Heinrich Düker

Leben

Heinrich Düker wurde in einer Bauernfamilie geboren. Im Ersten Weltkrieg wurde er schwer verwundet. Düker studierte ab 1919 an der Universität Göttingen Psychologie und war dort zunächst ein Schüler von Georg Elias Müller. 1925 promovierte er bei Narziß Ach über das Gesetz der speziellen Determination. Im Jahr 1929 habilitierte er sich im Fachgebiet Arbeitspsychologie und war anschließend von 1930 bis 1935 Dozent für Psychologie in Göttingen.

Von 1936 bis 1939 war er wegen politischen Hochverrats aufgrund Tätigkeiten in Internationaler Sozialistischer Kampfbund und Deutscher Freidenker-Verband inhaftiert. Zwischen 1940 und 1944 arbeitete er als Psychologe bei einem Berliner Unternehmen, wurde aber 1944 erneut verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht.

Nachdem das Konzentrationslager 1945 befreit worden war, kehrte Düker als Professor nach Göttingen zurück, wo er 1946 als SPD-Mitglied zum ersten Oberbürgermeister der Stadt gewählt wurde. Er amtierte vom 1. November 1946 bis zum 31. Oktober 1947. Im Jahr 1947 trat er nicht zur Wiederwahl an.

Im gleichen Jahr nahm er einen Ruf an die Universität Marburg an, an der er bis 1967 einen Lehrstuhl für Psychologie innehatte. Dükers Hauptinteresse war eine Psychologie des Wollens, außerdem Lern- und Pädagogische Psychologie sowie pharmakologische Auftragsforschung. Als Experimentalpsychologe begründete er die Tagung experimentell arbeitender Psychologen (TeaP) 1959 in Marburg (organisiert mit Werner Traxel), die bis heute jährlich stattfindet.[1]

Forschung

Sein Forschungsinteresse galt folgenden Fachgebieten:

Auszeichnungen

Weiterhin erinnert eine Gedenktafel im Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie der Universität Göttingen an Düker. Im Bereich des Universitätscampus gibt es zudem den Heinrich-Düker-Weg.

Werksauswahl

  • Über das Verhältnis von Kirche und Erziehung (1926)
  • Untersuchungen über die sogenannte Aufmerksamkeit (1956)
  • Veranschaulichung und Unterrichtserfolg (1969)
  • Heinrich Düker. In L. J. Pongratz, W. Traxel & E. G. Wehner (Hrsg.), Psychologie in Selbstdarstellungen (S. 43–86). Bern: Huber (1972)

Literatur

  • Lothar Tent (Hrsg.) (1999): Heinrich Düker. Ein Leben für die Psychologie und für eine gerechte Gesellschaft, Lengerich: Pabst.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Heinricht Düker in DORSCH Lexikon der Psychologie
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