Heinrich Giller

Heinrich Giller (* 19. Juli 1701 in St. Gallen; † 18. Juli 1764 in Herrnhut) war ein Schweizer Kaufmann und Mitglied der Herrnhuter Brüdergemeine.

Leben

Heinrich Giller war der Sohn des Pfarrers Sebastian Giller, ein aus Montpellier geflüchteter Hugenotte[1], und dessen Ehefrau Katarina (geb. Reynard).

Er erhielt ab 1716 eine kaufmännische Ausbildung in Lyon und war danach als Kaufmann tätig.

1733 kam er über den Pfarrer Samuel Lutz in Basel, Amsoldingen und Oberdiessbach mit pietistischen Kreisen in Verbindung und wurde 1740 in der Herrnhuter Brüdergemeine aufgenommen und war in deren Diensten in Genf, Marienborn, Basel und Pilgerruh[2] bei Oldesloe tätig.

Mit dem Vermögen seiner Frau 1742 erwarb er von Friedrich von Wattenwyl (1665–1741) das Gut Montmirail (heute Gemeinde La Tène) für die Brüdergemeine und war bis 1746 dessen Vorsteher.[3] Um zu verhindern, dass der Gemeindebesitz Anstoss erregte, wurde das Gut nominell 1753 an Niklaus von Wattenwyl (1695–1783)[4] zurück verkauft.[5]

In der Zeit von 1746 bis 1748 war er für die Brüdergemeine in Zeist, London, Herrnhaag und in Herrnhut; von 1748 bis 1754 war er wieder in der Schweiz und danach wieder in Herrnhut.

Heinrich Giller war seit dem 5. August 1741[6] mit Agnes (geb. von den Thurn; auch Im Thurm[3]) († in Herrnhut), eine Tochter aus einer vermögenden Familie aus Schaffhausen und eine Schülerin von Hieronymus Annoni,[7] verheiratet.

Einzelnachweise

  1. E. Bloesch: Geschichte der schweizerisch-reformierten Kirche. BoD – Books on Demand, 2015, ISBN 978-3-7340-0766-8 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2020]).
  2. Herrnhuter. Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 7. Januar 2020.
  3. Sara Aebi: Mädchenerziehung und Mission – Die Töchterpension der Herrnhuter Brüdergemeine in Montmirail im 18. Jahrhundert. In: Beiträge zur Historischen Bildungsforschung. Band 48. Böhlau Verlag, Köln Weimar 2016, ISBN 978-3-412-50358-1, S. 135 (Fußnote 19) (online [PDF; abgerufen am 6. Januar 2020] Volltext in der Google-Buchsuche).
  4. Hans Braun: Niklaus von Wattenwyl. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 27. Februar 2012, abgerufen am 20. Oktober 2020.
  5. Sara Aebi: Mädchenerziehung und Mission – Die Töchterpension der Herrnhuter Brüdergemeine in Montmirail im 18. Jahrhundert. In: Beiträge zur Historischen Bildungsforschung. Band 48. Böhlau Verlag, Köln Weimar 2016, ISBN 978-3-412-50358-1, S. 137 (Fußnote 29) (online [PDF; abgerufen am 6. Januar 2020] Volltext in der Google-Buchsuche).
  6. Heinrich Joachim Bothe: Zuverläßige Beschreibung des nunmehro ganz entdeckten Herrenhutischen Ehe-Geheimnisses, nebst dessen 17 Grund-Artickeln, wornach sie in demselben unterrichtet und eingerichtet werden, mit mehreren merkwürdigen, die die Lehre, Lebens-Art und Absichten der sogenanten Mährischen Brüder-Gemeine betreffenden Umständen. Zweyter Theil. Bey dem Verfasser, 1751, S. 27 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 6. Januar 2020]).
  7. Hieronymus Annoni, Hildegard Gantner-Schlee, Michael Knieriem: Dem rechten Glauben auf der Spur: eine Bildungsreise durch das Elsass, die Niederlande, Böhmen und Deutschland : das Reisetagebuch des Hieronymus Annoni von 1736. Theologischer Verlag Zürich, 2006, ISBN 978-3-290-17373-9 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2020]).
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