Heinrich Nüttgens

Heinrich Nüttgens (* 8. April 1866 in Aachen; † 8. November 1951 in Angermund) war ein Historien- und Kirchenmaler der Düsseldorfer Schule.

Bildnis von Stadtpfarrer Ernst Franz August Münzenberger auf einem Altarbild im Kaiserdom St. Bartholomäus, Frankfurt
Bildnis des Historikers Johannes Janssen auf einem Altarbild im Kaiserdom St. Bartholomäus, Frankfurt

Leben

Aufgewachsen „unter dem Eindruck alter und neuer, vornehmlich kirchlicher Kunstdenkmäler“ in Aachen[1] studierte Nüttgens ab 1882 an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er Unterricht bei Albert Baur, Heinrich Lauenstein, Hugo Crola, Julius Roeting, Peter Janssen d. Ä., Adolf Schill und Karl Müller erhielt. Eduard von Gebhardt, der ihn seit 1885 unterrichtete, nahm ihn 1890 als Meisterschüler an. Die Düsseldorfer Schule hinterließ beim Katholiken Nüttgens eine nazarenische Prägung. 1894 unternahm er eine Studienreise nach Italien. Mit einer Unterbrechung in den Jahren 1922 bis 1925, in denen Nüttgens mit seinen Söhnen[2] in den Vereinigten Staaten weilte und eine Malschule gründete, lebte er – spätestens seit 1899 – in Angermund bei Düsseldorf.

Nüttgens war hauptsächlich als Kirchenmaler tätig, außer im Bereich Düsseldorf besonders im Raum Frankfurt am Main, Aachen, Chicago sowie im Ruhrgebiet. Er schuf Altar- und Wandbilder, Kreuzwegstationen, Ornamentik und Glasmalereien für rund 40 Kirchen im Rheinland und in Westfalen. In Angermund unterhielt er seit 1896 ein Atelier mit Schülern[3] und Angestellten. 1910 bis 1914 studierte Fritz Burmann bei ihm. Konservative, die zeitgenössischen Strömungen des Impressionismus und Expressionismus ablehnende Kunstauffassungen legte Nüttgens 1918 in der Zeitschrift für christliche Kunst dar.[4] Von 1893 bis 1922 war Nüttgens Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein Malkasten.[5][6]

Nicht zu verwechseln ist Nüttgens mit seinem Bruder,[7] dem Berliner Kirchenmaler Theodor Nüttgens, ebenfalls ein Kirchenmaler der Düsseldorfer Schule.[8]

Werke

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heinrich Nüttgens: Erfahrungen auf dem Gebiete der neuzeitlichen religiösen Malerei. In: Zeitschrift für christliche Kunst. Heft 10 (1917), S. 129 (uni-heidelberg.de).
  2. Mit einem 16-jährigen Theodor Nüttgens und einem 12-jährigen Heinrich Nüttgens, vermutlich seine Söhne, schiffte sich Heinrich Nüttgens am 8. April 1922 in Bremen ein, um über New York nach Chicago zu reisen (vgl. Webseite Bremer Passagierlisten des Staatsarchivs Bremen).
  3. Nüttgens, Heinrich. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 7: Menghin–Pötel. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-094026-8, S. 517.
  4. Heinrich Nüttgens: Das geistige Schaffen des Malers. In: Zeitschrift für christliche Kunst. Heft 2 (1918), S. 11–19 (uni-heidelberg.de).
  5. Webseite Persönlichkeiten (Memento vom 7. Dezember 2013 im Internet Archive) im Portal stadt-angermund.de, abgerufen am 21. Dezember 2013
  6. Artikel Nüttgens, Heinrich im Portal stiftung-volmer.de, abgerufen am 21. Dezember 2013
  7. Nüttgens, Theodor, Biografie im Portal wimbp.gorzow.pl (polnisch).
  8. Konrad Hartelt: Ferdinand Piontek (1878–1963). Leben und Wirken eines schlesischen Priesters. Schriftenreihe Forschungen und Quellen zur Kirchen- und Kulturgeschichte Ostdeutschlands. Böhlau Verlag, Köln 2008, ISBN 978-3-412-20143-2, S. 64.
  9. Webseite der Reihe Angermund in der Malerei im Portal cfseidler.jalbum.net, abgerufen am 22. Dezember 2013.
  10. Alexander Schnütgen: Flügelgemälde von Nüttgens mit den Donatorenbildern von Janssen und Münzenberger. In: Zeitschrift für christliche Kunst, 1898, Heft 10, S. 289 f. (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  11. Webseite der Reihe Angermund in der Malerei im Portal cfseidler.jalbum.net, abgerufen am 22. Dezember 2013.
  12. Webseite Mönchengladbach-Holt, Kath. Kirche St. Michael im Portal glasmalerei-ev.de (Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.), abgerufen am 22. Dezember 2013
  13. Webseite Erfahren Sie mehr über St. Agnes in Angermund (Memento vom 10. Januar 2010 im Internet Archive) im Portal gemeinden.erzbistum-koeln.de, abgerufen am 22. Dezember 2013.
  14. Webseite Liebfrauenkirche Gelsenkirchen-Neustadt: Lage und Geschichte im Portal liebfrauen-ge.de, abgerufen am 22. Dezember 2013
  15. Webseite Zur Geschichte der katholischen Kirche in Barmen (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive) im Portal antonius-wuppertal.de, abgerufen am 22. Dezember 2013
  16. Webseite Kirchenrundgang im Portal kirche-dueren-nord.de, abgerufen am 22. Dezember 2013
  17. Webseite Südlohn-Oeding, Kath. Kirche St. Jakobus im Portal glasmalerei-ev.de (Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.), abgerufen am 22. Dezember 2013
  18. Webseite St. Josef (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive) im Portal dem-leben-dienen.de, abgerufen am 22. Dezember 2013
  19. Webseite der Reihe Angermund in der Malerei im Portal cfseidler.jalbum.net, abgerufen am 22. Dezember 2013
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.