Heimatland (Lied)
Heimatland ist das Lied der Deutsch-Balten. Der Text ist von Christoph Mickwitz (1850–1924).[1][2] Die Hymne preist Kurland, Livland und Estland.[3] Die Melodie entspricht im Wesentlichen – bis auf wenige Änderungen im Schlussteil – der des Liedes: „Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen“ und ist französischen Ursprungs.
Text
Das Heimatlied
O Heimatland, auf der Begeist’rung Schwingen
schwebt unser Lied empor zu deiner Ehr’!
Wie Sturmesrauschen soll es brausend klingen,
wie Glockenklang, so rein, so voll und hehr!
Von Kurlands wald’gen Gauen
durch Livlands Bergesauen
hell tönt’s im Dreiklang bis zu Estlands Strand,
sei uns gegrüßt, o altes Heimatland!
Wie rauscht das Meer um deine weißen Küsten
und singt ein Lied von alter Hansa-Macht!
Wie stolz und stark sich deine Tannen brüsten,
die einsam stehn auf hoher Felsenwacht.
Ob Stürme sie umschmettern,
sie trotzen Sturm und Wettern,
denn ihre Wurzel senkt durch Stein und Sand
sich fest hinein ins alte Heimatland.
Und wetterhart, das trotz’ge Haupt im Nacken,
steht um dich deiner Söhne Ehrenschmuck,
die Faust bereit, den Griff des Schwerts zu packen,
bereit die Hand zu festem Bruderdruck.
Im Kämpfen und im Lieben
mit Herzblut dir verschrieben,
so schirmen dich, verschlungen Hand in Hand,
der Heimat Söhne, altes Heimatland!
Mag Leid, mag Glück durch uns’re Tage treiben,
wir halten stand, vereint unwandelbar;
„In Treuen fest!“ soll unsre Losung bleiben,
wie sie der Väter Stolz und Ehre war!
Daß uns dies Vatererbe
nicht sterbe, noch verderbe,
so schwört aufs neu’, ihr Brüder stammverwandt,
die alte Treu’ dem alten Heimatland!
(Abdruck in: Dichterstimmen aus Estlands schwerer Zeit. 1918.[4])
Einzelnachweise
- Mickwitz, Christoph. GND 140470239 – Deutsche Nationalbibliothek.
- Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Christoph Mickwitz. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital.
- Heimatland. In: ingeb.org, abgerufen am 11. April 2018 (Liedtext als Volltext).
- Dichterstimmen aus Estlands schwerer Zeit. Hrsg. von Franz Kluge. Reval 1918, OCLC 252730558 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; in Fraktur).