsee-Zeitung. Band 69, Nr. 13, 3. April 2021, S. 15.
- Heinrich Schliemann-Gedenkstätte – gefördert im Soforthilfeprogramm. Abgerufen am 3. Januar 2022.
- Thomas Hoppe: „For ever Heinrich Schliemann“. Christian Bresching tritt Nachfolge von Hans Albert Kruse als Klub-Vorsitzender in Neubukow an. In: Ostsee-Zeitung. Band 65.2017, Nr. 45, 11. November 2017, S. 14.