Heimbach (Gilserberg)

Heimbach ist ein etwa 100 Einwohner zählender Ortsteil der Gemeinde Gilserberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Heimbach
Gemeinde Gilserberg
Koordinaten: 50° 56′ N,  0′ O
Höhe: 311 m ü. NHN
Fläche: 3,94 km²[1]
Einwohner: 80 (30. Jun. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34630
Vorwahl: 06696

Geographische Lage

Heimbach ist der westlichste Ortsteil von Gilserberg und damit auch der westlichste Ort im Schwalm-Eder-Kreis. Das Dorf liegt im Tal des gleichnamigen Heimbachs, der gut 1 km nordöstlich des Ortes entspringt und nach Westen in die Wohra fließt. Der Ortskern befindet sich südlich des Baches am Nordhang des 373 m hohen Burgberges, auf dem sich die Heimburg (auch Raubenburg genannt) befand, vor der heute nur noch wenige Reste erhalten sind.

Durch Heimbach führt die Landesstraße 3342, die beim südöstlichen Nachbarort Lischeid von der Bundesstraße 3 abzweigt und über den nordwestlichen Nachbarort Schiffelbach nach Gemünden führt. Sie folgt dem alten westlichen Abstecher des Sälzer Wegs von Treysa nach Mellnau.

Geschichte

Heimbach wurde soweit bekannt im Jahr 1243 als Hembach erstmals urkundlich erwähnt. Ab etwa Mitte des 13. Jahrhunderts war das Adelsgeschlecht von Heimbach auf der Heimburg (Raubenburg) südlich des Ortes ansässig. Anfang des 14. Jahrhunderts bildete Heimbach ein eigenes Gericht in der Grafschaft Ziegenhain. Zeitweise wurde der Ort vom Amt Gemünden verwaltet, später gehörte er zum Amt Schönstein, zum Amt Treysa und zum Landkreis Ziegenhain.

Zum 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Gilserberg, Heimbach, Lischeid, Sachsenhausen, Schönau und Winterscheid freiwillig zur Großgemeinde Gilserberg.[3] Für alle nach Gilserberg eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Heimbach 78 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 9 Einwohner unter 18 Jahren, 27 zwischen 18 und 49, 18 zwischen 50 und 64 und 21 Einwohner waren älter.[5] Die Einwohner lebten in 36 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 12 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 21 Haushaltungen lebten keine Senioren.[5]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1584:20 Hausgesesse
 1630:8 Einläuftige
 1681:7 Hausgesesse
 1747:26 Hausgesesse
Heimbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2016
Jahr  Einwohner
1834
 
181
1840
 
169
1846
 
177
1852
 
172
1858
 
161
1864
 
166
1871
 
150
1875
 
134
1885
 
134
1895
 
147
1905
 
136
1910
 
139
1925
 
138
1939
 
131
1946
 
195
1950
 
177
1956
 
140
1961
 
126
1967
 
127
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
87
2016
 
80
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Gilserberg[2]; Zensus 2011[5]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1861:154 evangelisch-reformierte (= 99,4 %), ein evangelisch-lutherischer ( 0,6 %) Einwohner.
 1885:134 evangelische (=100 %) Einwohner
 1961:122 evangelische (= 96,83 %), 2 katholische (= 1,59 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

 1838Familien: 18 Ackerbau, zwei Gewerbe, fünf Tagelöhner.
 1961Erwerbspersonen: 57 Land- und Forstwirtschaft, 10 produzierendes Gewerbe, 6 Handel und Verkehr, 3 Dienstleistungen und Sonstiges

Politik

Für Heimbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Heimbach ) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern.[4] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 kam kein Ortsbeirat zustande.[6]

Einzelnachweise

  1. Heimbach, Schwalm-Eder-Kreis4. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 7. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Gilserberg - Daten und Fakten. Einwohnerzahlen. BVB-Verlagsgesellschaft mbH, 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2018; abgerufen am 3. Mai 2018.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 39. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 1,07 MB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Gilserberg, abgerufen im Oktober 2020.
  5. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 90, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  6. Ortsbeiräte Gilserberg. In: Webauftritt. Gemeinde Gilserberg, abgerufen im März 2023.
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