Heinrich Dernburg

Heinrich Dernburg, (* 3. März 1829 in Mainz; † 23. November 1907 in Charlottenburg), war ein deutscher Jurist, Kronsyndikus, Politiker und ein bedeutender Vertreter der Pandektenwissenschaft.

Heinrich Dernburg

Leben

Grabstätte, Fürstenbrunner Weg 65–67, in Berlin-Westend

Dernburg studierte in Gießen und Berlin und habilitierte 1851 mit seiner Arbeit Über das Verhältnis der Hereditatis Petitio zu den erbschaftlichen Singularklagen als Privatdozent in Heidelberg, wo er die Kritische Zeitschrift für die gesamte Rechtswissenschaft mitbegründete. Er wurde 1847 Mitglied der Alten Gießener Burschenschaft Frankonia.[1] 1854 wurde er außerordentlicher und kurze Zeit danach ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften in Zürich. 1862 erhielt er einen Ruf an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1866 kam er als deren Vertreter in das preußische Herrenhaus, in dem er als liberaler Politiker aktiv war und 1873 zum Mitglied auf Lebenszeit ernannt wurde. Im April 1873 wurde er an Adolf August Friedrich Rudorffs Stelle als Pandektist in die Friedrich-Wilhelms-Universität (heute Humboldt-Universität zu Berlin) nach Berlin versetzt, wo er Römisches Recht, preußisches und Zivilrecht lehrte. 1884 bis 1885 war er Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universität.

Heinrich Dernburg wurde auf dem Luisenfriedhof in Berlin-Westend beerdigt.

Familie

Heinrich Dernburg war der Sohn der Rechtsprofessors und Richters Jacob Dernburg (1795–1878), der 1841 gemeinsam mit seiner Frau Rosalie 1841 vom jüdischen Glauben zur evangelischen Konfession konvertiert war. Dernburgs Bruder Friedrich Dernburg war nationalliberaler Politiker und Publizist, dessen Sohn Bernhard Dernburg Bankier und Politiker.

Ehrung

Ihm zu Ehren wurden 1905 in Charlottenburg-Wilmersdorf die Dernburgstraße und der Dernburgplatz (seit 1947 Teil der Dernburgstraße) benannt.

Werke

Literatur

  • Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 192–193.
  • Gabor Hamza: Entstehung und Entwicklung der modernen Privatrechtsordnungen und die römischrechtliche Tradition. Budapest 2009, S. 189–196. ISBN 978-963-284-095-6
  • Gerhard Wesenberg: Dernburg, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 608 f. (Digitalisat).
  • Das internationale Privatrecht und die Staatenkonferenzen im Haag. Festgabe für Heinrich Dernburg zur Feier seines fünfzigjährigen Jubiläums der Promotion. Schulthes, Zürich 1900.
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Wikisource: Heinrich Dernburg – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 192.
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